Medienschau: Professor Lehmann zum Potenzial von Wasserkraft

Statement für das Science Media Center (SMC) Deutschland

30.04.2025

In einem Statement für das Science Media Center (SMC) Deutschland hat sich Professor Boris Lehmann, Fachgebiet Wasserbau und Hydraulik an der TU Darmstadt, zum Potenzial von Flusswärmepumpen und Wasserkraftanlagen geäußert. Anlass für den Artikel mit dem Titel „Neue Koalition: Kommt künftig mehr Strom und Wärme aus Wasserkraft?“ ist der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD, in dem Wasserkraft erstmals seit Jahren wieder im Kontext der Energiewende sowie dem Ausbau von erneuerbaren Energie erwähnt wird.

Lehmann betont das wachsende Potenzial der Aquathermie, also der Nutzung von Wärme aus Flüssen und Seen zur Energiegewinnung. Diese könne nicht nur die Stromerzeugung aus Wasserkraft sinnvoll ergänzen, sondern auch zur klimafreundlichen Wärmeversorgung beitragen, erklärt er. Wasser sei dabei als Wärmeträger besonders effizient, da es im Vergleich zu Luft deutlich mehr Energie speichern könne.

Besonders aussichtsreich ist laut Lehmann die Kombination von Flusswärmepumpen mit bestehender Infrastruktur wie Wasserkraftwerken. Hier lasse sich die Technik wirtschaftlich und ökologisch verträglich einsetzen, unterstreicht der Experte. Erste erfolgreiche Beispiele zeigten, dass der erzeugte Strom direkt zum Betrieb der Wärmepumpen genutzt werden könne. Für unbebaute Gewässerabschnitte sei jedoch eine besonders sorgfältige Planung nötig, um Eingriffe in die Ökologie zu minimieren, erläutert Lehmann. Die Technik gelte als grundsätzlich einsatzbereit, könne aus bestehenden Anwendungen adaptiert und durch technische Optimierungen weiter verbessert werden. pkl/mih