Ökosysteme besser verstehen

Barbara Drossel ist Sprecherin der DFG-Gruppe „Netzwerke auf Netzwerken“

13.02.2012 von

Prof. Dr. Barbara Drossel vom Fachbereich Physik der TU Darmstadt ist Sprecherin der neuen DFG- Forschergruppe „Netzwerke auf Netzwerken". Bei der Gruppe handelt es sich um eine Kooperation zwischen Physikern und Biologen, die die Struktur und Dynamik räumlich ausgedehnter ökologischer Netzwerke untersuchen und Methoden zu ihrer Analyse entwickeln.

Prof. Dr. Barbara Drossel. Bild: privat

Die DFG-Gruppe „Netzwerke auf Netzwerken: Zusammenspiel von Struktur und Dynamik in ausgedehnten ökologischen Netzwerken“ startet im Frühling 2012. Die erste Förderperiode dauert drei Jahre. In diesem Zeitraum beteiligen sich Forscher aus Darmstadt, Göttingen und Oldenburg an dem Projekt.

Die Forschergruppe untersucht empirische Daten und entwickelt Modelle für räumlich ausgedehnte ökologische Netzwerke. Als Beispielsysteme dienen Nahrungsnetze in Seenlandschaften, im Boden und im Meer. Die Wissenschaftler interessieren sich für das Zusammenspiel zwischen den Nahrungsnetze an verschiedenen Orten, zwischen denen die Spezies wandern können. Dieses Zusammenspiel beeinflusst die Stabilität, die Artenvielfalt und die Populationsdynamik.

Neben den Experimenten und der Erhebung und Analyse empirischer Daten setzen die Forscher auf die Entwicklung von Computermodellen für solche räumlich verknüpften Netzwerke. Ziel ist es, die Struktur ausgedehnter Netzwerke zu charakterisieren und Kriterien für ihre Stabilität zu bestimmen. Diese Ergebnisse sollen für das Verständnis von Ökosystemen und ihren Schutz nutzbar gemacht werden.

Fächerübergreifende Zusammenarbeit

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet aktuell vier neue Forschergruppen ein, die in der ersten Förderperiode insgesamt gut 6,8 Millionen Euro erhalten. Dies beschloss der Senat der DFG auf seiner Februar-Sitzung in Bonn. Die neuen Verbünde sollen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Gelegenheit bieten, sich aktuellen und drängenden Fragen in ihren Fächern zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren.

Die DFG-Forschergruppen arbeiten orts- und fächerübergreifend zusammen. Ihre Ziele sind die computergestützte Wissensrepräsentation, die Struktur und Dynamik ökologischer Netzwerke, neue statistische Verfahren sowie Nano- Innovationen für die Optoelektronik.