Bereits jetzt ein Erfolg

Call a Bike: Erste Bilanz und Blick in die Zukunft

08.09.2014 von

1200 registrierte Nutzerinnen und Nutzer waren es bereits in den ersten fünf Wochen. Das Bikesharing-System Call a Bike ist an der TU Darmstadt schon jetzt ein Erfolg. Doch wo soll es hingehen und wie sehen die Pläne für den Ausbau aus?

Die Station an der Mensa Stadtmitte ist eine von derzeit insgesamt elf Stationen in Darmstadt. Bild: Jannes Lüdtke

Gut zwei Jahre ist es her, dass in Frankfurt AStA und Deutsche Bahn gemeinsam das Bike-Sharing System Call a Bike für Studierende einführten. Das Angebot sollte Modellcharakter haben und auch bald in anderen Hochschulstädten umgesetzt werden.

Der AStA der TU Darmstadt gehörte, zusammen mit der Hochschule RheinMain und Marburg, zu den ersten, die sich dafür interessierten und ließ sich das System kurzerhand vorstellen. Einen Beitrag von 2,38€ sollen die Studierenden pro Semester zahlen für eine 60-minütige kostenfreie Nutzung von bis zu drei Leihrädern. Ein Angebot, dass man kaum ausschlagen kann.

Lange schon hatte man nach einer Lösung für das sogenannte „Letzte-Meile“ Problem gesucht. Der oft überfüllte K-Bus war lange Zeit die einzige Möglichkeit, direkt vom Bahnhof zum Uni-Campus Lichtwiese zu gelangen. Eigene Fahrräder in Bus und Bahn mitzunehmen ist zu den Stoßzeiten nur schwer möglich und so kam das Angebot der Deutschen Bahn sehr gelegen.

Mit den Leihfahrrädern können vor allem Pendler schnell vom Bahnhof zur Vorlesung kommen, ohne auf Fahrpläne angewiesen zu sein. Aber auch für Darmstädter Bürger bietet das System viele Vorteile, da die Leihräder keinen Betriebsschluss haben und auch nachts problemlos genutzt werden können. Außerdem gibt es die Möglichkeit, deutschlandweit in über 50 weiteren Städten die Call a Bike-Räder der Deutschen Bahn sowie von „StadtRad“ in Hamburg und „KonRad“ in Kassel kostenfrei für eine begrenzte Zeit zu den gleichen Konditionen zu nutzen. So kann man beispielsweise in Berlin mit Freunden eine Radtour an der Spree machen oder in München ohne Zusatzkosten zum Praktikumsplatz fahren.

Bewegung in der Sache

Mit der vierstelligen Nummer kann man das Rad freischalten – per App oder per Telefon. Bild: Jannes Lüdtke
Mit der vierstelligen Nummer kann man das Rad freischalten – per App oder per Telefon. Bild: Jannes Lüdtke

Um Bewegung in die Sache zu bringen und die Gunst der Stunde zu nutzen, entschloss man sich, das Call a Bike System bereits zum Start des Sommersemesters 2014 in einer noch begrenzten Form mit sechs Stationen und insgesamt 105 Fahrrädern zu einer reduzierten Gebühr von 1,66€ pro Semester einzuführen.

Gewartet werden die Räder von einem ortsansässigen Fahrradhändler. Nach fünf Wochen hatten sich bereits 1200 Studierende der TU Darmstadt angemeldet – hinzu kommt eine unerwartet hohe Zahl von Darmstädter Bürgern, die die Räder nutzen.

Laut einer großen Mobilitätsumfrage des AStA kennen bereits zwei Drittel der Studierenden das Angebot und ein Fünftel nutzt es aktiv, obwohl aufgrund des zunächst beschränkten Umfangs bewusst auf Werbung verzichtet wurde. Mit den Stationen am Bürgerpark, am Staatstheater, am Bessunger Platz, am Woog und an der Ecke Heidelbergerstraße / Landskronstraße sind nun fünf weitere Stationen in Betrieb und das System wächst weiter. Ende September soll eine Station am Karlshof entstehen, auch am Ostbahnhof wird es nicht mehr lange dauern und zum Dezember wird es eine weitere große Änderung geben: Aufgrund des bisherigen Erfolgs wird die Stadt Darmstadt gemeinsam mit der HEAG mobilo in das Bikesharing-Angebot einsteigen und es noch mehr für Darmstädter Bürgerinnen und Bürger öffnen.

An Zusammenarbeit interessiert

Das dürfte die Erweiterung des Stationsnetzes weiter vorantreiben und die Umsetzung einiger Stationen vereinfachen. Auffallen wird die Umstellung vor allem durch neu gestaltete Räder, die fortan im Orange der HEAG gehalten sein werden. Auch die Hochschule Darmstadt und die Evangelische Hochschule Darmstadt sind an einer Beteiligung interessiert.

Ziel ist es, bis zum Auslaufen des bisherigen Vertrags im Wintersemester 2016 / 17 ein flächendeckendes Stationsnetz in ganz Darmstadt aufzubauen. Wo genau die Stationen entstehen werden, steht noch nicht fest. Im Gespräch sind jedoch Stationen am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik, am Botanischen Garten und auch das Studentenwerk Darmstadt hat weitere Flächen zugesagt. Bei diesem Prozess ist außerdem eine Beteiligung der Studentinnen und Studenten der TU Darmstadt willkommen, die jederzeit Vorschläge für weitere Standorte einbringen können.