Brauchen Ingenieure Deutsch?

Gemeinsames Projekt von TU9 und Goethe-Institut

11.11.2014 von

Sind in Zeiten internationalisierter Studiengänge Deutschkenntnisse überhaupt noch nötig? Um diese Frage zu klären, lädt die TU Darmstadt im Rahmen des Projektes DeutschING am 13. November zu einer Fachtagung ein.

Ob für Gastforscher oder Austauschstudierende – die Tagung geht der Frage nach, ob Deutschkenntnisse in Zeiten verstärkter Internationalisierung noch notwendig sind. Bild: Claus Völker

Die Tagung wird von den Sprachenzentren der TU9-Universitäten gemeinsam mit der vom Goethe-Institut gestarteten Initiative DEUTSCH 3.0 – Debatten über Sprache und ihre Zukunft sowie den 4ING Fakultätentagen ausgerichtet.

Immer mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende aus dem Ausland wählen eine TU9-Universität – als Austauschstudierende, Gastforscher oder mit einer langfristigen beruflichen Perspektive. In der daraus entstehenden Debatte um die Einführung von englischsprachigen Studiengängen stellt sich die Frage, ob ein MINT-Studium in Deutschland auch der Sprache Deutsch bedarf – und welche kulturspezifischen Elemente beispielsweise des Konstruierens oder der oft metaphorischen Benennung von Sachverhalten notwendig sind, damit internationale Studierende ein MINT-Studium sinnvoll durchlaufen können.

Alles auf Englisch oder alles auf Deutsch?

Die vermeintlich einzigen Lösungen „alles auf Englisch“ oder „alles auf Deutsch“ sollen durch die Debatte verschiedener Studienmodelle (z. B. zu Beginn mehr Veranstaltungen auf Englisch und im Laufe des Studiums immer mehr Veranstaltungen auf Deutsch) aufzeigen, dass ein Schwarz-Weiß-Denken nicht notwendig ist, sondern dass es eine Vielzahl von Varianten gibt, die je nach Studienrichtung, Zusammensetzung der Studierenden und nicht zuletzt der Kulturspezifik von Inhalten und der Wissenschaftstradition variieren können.

Darüber hinaus möchten die Veranstalter langfristig Konsens darüber schaffen, ob und wie man die aktuellen Entwicklungen der Einführung von englischsprachigen Studiengängen wissenschaftlich begleiten sollte. Noch gibt es zu der Debatte weder einschlägige Forschung noch Kriterien, mit denen ein Für oder ein Wider englischsprachiger Studiengänge bewertet werden könnte. Vor allem interdisziplinär ausgerichtete Forschungsprojekte, bei denen Ingenieur- und Sprachwissenschaften zusammenarbeiten, könnten hier sinnvoll Abhilfe schaffen.

Hochrangige und qualifizierte Vertreter des Deutschen Hochschulwesens werden als Redner an der Veranstaltung teilnehmen:

Während der Vizepräsident der TU Berlin, Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß, darstellen wird, warum Studiengänge möglichst auf Englisch durchgeführt werden sollen und welche Vor- und Nachteile sich daraus ergeben, vertritt der kanadisch-stämmige Leiter des Fachgebiets Strömungslehre und Aerodynamik an der TU Darmstadt, Prof. Dr.-Ing. Cameron Tropea, den Standpunkt, Studiengänge sollten auf Deutsch abgehalten werden.

Frau Dr. Ursula Paintner wird die aktuellen Empfehlungen des DAAD zum Thema vorstellen. Diese fußen auf den Ergebnissen einer Arbeitsgruppe von Professorinnen und Professoren des Fachs Deutsch als Fremdsprache beziehungsweise Sprachlehrforschung.

DeutschING – Brauchen internationale Ingenieure Deutsch?

Datum: Donnerstag, 13. November 2014, 10:00-16:00 Uhr

Ort: Raum S4|20 Raum 13, Holzhofallee 38, 64295 Darmstadt

Eine kurzfristige Anmeldung zur Fachtagung ist noch möglich: