Geothermie interdisziplinär

Doktoranden der TU Darmstadt Gastgeber für internationale Konferenz

20.03.2014 von

Von Doktoranden für Doktoranden: Das Institut für Angewandte Geowissenschaften richtet den diesjährigen European Geothermal PhD Day (EGPD) aus. Der EGPD ist eine Konferenz für europäische Doktoranden aus verschiedenen Disziplinen wie Geowissenschaft, Ingenieurwissenschaft, Chemie und Wirtschaft, die im Bereich geothermale Forschung promovieren.

Geothermale Forschung im Fokus: Europäische Doktoranden treffen sich zur Konferenz in Darmstadt. Bild: Katrin Binner

Das erfolgreiche Konzept des European Geothermal PhD Day (EGPD) jährt sich vom 31. März bis 2. April zum fünften Mal. Das Meeting wird jedes Jahr in einem anderen europäischen Land veranstaltet und geht diesmal auf eine Initiative der Darmstädter Nachwuchswissenschaftler Philipp Mielke und Sebastian Homuth (Sprecher der Jungen Geothermie des Bundesverbands GtV) zurück. Sebastian Homuth stellt das Konzept vor:

Wer nimmt am PhD Day teil und wie profitieren die Teilnehmer davon?

Die Veranstaltung richtet sich an Doktoranden aller Fachgebiete, deren Promotionsvorhaben sich thematisch mit geothermischen Fragestellungen befasst. Nachwuchsforschern wird hier die Möglichkeit gegeben, die eigene Forschung einem Fachpublikum in lockerer Atmosphäre vorzustellen und zu diskutieren. Zu diesem Zweck erhält jeder Teilnehmer die Möglichkeit, seine Forschung vorzustellen.

Die fachliche Diversität der Teilnehmer, welche sich von Naturwissenschaftlern über Ingenieure bis hin zu Betriebswirtschaftlern und Juristen erstreckt, fördert die Entwicklung neuer Perspektiven und Herangehensweisen an wissenschaftliche Fragestellungen. Die Veranstaltung bietet somit neben dem Austausch von Wissen eine hervorragende Möglichkeit zum Knüpfen neuer fachlicher und interdisziplinärer Kontakte.

Da die Forschung im Bereich Geothermie Aspekte der Fachdisziplinen Geologie, Tiefbohrtechnik, Reservoir Engineering, Kraftwerkstechnik, Jura und Betriebswirtschaft vereint, ist sie naturgemäß sehr interdisziplinär angelegt.

Der Konferenzort des European Geothermal PhD Days: Das Institut für Angewandte Geowissenschaften an der TU Darmstadt. Bild: Thomas Ott
Der Konferenzort des European Geothermal PhD Days: Das Institut für Angewandte Geowissenschaften an der TU Darmstadt. Bild: Thomas Ott

Was sind Thema und Programm des PhD Day?

Die eigentliche Konferenz wird durch eine Exkursion zu Aufschlüssen im Bereich des Oberrheingrabens und zum Geothermiekraftwerk in Insheim abgerundet. Auf der Konferenz haben die Teilnehmer die Möglichkeit, in einem Vortrag und einer Poster-Präsentation ihre Forschungsprojekte vorzustellen. Übergeordnet sind folgende Themen vertreten: Geothermische Potenzialstudien, Reservoircharakterisierung, Wärmespeicherung, Aufschlussanalogstudien, Numerische Modellierung geothermischer Ressourcen, Kraftwerkstechnik, Bohrtechnik, Messverfahren und Erdwärmesondendesign.

Womit genau befassen sich Forscherinnen und Forscher am Institut für angewandte Geowissenschaften und am Fachgebiet Angewandte Geothermie?

Forschungsschwerpunkte des Instituts sind Themen im Bereich Wasser, Energie und Umwelt. Das Fachgebiet Angewandte Geothermie forscht hauptsächlich in den Bereichen geothermische Reservoire und Potenziale, gekoppelte numerische Wärmetransportmodellierung, Entwicklung von Baustoffen für Geothermie und Leitungsbau, Messtechnik in der Geothermie sowie Nutzung von geothermischer Energie zum Heizen, Kühlen und zur Wärmespeicherung.

Als aktuelles, konkretes Projekte an der Technischen Universität ist zum Beispiel „Simulation und Evaluierung von Kopplungs- und Speicherkonzepten regenerativer Energieformen zur Heizwärmegewinnung“ zu nennen, gefördert durch das Land Hessen im Rahmen der Energietechnologieoffensive Hessen. Ziel dieses Vorhabens ist der Nachweis der Wirtschaftlichkeit der Dimensionierungs- und Simulierungsfähigkeit einer CO2-neutralen Heizwärmeversorgung durch gekoppelte Nutzung von Solarthermie, einem Blockheizkraftwerk und einem mitteltiefen Erdwärmesonden-Speicher mit Hochtemperaturspeicher. Das wird am Beispiel des TU Campus Lichtwiese/Botanischer Garten erforscht.