Mobilität für alle!

Neues Erasmus+ Projekt IDEM gestartet

14.04.2022

Unite! möchte ein neues Modell eines europäischen virtuellen und physischen Campus schaffen, der zugänglich für alle Unite!-Studierenden ist. Mit dem neuen Erasmus+ Projekt "IDEM – Inclusion, Diversity, Equity in Mobility“, das am 14. Februar 2022 in einem virtuellen Kick-Off-Meeting offiziell startete, soll insbesondere Studierenden mit Behinderung, geflüchteten Studierenden und Studierenden der ersten Generation eine vollumfassende Teilnahme an allen Mobilitätsprogrammen zwischen den Unite!-Partneruniversitäten ermöglicht werden. Dafür werden in den nächsten drei Jahren konkrete Ansätze erarbeitet. Koordiniert wird das Projekt von der TU Darmstadt.

Studierende mit Behinderungen, geflüchtete Studierende und Studierende der ersten Generation sind, wie viele weitere Studierendengruppen, weiterhin bei herkömmlichen physischen Mobilitätsprogrammen wie Erasmus+ deutlich unterrepräsentiert. Wenn sie sich für einen Auslandsaufenthalt vorbereiten, sehen sie sich sehr häufig mit strukturellen Einschränkungen konfrontiert, die eine erfolgreiche Auslandserfahrung deutlich erschweren. Aufgrund dieser realen und antizipierten diskriminierenden Zugangsbarrieren und Herausforderungen, ziehen viele Studierende die Teilnahme an Mobilitätsprogrammen gar nicht erst in Betracht.

Hierauf reagiert das neue Erasmus+ Projekt „IDEM – Inclusion, Diversity, Equity in Mobility". Basierend auf den bereits gesammelten Erfahrungen der Universitätsallianz Unite!, sieht die Projektidee vor, in den nächsten drei Jahren konkrete Lösungen zu erarbeiten, die zukünftig möglichst allen Studierenden die Gelegenheit bieten werden, vollumfassend an den Mobilitätsprogrammen zwischen den Unite! Partneruniversitäten teilzunehmen.

Während des ersten persönlichen transnationalen Projekttreffens auf dem Campus der Universitat Politècnica de Catalunya vom 30. März bis 1. April, arbeitete das IDEM-Team an der Planung der Module für das bevorstehende Training in Grenoble (28. – 30. Juni 2022) und an der Festlegung der Methodik und Organisation der IDEM-Pilotmobilitätsprogramme.
IDEM wird zwei Pilotprogramme entwickeln und durchführen, die sich beide auf Studierende konzentrieren, die aufgrund von Barrieren in Bezug auf Zugänglichkeit und Reichweite diskriminiert werden – wie es im neuen Erasmus+ Programm als vorrangig angesehen wird. Die Aalto University und die TU Darmstadt werden sich an Studierende mit gesundheitlichen Problemen und Behinderungen wenden; Grenoble INP-UGA wird sich zusammen mit der Universitat Politècnica de Catalunya und der Universidade de Lisboa auf Studierende konzentrieren, die unter anderem mit kulturellen und sozioökonomischen Barrieren zu kämpfen haben. Der Start der Pilotprojekte ist für den Sommer 2023 geplant.

„Die Mobility Pilots und das Projekt als Ganzes, wird Unite! – und weiteren europäischen Hochschulen konkrete Hilfestellungen bieten, um flexiblere Mobilitätsprogramme zu entwickeln, bei denen individuelle Unterschiede anerkannt und auf die jeweiligen Bedürfnisse reagiert werden kann“, so Benedetta Gennaro, Leitung Sachgebiet Internationaler Studierendenservice und Integration von Geflüchteten und stellvertretende Referatsleitung.

Zum Projekt

Koordiniert wird das Gesamtprojekt von der Technischen Universität Darmstadt. Partneruniversitäten sind Grenoble INP-UGA (Frankreich), Aalto University (Finnland), Universitat Politecnica de Catalunya (Spanien) sowie Universidade de Lisboa (Portugal). Die europäische Universitätsallianz Unite! dient dem Projekt als Rahmenorganisation. Offiziell startete IDEM für alle Partner mit einem gemeinsamen virtuellen Kick-Off-Meeting am 14. Februar 2022. Der Förderzeitraum beträgt 36 Monate und endet im Januar 2025.

Das Projekt sieht Schulungen für Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeiter zum Thema Behinderungen, Schwierigkeiten und Benachteiligungen von Studierenden vor und wird Instrumente bereitstellen, um auf deren Mobilitätsbedürfnisse einzugehen.

Außerdem sind Bootcamps (gemeinsame Arbeitssitzungen) vorgesehen, in denen Debatten und Überlegungen zu Vielfalt, Inklusion und Gerechtigkeit im europäischen Hochschulsystem gefördert werden sollen. Diese drei Konzepte bilden die Grundlage für den Aufbau einer Universitätsgemeinschaft, die den gegenseitigen Respekt und die Selbstbestimmung aller Studierenden fördert. Die Bootcamps werden einen offenen Diskurs anregen, um voneinander zu lernen, wie wirklich demokratische Lebens-, Lern- und Arbeitsbedingungen an europäischen Universitäten geschaffen werden können.

Diese Schulungen und Diskussionen werden auch dazu dienen, ein Toolkit zu entwerfen und auszutauschen, das den Hochschuleinrichtungen umfassende Ressourcen an die Hand gibt, die ihnen helfen, die verschiedenen Dimensionen von Vielfalt und Inklusion zu erkennen und in die Planung von Hochschulstrategien einzubeziehen.

„In unserem Projekt „IDEM“ verschränken sich zentrale Aspekte von Internationalisierung und der Förderung von Diversität, sowohl an unserer als auch an den Unite!-Partneruniversitäten. Gemeinsam stehen wir ein, für mehr Chancengerechtigkeit und Teilhabe im europäischen Studierendenaustausch.“

Aaron Szczerba, Referent für Geflüchtetenprogramme, Dezernat VIII – Internationales, International Student Services.

Kontakt

Bei Interesse und Nachfragen:

Benedetta Gennaro und Aaron Szczerba, Dezernat VIII – Internationales.

Dieses Projekt ist Teil der Förderung Erasmus+.

Aaron Szczerba/mho

Über Unite!

Zu Unite! (University Network for Innovation, Technology and Engineering) gehören die TU Darmstadt als Koordinatorin, die Aalto University (Finnland), das KTH Royal Institute of Technology (Schweden), das Grenoble Institute of Technology (Frankreich), das Politecnico Di Torino (Italien), die Universitat Politècnica de Catalunya (Spanien) und die Universidade de Lisboa (Portugal).

Als Europäische Universität wollen die sieben Partneruniversitäten einen transeuropäischen Campus für Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Einbezug von Regionen und Unternehmen schaffen. Die Partner haben zusammen 167.000 Studierende, arbeiten in mehr als 80 EU-Projekten bereits eng zusammen und haben in den letzten fünf Jahren über 2.000 Studierende ausgetauscht. Die Allianz setzt es sich zum Ziel, die gemeinsamen Studienangebote im Dienste der Studierenden zu bündeln, bisherige technische und administrative Hürden abzubauen und damit die Studierendenmobilität signifikant zu erhöhen. Auch die Forschung soll von den größeren und leichteren Kooperationsbedingungen profitieren, so dass insgesamt die Wettbewerbsfähigkeit im Europäischen Hochschulraum gestärkt wird.