Fit schwitzen im Unibootcamp

Ein kleiner Rundblick durch die Sportangebote der TU Darmstadt

15.12.2014 von

Volleyball, Quidditch, Klettern, Akrobatik… das Angebot im Unisportzentrum der TU Darmstadt ist unglaublich vielfältig. So vielfältig, dass es manchmal schwierig ist, sich für etwas zu entscheiden. Praktikantin Hannah probiert deshalb gleich drei Sportarten aus.

Zusammen schwitzen für die Fitness. Bild: Hannah Schürr

Mit Blick auf das Sportprogramm wird mir schnell klar – die TU steht auf Schwitz-Fit. Ganze fünf Mal könnte ich unter der Woche diesen Kurs besuchen. Und die Teilnehmerzahl ist steigend. Montags um kurz nach 18 Uhr beginnt eine regelrechte Pilgerfahrt Richtung Sporthalle. Überall Menschen mit Sportmatten unter den Arm oder aufs Fahrrad geklemmt. An der Halle beginnt dann das Schlange stehen, oft bis weit nach draußen. Es muss wirklich was dran sein an diesem Hype, also habe auch ich mich unter die Wartenden gemischt.

Spannend ist schon die Aufstellung bei Schwitz-Fit. Von Aerobik oder Zumba kenne ich nur “Frontalunterricht“, der Trainer steht also vorne und macht die Übungen vor. Susanne Weber allerdings, die den Sport vor Jahren an die TU gebracht hat, steht in der Mitte der Halle. Alle Teilnehmer verteilen sich in einem großen Kreis um sie herum. Musik an und Aktion. Mir kommt Schwitz-Fit wie eine Mischung aus Hüpfen, Aerobic und Bootcamp vor.

Nach kurzer Zeit läuft mir der Schweiß. Das Training ist in sogenannte Intervalle unterteilt, die sich steigern. So bekommt der Puls immer wieder eine Ruhephase zwischen den anstrengenden, schnellen Teilen. Es wird gehüpft, auf der Stelle gerannt, gedehnt, gestreckt und auch Bauch und Po kommen nicht zu kurz. Das merke ich auch am nächsten Tag, denn da kann ich kaum noch die Treppe hochlaufen.

Mein Fazit: Daumen hoch! Wenn ich den Arm denn noch heben könnte.

Koordinationsprobleme am Turngerät

Hindernisse spielend leicht überwinden – Parkour-Training in der Sporthalle. Bild: Hannah Schürr
Hindernisse spielend leicht überwinden – Parkour-Training in der Sporthalle. Bild: Hannah Schürr

Den inneren Schweinehund überwunden, schnappe ich mir ein paar Tage später wieder das Sportprogramm und mache mich auf die Suche. Diesmal will ich etwas mehr Adrenalin. Parkour, das ist doch so etwas wie Turnen draußen und unter hoher Geschwindigkeit. Da springen Menschen von Hausdach zu Hausdach, lassen sich aus schwindelerregender Höhe in die Tiefe stürzen und rollen sich dann gekonnt ab. Na, ganz so brutal wird es hoffentlich nicht.

Das Training beginnt mit aufwärmen und Muskelaufbau. Schon bei den Liegestützen zittert bei mir jeder Muskel, na das kann ja was werden. Dann werden Matten in der Halle verteilt, Kästen und andere Turngeräte aufgebaut und mir fällt gerade rechtzeitig wieder ein, wie furchtbar ich eigentlich schon in der Schule Geräteturnen fand.

Wir fangen mit dem Springen über Kästen an. Und das ist im Laufen gar nicht so leicht. Rennen, abspringen, auf der Hand abstützen, ganz weit zur Seite lehnen, Beine ausstrecken, gleichzeitig drüber, ich verliere den Überblick und… lande der Länge nach auf der Nase – weich gepolstert durch eine Matte. Aller Anfang ist schwer. Immerhin kommen hier Bewegungsabläufe zum Einsatz, die mir bisher komplett fremd waren. Währenddessen fliegen die fortgeschrittenen Parcourler durch die Halle. Schwerkraft scheint für die Jungs und Mädels kein Begriff mehr zu sein. An Wänden hoch laufen, Salto, Flick Flack… ich bin schwer beeindruckt.

Mein Fazit: Perfekt für alle Adrenalinjunkies und besonders cool, weil man es auch draußen machen kann.

Rugby schwerelos

Jetzt ist mein Ehrgeiz endgültig geweckt, Unterwasserrugby heißt der krönende Abschluss meiner kleinen Reihe an Selbstversuchen. Diesmal erkundige ich mich allerdings vor, lange schwimmen oder tauchen kann ich nicht. Trainer Tom Assmuth nimmt mir aber direkt alle Bedenken, ich brauche weder ein guter Schwimmer zu sein, noch muss ich lange die Luft anhalten können. Ein paar Zweifel bleiben dennoch.

Unterwasserrugby wird im dreidimensionalen Raum gespielt und ist allein damit schon etwas Außergewöhnliches. Das komplette Schwimmbecken unter der Wasseroberfläche ist sozusagen das Spielfeld, der Ball darf das Wasser allerdings nie verlassen. Am unteren Beckenrand links und rechts befindet sich jeweils ein Korb.

Zwei Mannschaften treten nun gegeneinander an und versuchen den Ball in den gegnerischen Korb zu befördern. Es darf nur körperlich angegriffen werden, wer den Ball in der Hand hat. Das Ganze sieht unglaublich faszinierend aus, denn die Spieler sausen durch den kompletten Raum des Schwimmbeckens und passen sich gegenseitig geschickt den Ball zu.

Mit der Zeit bekomme ich sogar ein Gefühl für erste Strategien und Techniken. Da unter Wasser nicht geredet werden kann, muss man extrem auf die Körpersprache der Anderen achten. Und Tom hatte Recht, es bleibt genug Zeit immer wieder entspannt Luft zu holen und um das Schwimmen geht es bei Unterwasserrugby gar nicht.

Mein Fazit: Unbedingt ausprobieren, egal ob Wasserratte oder nicht. Eine wirklich außergewöhnliche Sportart.

Rugby mal anders. Bild: Unterwasserrugby TU Darmstadt
Rugby mal anders. Bild: Unterwasserrugby TU Darmstadt