Big in Taiwan

Johannes Buchmann erhält höchste wissenschaftliche Auszeichnung Taiwans

14.11.2012 von

Johannes Buchmann, Professor am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt und Vizedirektor von CASED, erhält am 14.11.2012 in Taipeh für seine Forschungsleistungen den „Tsungming Tu – Alexander von Humboldt Research Award“ 2012. Der Preis wird vom taiwanesischen National Science Council (NSC) vergeben und ist mit 75.000 US-Dollar die höchstdotierte taiwanesische Auszeichnung für ausländische Wissenschaftler.

Professor Johannes Buchmann erhält den „Tsungming Tu – Alexander von Humboldt Research Award“ 2012. Bild: Rebca Wang

Der für das NSC zuständige taiwanesische Minister Cyrus Chu übergibt Buchmann den Preis heute im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Taipeh. Neben dem Preisgeld erhält der Experte für IT-Sicherheit ein Stipendium für einen sechsmonatigen Forschungsaufenthalt in Taiwan.

Buchmann ist Experte für Kryptographie und IT-Sicherheit. Er beschäftigt sich unter anderem mit der Theorie und Praxis neuer Verschlüsselungs- und Signaturverfahren, die auch zukünftigen Bedrohungen z.B. durch Quantencomputer standhalten. Seine Arbeitsgruppe hat zum Datensicherheitskonzept des fälschungssicheren Reisepasses beigetragen und moderne Sicherheitslösungen, beispielsweise für Smartphones und elektronische Wahlen, entwickelt.

Interdisziplinäre Vernetzung von aktueller Forschung und Entwicklung

Der 58-Jährige engagiert sich als Mitglied verschiedener Wissenschaftsakademien, z.B. der deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech und der deutschen Nationalakademie Leopoldina, für die interdisziplinäre Vernetzung von aktueller Forschung und Entwicklung, etwa im Bereich „Privatsphäre im Internet“. Seit 1996 lehrt und forscht er am Fachbereich Informatik der Technischen Universität Darmstadt. Er war Gründungsdirektor des LOEWE-Zentrums CASED und ist jetzt dessen Vizedirektor. Buchmann unterhält seit Jahren verschiedene Forschungskooperationen mit taiwanesischen Forschern.

Der Tsung Ming Tu-Preis geht zurück auf ein 2006 geschlossenes Kooperationsabkommen zwischen der Humboldt-Stiftung und dem taiwanesischem National Science Council. Er wird an international anerkannte ausländische Wissenschaftler für außergewöhnliche Leistungen verliehen und soll die deutsch-taiwanesischen Wissenschaftsbeziehungen stärken. Namensgeber ist der Mediziner Tu Tsung Ming, der 1922 als erster Taiwanese den Doktorgrad in der Medizin erlangte. Taiwanesische Wissenschaftler werden im Rahmen der Kooperation mit dem Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet.