Verleihung der Centre Thesis Awards

20.03.2023 von

Die Preise wurde im Rahmen des Internationalen Workshops für Synthetische Biologie vom 20. bis 22. März 2023 am Centre for Synthetic Biology in Darmstadt verliehen.

Die Sprecher des Zentrums für Synthetische Biologie Prof. Dr. Heinz Koeppl und Prof. Dr. Beatrix Suess überreichten die Preise an:

Stefania Carrara

In ihrer Dissertation entwickelte Dr. Stefania Carrara neuartige multispezifische Antikörper mit immunzellmodulierenden Funktionen und etablierte neue Methoden zur Optimierung von Arbeitsabläufen in der Antikörper-Wirkstoffforschung. Dazu gehörten die Entwicklung eines bidirektionalen Vektorsystems für die Produktion von Antikörpern in Säugetieren und ein rationalisiertes Screening-Verfahren auf der Basis von Hefeoberflächendisplay. Darüber hinaus wurden bi- und multispezifische Moleküle erzeugt, die verschiedene Immunzellen ansprechen und so gezielt und effizient Tumorzellen in vitro abtöten. Die tetraspezifischen Antikörper enthalten eine eingebaute Risikominderungsstrategie für die bei dieser Klasse von Antikörpermolekülen häufig beobachteten unerwünschten Wirkungen, die die Grenzen bestehender Therapien überwinden und den Weg für neue multispezifische Antikörperformate ebnen könnte.

Tobias Probanowski

In seiner Masterarbeit entwickelte Tobias Probanowski einen neuen modularen Ansatz für die systematische Konstruktion und das Engineering rekombinanter Protein-Nanoporen-Assemblies mit neuartigen Eigenschaften und Funktionen in E. coli. Dieser Ansatz beinhaltet die Rekombination verschiedener porenbildender Transmembrandomänen mit ringförmigen oligomeren Proteingerüsten über Proteinlinker. Die so entstandenen Varianten wurden mit dem neu entwickelten FuN-Screen charakterisiert, der eine schnelle und gründliche Untersuchung ermöglicht, die bisher nur mit technisch anspruchsvollen biophysikalischen Methoden mit geringem Durchsatz möglich war. In der synthetischen Biologie könnten solche Nanoporenverbände eine breite Palette von potenziellen Anwendungen sowohl in lebenden Zellen als auch in vitro finden.

Melina Baur

In ihrer Bachelorarbeit verwendete Melina Baur ein Tetracyclin-bindendes Aptamer, um die Genexpression in Eukaryoten auf posttranskriptioneller Ebene zu kontrollieren. Die Integration des Schalters führte zur Kontrolle des alternativen Spleißens nicht nur von synthetischen, sondern auch von nativen Sequenzen. Weitere Tests zeigten, dass der Schalter fein abgestimmt und somit an spezifische Anwendungen angepasst werden kann. Insgesamt erweitert diese Arbeit den Werkzeugkasten der synthetischen Biologie zur Kontrolle der eukaryotischen Genexpression auf der Ebene des Spleißens.

Centre Thesis Award

Das Zentrum für Synthetische Biologie der TU Darmstadt vergibt jedes Jahr Preise für herausragende Abschlussarbeiten auf dem Gebiet der Synthetischen Biologie. Die Bewerbungsfrist für Abschlussarbeiten auf dem Gebiet der Synthetischen Biologie, die im Jahr 2023 an der TU Darmstadt geschrieben werden, ist der 15. Februar 2024.