Neue Vision für die Gleichstellung
Gleichstellungskonzept gibt die Strategie der TU Darmstadt bis 2018 vor
01.04.2014 von Katrin Springsgut
Die TU Darmstadt hat sich erstmals ein universitätsweites Gleichstellungskonzept gegeben, im Fokus stehen die Steigerung des Anteils der Professorinnen, die Gewinnung von Frauen für Karrieren in der Wissenschaft sowie die durchgängige Gleichstellungsorientierung in der Universität.

Der Senat stimmte dem TU-weiten Konzept in seiner Sitzung im Februar 2014 einstimmig zu. Das Konzept schreibt das Initiativprogramm der TU Darmstadt aus dem Jahr 2009 fort. Präsident Hans Jürgen Prömel ist überzeugt: „Das Konzept ist ein weiterer wichtiger Meilenstein zur Verwirklichung von Chancengleichheit an der TU Darmstadt."
Eine Arbeitsgruppe des Präsidiums unter Federführung der entwickelte in enger Abstimmung mit verschiedenen TU-Einheiten eine Stärken-Schwächen-Analyse der bisherigen Gleichstellungsaktivitäten, identifizierte künftige Schwerpunkte und Handlungsfelder und erstellte einen Maßnahmenkatalog. Bereits erfolgreiche Gleichstellungsaktivitäten werden durch passgenaue Maßnahmen ergänzt und unter drei handlungsleitenden Zielen gebündelt: zentralen Frauenbeauftragten
1. Durchgängige Gleichstellungsorientierung in der TU Darmstadt
Erfolge kann die TU Darmstadt bereits bei der Verankerung von Gleichstellung in Berufungsverfahren und Qualitätsmanagement-Prozessen verzeichnen. Ziele sind die stärkere Förderung der GenderDiversity-Kompetenz von Führungskräften und die Förderung von GenderDiversity in der Lehre.
2. Steigerung des Anteils der Professorinnen an der TU Darmstadt
Die TU Darmstadt konnte den Professorinnenanteil deutlich erhöhen, auf zuletzt 14,6 Prozent in 2013 (zum Vergleich 2010: 9,6 Prozent). Das Gewinnen und Halten von Professorinnen an der TU Darmstadt soll künftig mit Coachingangeboten sowie internem Mentoring und Networking unterstützt werden. Jährlich sollen bis zu zehn Stellen für Postdoktorandinnen (Neueinstellungen auf Landesstellen) kofinanziert werden. Es wird angestrebt, ein Drittel der Neuberufungen mit Frauen zu besetzen.
3. Gewinnen von Frauen für MINT-Fächer sowie für wissenschaftliche Karrieren
Die Universität kann eine Förderkette an bewährten MINT-Angeboten für Frauen vorweisen. Künftig sollen vor allem Frauen mit Migrationshintergrund stärker in den Blick genommen werden. Als freiwillige Selbstverpflichtung wurden Zielvorgaben für Frauenanteile auf den wissenschaftlichen Qualifikationsstufen für den Ziel-Zeitraum 2016-2018 formuliert.
Eintrittskarte beim Bund
Das neue Gleichstellungskonzept (2014-2018) ist zugleich die Eintrittskarte für die Teilnahme am Professorinnenprogramm II des Bundes und der Länder zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen.
Nach positiver Begutachtung des Konzepts können bis zu drei unbefristete W2- oder W3- Professuren, die mit Frauen besetzt werden, für fünf Jahre gefördert werden.