Georg-Donges-Förderpreis verliehen

Zwei Bauingenieure und ein Architekt der TU Darmstadt ausgezeichnet

19.11.2012

Dr.-Ing. Matthias Kaffenberger und Sergei Fominow vom Fachbereich Bauingenieurwesen und Geodäsie und Steffen Baumgärtner vom Fachbereich Architektur der TU Darmstadt sind die Preisträger des diesjährigen Georg-Donges-Förderpreises. Die Preise wurden ihnen von der Donges SteelTec GmbH im Georg-Christoph-Lichtenberg-Haus verliehen.

Die Preisträger Sergei Fominow (z.v.l), Matthias Kaffenberger (m.), Steffen Baumgärtner (z.v.r.) mit Jürgen Schmitt (l.) und Oliver Stein (r.), die Geschäftsführer der Donges SteelTec GmbH. Foto: Karl-Heinz Isselmann

Der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Förderpreis wird unter den Preisträgern geteilt; jeder Preisträger erhält 2.000 Euro:

Dr.-Ing. Matthias Kaffenberger wird für seine Dissertation „Schwingfestigkeit von Schweißnahtenden und Übertragbarkeit von Schweißverbindungswöhlerlinien“ ausgezeichnet. Er hat ein Konzept zur Bewertung von Schweißnahtenden entwickelt, von denen unter wechselnder Belastung Risse im Bauteil ausgehen können.

Dieses hauptsächlich für feine Bleche des Automobilbereichs entwickelte Bewertungskonzept hat der Bauingenieur so erweitert, dass es auch für Dickbleche, zum Beispiel im Stahlbrückenbau, anwendbar ist. Seine Arbeit leistet daher einen wesentlichen Beitrag zur Bemessung von geschweißten Strukturen.

Sergei Fominow erhält den Preis für seine Masterarbeit mit dem Titel „Untersuchungen zu geometrischen und strukturellen Imperfektionen biegedrillknickgefährdeter Biegeträger mit Hilfe der Methode der Finiten Elemente“. Das Biegedrillknicken als Stabilitätsproblem im Stahlbau führt zu einer großen Versagensgefahr der Konstruktionen.

Förderpreis wird alle zwei Jahre vergeben

An Modellen nach der Methode der Finiten Elemente hat Fominow Traglasten für verschiedene Systeme ermittelt und diese an realen Versuchsergebnissen kalibriert. In anschließenden Parameterstudien hat Fominow die Ergebnisse der unterschiedlichen Berechnungsverfahren für baupraktische Tragsysteme untersucht und konnte auf Grund seiner Erkenntnisse einen praxistauglichen Bemessungsvorschlag entwickeln.

Steffen Baumgärtner erhält die Auszeichnung für seine Diplomarbeit „Dialog“, die in Rahmen der Aufgabenstellung „süsswasser – Leibnizinstitut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin“ im Fachgebiet „Entwerfen und Gebäudetechnologie“ entstanden ist. Sein Entwurf, so seine Betreuerin Prof. Anett-Maud Joppien, unterstreicht die Bedeutung des geplanten Forschungsinstitutes: So verweist das Aufständern des Baukörpers auf einen sensiblen Umgang mit dem Thema Gewässerökologie.

Die Wahl des Werkstoffs Stahl als Konstruktionsbasis des Primärtragwerks reflektiert auf hervorragende Weise die Leichtigkeit des über dem Untergrund schwebenden Baukörpers. Die Diplomarbeit des Preisträgers weist eine ganzheitliche Qualität auf allen Ebenen des Entwurfes auf und zeigt eine ausgezeichnete Verknüpfung kontextueller, architektonischer, konstruktiver und energetischer Parameter.

Anlässlich seines 125-jährigen Firmenjubiläums hatte das Darmstädter Stahlbauunternehmen in Erinnerung an seinen Gründer Georg Theodor Donges 1997 einen Förderpreis gestiftet, der alle zwei Jahre für hervorragende Studien-, Diplom- oder Doktorarbeiten an der TU Darmstadt auf dem Gebiet des Stahlbaus in den Fachbereichen Bauingenieurwesen und Architektur vergeben wird.