Energie effizienter und flexibler nutzen
Forschungsverbundprojekt ENIPRO mit knapp 3,5 Millionen Euro gefördert
2025/09/29
Produktionsbetriebe stehen einerseits unter dem Druck der wachsenden Beschaffungskosten für Energie, andererseits müssen sie die nationalen und selbst gesetzten Emissionsziele erreichen. Die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Erhöhung der Energieflexibilität in der Produktion sind dabei wesentliche Hebel, um beiden Herausforderungen nachhaltig zu begegnen. Hier setzt das Forschungsprojekt ENIPRO unter Koordination der TU Darmstadt an. Die Aufgabe: die Industrie auf dem Weg der Transformation mit Erkenntnissen aus der Wissenschaft unterstützen.

Das Konsortium – neben der TU Darmstadt bestehend aus vier Industrieunternehmen, zwei Start-ups und einem Energieversorger – wird dafür vom Wirtschaftsministerium mit bis zu 3,5 Millionen Euro gefördert.
Die am Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) unter der Leitung von Forschungsgruppe Energietechnologien und Anwendungen in der Produktion (ETA) entwickelt mit ihren Projektpartnern aus unterschiedlichen Branchen eine softwaregestützte Methodik, die erstmals die Optimierung von Versorgungstechnik und Produktionsplanung, sowie die energetische Prognose der Produktionsprozesse, zusammen betrachtet. Während in den vergangenen Projekten KI4ETA und Phi-Factory in den beiden Teilsystemen Versorgung und Produktion Einsparpotenziale von bis zu 50 Prozent (Teilsystem Versorgung) bzw. bis zu 15 Prozent (Teilsystem Produktion) erfolgreich identifiziert und in der ETA-Fabrik umgesetzt werden konnten, konzentriert sich das Verbundprojekt ENIPRO nun darauf, die beiden Systeme erstmals gemeinsam zu optimieren. Professor Matthias Weigold
Erprobung im Großdemonstrator ETA-Fabrik
Die entwickelte Methodik zur Steigerung der Energieeffizienz und Energieflexibilität soll im Laufe des Projekts zunächst im Großdemonstrator ETA-Fabrik am Campus Lichtwiese erprobt und danach zu den Partnern aus den Branchen Glasproduktion, Metall- und Kunststoffverarbeitung sowie Betrieb von Rechenzentren transferiert werden. Gleichzeitig werden auch mit einem Partner aus der Energieversorgung neue Geschäftsmodelle zur Anreizung von Energieflexibilität erforscht.
Der enge Austausch innerhalb des Projektkonsortiums eröffnet den beteiligten Unternehmen die Möglichkeit, direkt an einem praxisrelevanten Thema zur Reduzierung der Energiekosten durch Erhöhung der Energieeffizienz und Energieflexibilität mitzuwirken. Zudem können sie Impulse an relevante Akteurinnen und Akteure der Energie- und Wirtschaftspolitik geben.
Das Forschungsverbundprojekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des 8. Energieforschungsprogramms und durch den Projektträger Jülich betreut.
Forschungsgruppe ETA
Die bringt umfangreiche Erfahrungen in der Entwicklung effizienter und energieflexibler Technologien für produzierende Unternehmen ein. Mit der ETA-Fabrik sowie Projekten wie KI4ETA und Phi-Factory hat sie bewiesen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse erfolgreich in die industrielle Praxis überführt werden können. Forschungsgruppe ETA – Energietechnologien und Anwendungen in der Produktion –
PTW/bjb