Benetzung im Team ergründen

Neues EU-Projekt CoWet bringt Wissenschaft und Industrie zusammen

26.02.2014 von

Funktionale Textilien, Kosmetik für Haar- und Hautpflege oder Inkjet-Druckverfahren: Die Anwendungsfelder der Forschungsprojekte des zum 1. Januar 2014 gestarteten Marie-Curie Training Netzwerks „Complex Wetting Phenomena“ (CoWet) sind vielseitig. Am 24. und 25. Februar 2014 trafen sich alle Partner aus Wissenschaft und Industrie zum gemeinsamen Kick-Off.

Führung durch die Labore. (von links): Hans-Jürgen Butt (MPIP), Victoria Dutschk (U. Twente), Tatiana Gambaryan-Roisman (TU Darmstadt), Thodoris Karapantsios (U. Thessaloniki), Giles Crowley (Unilever Research & Development). Foto: Sebastian Keuth

Wie breiten sich Fluide wie Imprägniermittel oder Schäume auf komplexen, also etwa strukturierten, weichen oder mit Nanofasern beschichteten Oberflächen aus? Das genaue Verständnis solcher komplexen Benetzungsphänomene zwischen Fluiden und Oberflächen ist nötig, um neue industrielle Prozesse und Produkte zu entwickeln.

In CoWet schließen sich Experten aus sieben Hochschulen, zwei Max-Planck-Instituten und drei Industrieunternehmen zusammen, um gemeinsam mit 15 Fellows an interdisziplinären Forschungsprojekten zu arbeiten. Ergänzt wird das Netzwerk um vier weitere assoziierte Partner aus der Industrie.

Die Unterstützung einer engen Zusammenarbeit für Maßnahmen zur Karriereentwicklung und Wissenstransfer mit Industrieunternehmen steht im Mittelpunkt von CoWet – einem Initial Training Network (ITN), das von der Europäischen Union für vier Jahre mit 3,9 Millionen Euro gefördert wird. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler des Programms Programms (zwölf Doktoranden und drei Postdoktoranden) werden in CoWet für beide Karrierewege in Wissenschaft und Industrie qualifiziert.

Bewusste Wahl des Karriereweges

Dr. Tatiana Gambaryan-Roisman, Leiterin des an der TU Darmstadt koordinierten Netzwerks, sieht darin einen großen Vorteil für die Karriereentscheidungen der angehenden Forscherinnen und Forscher: „Nach Durchlaufen des Programms haben sie eine genaue Vorstellung von beiden Karriereoptionen und können eine bewusste und fundierte Entscheidung für den jeweiligen Weg treffen.“

Wissenschafts- und Industriepartner betreuen jeweils gemeinsam Forschungsprojekte der CoWet-Stipendiatinnen und -Stipendiaten und bieten während der Projektlaufzeit einen genauen Einblick in die Forschungsthematik und die Anwendung der einzelnen Themen.

Marie-Sklodowska-Curie-Maßnahmen

Im Rahmen von Marie-Sklodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) können Wissenschaftler Gelder aus dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (Horizon 2020) beantragen. Das Ziel: Die Förderung der internationalen und intersektoralen Mobilität und die Kariereentwicklung von Wissenschaftlern.

Die MSCA-Fördervariante „Innovative Training Network“ (ITN) zum Beispiel, ermöglicht die Finanzierung von strukturierten Doktorandenausbildungsnetzwerken für vier Jahre. Eine Besonderheit des ITN ist, dass auch Organisationen außerhalb des Bildungssektors (insbesondere Unternehmen) als gleichberechtigte Partner in die Doktorandenausbildung einbezogen werden. Junge Wissenschaftler sollen dadurch die Möglichkeit bekommen, ihre Forschungskompetenzen zu erweitern, sich bestehenden Forscherteams anzuschließen und ihre Berufsaussichten zu verbessern.