Inspirierende Ideen

Seit der Gründung der Hochschulgruppe TEDxTUDarmstadt im März 2019 arbeiten Studierende gemeinsam daran, ein Konzept auszuarbeiten, um ein professionell organisiertes TED-Event auf die Beine zu stellen. Damit entsteht in Darmstadt eine einzigartige Plattform, um inspirierende Ideen zu verbreiten.

Leon Block, Student des Wirtschaftsingenieurwesens und der Vorsitzende der Hochschulgruppe hatte die Idee, ein TEDx-Event an der TU Darmstadt analog zu anderen Universitäten zu veranstalten. TEDx-Veranstaltungen sind Ableger der weltweit bekannten jährlichen TED-Konferenz, bei der internationale Persönlichkeiten ihre weltverändernden Ideen, Erkenntnisse und Errungenschaften präsentieren. Die TEDx-Events werden in kleinerem Stil in Städten weltweit von Freiwilligen organisiert.

Die Idee von Leon ist unter Studierenden gut angekommen: Die Anzahl der Gruppenmitglieder ist seit dem März 2019 von sieben auf circa dreißig gestiegen und es kommen immer wieder neue Interessierte dazu. Die Hochschulgruppe hat auch die Turbulenzen des Jahres 2020 gut überstanden und ist in der Planung auf ein Online-Event umgestiegen. Dabei gehen die Studierenden ihre Aufgaben zur Veranstaltungsorganisation und die Vereinskultur ausgesprochen ernst an: An einem Strategiewochenende im November 2019 wurden zum Beispiel die Vereinsphilosophie und die Arbeitsstrategie ausdiskutiert und definiert: „Wir haben definiert, was wir als Verein erreichen wollen, wie wir an der TU aufgestellt sein wollen und wie wir arbeiten wollen“, erklärt Robert Feldmann, zweiter Vorsitzender der TEDxTUDarmstadt und Student des Wirtschaftsingenieurwesens.

So wurde die Organisation von einzigartigen TEDx-Events als das zentrale Ziel der Hochschulgruppe definiert. „Wir wollen interessante und inspirierende Ideen an die Studierenden und Bewohnerinnen und Bewohner von Darmstadt verbreiten und dadurch selbst neue Ideen in Darmstadt anregen“, betont Robert. Dazu werden nicht nur regional oder international bekannte Personen als Rednerinnen und Redner für das Event akquiriert. „Auch junge Menschen mit revolutionären und inspirierenden Ideen erhalten über TED eine Plattform zur Verbreitung ihrer Ideen,“ sagt Stephanie Neidlinger, Psychologiestudentin aus dem Team Creative.

Fünf Rednerinnen und Redner werden in Vorträgen von circa 20 Minuten ihre Idee präsentieren. Die Vorträge kommen aus den Themenbereichen Naturwissenschaften & Forschung, Medizin & Gesundheit und weiteren Gebieten und werden auf Englisch gehalten. Wesentlich ist ihr neuartiger und inspirierender Charakter mit positivem Effekt auf die Gesellschaft. Zu den Vortragenden zählen beispielsweise der Molekularbiologe Dr. Wolf Henning Gebhardt sowie die Skipperin und Ocean Advocate Emily Penn.

Zwischen den Vorträgen soll es auch die Möglichkeit geben, über das Thema zu diskutieren. Das Ziel sei es dabei, eine TEDxTUDarmstadt-Community zu bilden, so Robert. Die Videoaufnahmen von Rednerinnen und Rednern werden außerdem auf der allgemeinen TEDx-Plattform hochgeladen.

Interdisziplinarität und Diversität

Da die Arbeit für die Organisation eines Events so vielfältig ist, können sich Studierende aller Fachrichtungen dabei einbringen. Im Moment überwiegen die Studierenden des Wirtschaftsingenieurwesens und der Psychologie bei TEDxTUDarmstadt. Grundsätzlich sei aber jede und jeder willkommen, da die Gruppe auf Interdisziplinarität und Diversität setze, so Robert. Inzwischen haben sich fünf Teams – Creative, IT, Operations, Financial und Marketing – auf unterschiedliche Aufgabenbereiche spezialisiert.

Die Kommunikation mit den potenziellen Rednerinnen und Rednern wird durch das Team Creative geführt. Zusätzlich plant das Team, ein Coaching bezüglich des Themas und der Gestaltung der Rede für die Vortragenden anzubieten. „Wir könnten beispielsweise Feedback zur Rede geben, die vorgetragen werden soll“, sagt Stephanie. Das Team Operations wird von Ilaria Itter, Studentin im Fach Wirtschaftsingenieurwesen, geleitet und ist für organisatorische Planungen wie das Strategiewochenende, Wahl der Lokation und Ablauf am Tag des Events verantwortlich.

Um das Informations- und Wissensmanagement kümmert sich das IT-Team. Auch auf diesem Gebiet hat die TEDx-Gruppe den Anspruch, professionell zu handeln. Ridvan Koc aus dem IT-Team studiert ebenfalls Wirtschaftsingenieurwesen und erzählt von der bisherigen Arbeit an der Website: „Wir haben mehrere Ideenvorschläge für das Design der Website in der Gruppe ausgearbeitet und im Verein präsentiert. Den Vorschlag, der die meisten Stimmen erhalten hat, haben wir dann umgesetzt“. Stephanie ergänzt: „Wie alle Teams bei TEDxTUDarmstadt hat das IT-Team bei der Erstel-lung der Website erst eigene Vorarbeit geleistet, die dann mit dem Feedback aus der gesamten Gruppe nochmals ergänzt und erweitert wurde.“

Das Financial Team ist für die Sponsoren zuständig, da das TEDx-Event zu einem großen Teil durch Sponsoring finanziert werden soll. Dabei handelt es sich sowohl um finanzielles Sponsoring als auch Sachspenden und die Förderung von konkreten Teilprojekten.

Das TEDx-Event in Darmstadt soll jedes Jahr wachsen. Zur ersten Veranstaltung dürfen 100 Personen eingeladen werden. Leon und Robert haben aber am TEDFest online teilgenommen und sich dadurch qualifizieren lassen, mehr als 100 Zuhörende bei weiteren TEDx-Veranstaltungen einladen zu dürfen.

Neben der Arbeit an der Organisation vom TEDx-Event spielen auch die gemeinsamen Freizeitaktivitäten eine Rolle für das Zusammenwachsen der Gruppe. Außerdem plant die Gruppe, auch ihre Mitglieder als Rednerinnen und Redner auszubilden. So können die Studierenden die Möglichkeit ergreifen, in den Sitzungen eine Rede zu halten. In der Zukunft sollen auch Workshops zum Halten von Reden organisiert werden.

Robert beschreibt den Anspruch der Gruppe: „Natürlich möchten wir, dass jedes weitere Event besser gelingt als das vorherige. Unser Ziel ist aber, uns bereits beim ersten Event auf einem hohen Niveau zu bewegen, das zu erreichen andere TEDxVereine vielleicht eine längere Zeit gebraucht haben. Das betrifft unsere Auswahl der Vortragenden, unsere Social-Media-Auftritte und grundsätzlich die Durchführung des Events selbst. Die Besucherinnen und Besucher sollen das Gefühl haben, dass wir es nicht zum ersten Mal machen. Und ich glaube, wir sind auf dem guten Weg dahin.“