Studierende Triathletin
Serie „Campus-Köpfe“: TU-Studentin Susan Blatt im Porträt
02.12.2014 von Katrin Collmar
Susan Blatt ist Profisportlerin. Gleichzeitig studiert sie an der TU Darmstadt Deutsch und Sport auf Lehramt. Ihre Erfahrungen im Ausdauersport gibt sie beim Marathonprojekt des Hochschulsports an Hobby-Läufer weiter. Die Serie „Campus-Köpfe“ stellt Studierende der Universität vor, die spannende, nicht alltägliche Interessen und Ziele haben.
„Ich habe schnell gemerkt, dass Lehrerin genau der richtige Beruf für mich ist.“ Susan Blatt studiert an der TU Darmstadt Sport und Deutsch auf Lehramt. Sie ist 33 Jahre alt, Studentin und gleichzeitig Profisportlerin. Das lässt sich nicht immer gut vereinbaren, sie ist bereits im 23. Semester.
„Es ist schon mal passiert, dass ich vier Wochen ins Trainingslager geflogen bin und deswegen die Anwesenheitspflicht in Seminaren nicht erfüllen konnte“, erzählt sie. Zudem trainierte sie teilweise bis zu 40 Stunden in der Woche, für Uni blieb da wenig Zeit. Sie hat trotzdem nie bereut Leistungssport zu machen, genauso wenig wie gleichzeitig zu studieren.
Im Gegenteil: Ohne die TU Darmstadt wäre Susan Blatt möglicherweise nie Triathletin geworden. Noch vor dem ersten Semester fiel sie durch die Brustschwimm-Aufnahmeprüfung. „Also musste ich irgendwo schwimmen üben und bin in den Darmstädter Triathlonverein eingetreten“, erzählt die Studentin. Und dort packte sie die Begeisterung für Schwimmen, Radfahren und Laufen. Was sie am besten kann? „Heute bin ich in allen Disziplinen relativ ausgeglichen, am liebsten fahre ich Rad.“
Blatt kämpft meistens auf der Mittel- oder Langdistanz, besser bekannt als Ironman. Das bedeutet 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und abschließend einen Marathon laufen. „Nie die Gesamtbelastung vorstellen, immer positiv denken und die Strecke in Etappenziele aufteilen“, antwortet sie auf die Frage, wie sie sich immer wieder motiviert.
Engagiert beim TU-Marathonprojekt
Diese Tipps gibt Blatt beim an Hobbyläufer weiter. „Das macht mir total viel Spaß.“ Die meisten Teilnehmer trainieren für den Frankfurt-Marathon, das Training beginnt im Mai und endet mit dem großen Wettkampf. „Ich bin auch schon mitgelaufen, aber das hängt immer davon ab, ob der Lauf in mein Trainingsplan passt.“ Und der ist strikt, nur so konnte Blatt Erfolge wie 2013 den ersten Platz beim Ironman in Almere (Holland) feiern. Marathonprojekt des Hochschulsports der TU Darmstadt
Doch mit dem Profisport ist es jetzt erst mal vorbei. Von ihren Erfahrungen wird sie aber weiter profitieren. „Die mentale Stärke, die ich durch den Triathlon gewonnen habe, hilft mir auch in der Uni.“ Susan Blatt ist fest entschlossen, ihr Studium im nächsten Jahr zu beenden und sie ist schwanger. Ob sie danach wieder im Triathlon einsteigt, weiß sie noch nicht. „Das Kind steht jetzt an erster Stelle“, sagt sie. Es könne also gut passieren, dass sie erst mal pausiert.
„Meine Profikarriere geht jetzt eher Richtung Ende“, sagt sie. Und sollte sie nicht direkt eine Stelle als Lehrerin bekommen, gibt es einen Plan B. „Ich habe mehrere Ideen und würde mich auch selbstständig machen, genaueres verrate ich aber lieber nicht.“ Eine Sache verrät sie dann doch: „Es hat immer etwas mit Sport oder Kindern zu tun.“