Schüler aus 15 Ländern besuchen die TU Darmstadt

TU9-ING-Woche zeigt MINT-Interessierte den Studienstandort Deutschland

28.08.2012 von

Zum zweiten Mal richtet TU9, der Verbund von neun führenden Technischen Universitäten in Deutschland, für Schüler aus aller Welt eine Probestudienwoche aus. 20 Schülerinnen und Schüler sind an der TU Darmstadt und der TU Berlin zu Gast und lernen dort das vielfältige Studienangebot in den MINT-Fächern sowie die Studienangebote der zwei Universitäten kennen.

Die Prozesslernfabrik am Fachbereich Maschinenbau – einer der Programmpunkte an der TU Darmstadt.

Die Schüler dürfen sich freuen. Sie wurden aus 130 Bewerbern ausgewählt und eingeladen, im Rahmen der TU9-ING-Woche, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert und vom Auswärtigen Amt finanziell unterstützt wird, eine Woche in Deutschland zu verbringen. Voraussetzung: Sie besuchen eine deutsche Schule, haben einen ausländischen Pass und sehr gute Noten in den MINT-Fächern.

„Die Schüler und Schülerinnen sollen persönliche Eindrücke sammeln und mit anderen ausländischen Studierenden an der TU Darmstadt sprechen“, erklärt die TU9-Projektverantwortliche Carola Weicksel. Möglicherweise werde so die Hemmschwelle gesenkt, in Deutschland zu studieren.

Auch Professor Christoph Motzko, Vizepräsident für Studium und Lehre an der TU Darmstadt, heißt die Schüler herzlich willkommen. „Es ist uns sehr wichtig, die Jugendlichen im Ausland zu erreichen“, sagt er. Durch ausländische Studierende käme es zu einem kulturellen Austausch, der in Zeiten der Globalisierung sehr wichtig sei. In der Gruppe sind Schüler aus 15 Ländern vertreten, von Ecuador bis Südkorea.

Für jeden ist etwas dabei

Die Schülerinnen und Schüler hatten viele Fragen zum Maschinenbaustudium an der TU Darmstadt.
Die Schülerinnen und Schüler hatten viele Fragen zum Maschinenbaustudium an der TU Darmstadt.

Nan-Hee Kang kommt aus Seoul in Südkorea. Sie möchte später in Deutschland studieren und interessiert sich für Maschinenbau. „In Deutschland hat man so viele Möglichkeiten in diesem Fachgebiet“, schwärmt sie. In Zukunft, glaubt sie, werde die Nachfrage nach Maschinenbauern steigen. Auch ein Grund, weshalb sie das Fach studieren will.

Das Programm dieser Woche ist vielfältig, für jedes Interessengebiet ist etwas dabei. Neben Einblicken in die Studiengänge der Mathematik, Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik gibt es auch ein umfangreiches kulturelles Rahmenprogramm. Bei einer Führung durch das European Space Operation Centre (ESOC) in Darmstadt haben die Schüler viel über Satelliten gelernt und tolle Fotos gesehen. „Ich finde gut, dass so viele europäische Länder an einem großen Projekt zusammen arbeiten“, erzählt Nan-Hee. Gemeinsam könne man viel mehr erreichen, ergänzt sie. Bei einer Besichtigung der Prozesslernfabrik und den Hallen des Fachgebiets Fahrzeugtechnik auf dem Campus Lichtwiese der TU Darmstadt durfte dann auch ihr Maschinenbauerherz höher schlagen.

Für David José Zuloaga Gómez aus Guayaquil in Ecuador ist es der erste Besuch in Deutschland. Er interessiert sich für Informatik und freut sich deshalb schon auf den Workshop im Center for Advanced Security Research Darmstadt (CASED). „Ich möchte auch in Deutschland studieren, ob ich danach wieder nach Ecuador zurück gehe, weiß ich nicht“, sagt er. Das käme auf die Stellenangebote an.

Den kulturellen Austausch fördern

„Es ist nicht unbedingt das Ziel, die ausländischen Studierenden in Deutschland zu halten“, sagt Vizepräsident Motzko. Schon dass die Studenten deutsch sprechen und unsere Kultur kennen, sei ein großer Gewinn. „So ist ein regelmäßiger Austausch mit Deutschland möglich, wenn die Absolventen in die Heimat zurückkehren“, erklärt er.

Nikolett Páncsics aus Ungarn ist sich sicher, sie möchte in Deutschland studieren und danach auch hier bleiben. „Für mich bietet dieses Land viel mehr“, sagt sie. Sie weiß noch nicht, was sie studieren möchte. Ob Chemie oder Maschinenbau, das möchte sie in dieser Woche herausfinden. Sie ist eine der elf jungen Frauen, die an der TU9-ING-Woche teilnehmen. „Im Ausland gibt es mehr Mädchen als in Deutschland, die sich für die MINT-Fächer begeistern“, merkt Carola Weicksel von der TU9 an.

Auch Christopher Onoka aus Nairobi in Kenia gefällt Darmstadt sehr. „Ich könnte mir gut vorstellen, hier Mathematik oder Elektrotechnik zu studieren“, meint er. Christopher freut sich auf die Besichtigung der Darmstädter Solarhäuser und natürlich auf Berlin. Dort wird die Gruppe als nächstes Station machen, bevor sie dann alle wieder nach Hause zurückkehren. Und hoffentlich demnächst nach Deutschland wieder zurückkommen.

Vizepräsident Prof. Christoph Motzko begrüßt die Gäste.
Vizepräsident Prof. Christoph Motzko begrüßt die Gäste.