Die fabelhafte Welt der Wissenschaft

TU Darmstadt zeigte beim Hessentag ihre besten Seiten

17.06.2014 von

Die TU Darmstadt zeigte auf dem Hessentag Wissenschaft zum Staunen, Begreifen und Mitmachen. Bild: Chris Hartung

Die TU Darmstadt eröffnete im Juni eine besondere Zweigstelle in Südhessen: Vom 6. bis 15. Juni war sie beim Hessentag in Bensheim präsent und zeigte Wissenschaft zum Staunen, Begreifen und Mitmachen. Sechs Fachbereiche und sieben Forschungsschwerpunkte der TU Darmstadt empfingen ein großes Publikum.

Die Angebote der TU Darmstadt auf dem Hessentag 2014 in Bensheim im Überblick:

Fachbereiche

Informatik

Dass Informatik ein Abenteuer sein kann und etwas zum Anfassen ist, bewies die TU Darmstadt in einer Schau: Wie viele Fragen müssen gestellt werden, um eine von 192 Personen eindeutig zu identifizieren? Wie funktioniert ein Scanner für dreidimensionale Objekte? Wie war das noch mal mit dem Binärsystem? Und kann man mit Computern wirklich alles machen? Die Besucher erwartete ein unterhaltsamer Spiele-Parcours.

Ein weiteres Highlight aus der Informatik: Das Team Hector aus dem Fachgebiet Simulation, Systemoptimierung und Robotik präsentierte einen Such- und Rettungroboter sowie einen humanoiden Rettungsroboter dem staunenden Publikum.


Ingenieur-Informatik und wissenschaftliches Rechnen (Montag, 9. Juni 2014)

Ihre Welt ist das komplexe Hochleistungs-Rechnen: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler modellieren, simulieren, analysieren und optimieren, wenn knifflige Fragen in den Ingenieurwissenschaften gestellt werden. Hessentags-Besucher lernten die Welt des „Computational Engineering“ kennen, in der man sogar Robotern aus Legosteinen Beine macht.

Impressionen vom Hessentag 2014

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Bau- und Umweltingenieurwissenschaften (Mittwoch, 11. Juni 2014)

Können Baustellen intelligent sein? Na klar, sagen die Bauingenieure der TU Darmstadt, und zeigten anhand eines Playmobil-Modells, wie es in der Wirklichkeit bereits zugeht: Denn Lastwagen, Krane, Betonkübel oder Baustoffen ließen sich in Echtzeit orten, überwachen und steuern. Ob die Arbeiten vorankamen, ließ sich über Online-Eingabemasken oder per Barcode-Verbindungen gut verfolgen.

Auch für Feuerwehrleute und die, die es einmal werden wollen, hatte die TU Darmstadt etwas im Angebot: Eine Virtual Reality Brille aufsetzen und in einem virtuellen Gebäude einen Brand löschen. So ließ sich gut erfahren, wie wertvoll es sein kann, bereits in der Planungsphase ein digitales Gebäudemodell zu entwerfen – es kann später Helfern für gezieltes Training („Serious Gaming“) dienen und Leben retten.

Elektrotechnik (Donnerstag, 12. Juni 2014)

Wenn es hieß „Volt trifft Welt – bei uns ist Spannung Programm“, dann machte der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt von sich reden – mit Auto-Scheinwerfern der Zukunft oder mit Straßenlampen, die wenig Strom verbrauchen und nachts ein Gefühl von Sicherheit geben. Weitere Neuheiten: eine mit Mess-Sensoren ausgestattete Kniegelenksorthese, die die Wünsche der Patienten versteht: Beim Aufstehen oder Treppensteigen unterstützt sie, beim normalen Gehen spürt man sie kaum.

Und wenn man schon mal am Stand der TU Darmstadt vorbeischaute, empfahl es sich nachzufragen: Warum konstruieren Studentinnen und Studenten jedes Semester verrückte, aber voll funktionstüchtige Dinge wie Schoko-Kekstrenner oder Zahnpasta-Dosierer? Weil sie den Ingenieur-Beruf lieben und weil diese Art des praktischen Lernens seit vierzig Jahren begeistert.

Materialwissenschaften (Samstag, 14. Juni 2014)

Neue Materialien helfen, die erneuerbaren Energien besser zu nutzen: Materialforscher der TU Darmstadt zeigten anhand einer Brennstoff- und Solarzelle und eines Windrades, wie Wasserstoff klimafreundlich erzeugt werden kann. Und sie präsentierten noch mehr Effektvolles: Supraleiter, organische Leuchtdioden, eine Gaußkanone voller Bewegungsenergie, eine Magnetbremse …

Biologie (Sonntag, 15. Juni 2014)

Welche Bakterien leben auf einer Schuhsohle? Wie sieht Blütenstaub unter dem Mikroskop aus und wie funktioniert eine Mikropipette? Biologinnen und Biologen der TU Darmstadt luden ein, der Natur auf die Spur zu kommen – durch Begreifen und Mitmachen.

Chemie (7.und 8. sowie 11.und 12. Juni 2014)

Wie lässt sich mit Metallen Strom erzeugen? Was ist das Gute an einem Spitzer aus Metall? Diese und ähnliche kleine Experimente zum Mitmachen für Jung & Alt wurden am Stand des Merck-TU Darmstadt-Juniorlabors im Zelt der Firma Merck gezeigt. An vier Tagen startete jeweils um 12 Uhr mittags auf der Bühne eine kleine Experimentalshow mit einem Streifzug durch die Welt der Chemie.

Aus LOEWE-Forschungsschwerpunkten und Forschungszentren

IT-Sicherheit (6. und 7. Juni): Hessenlöwen im 3D-Druck

Industrie 4.0 – das steht für eine intelligente Produktion, die auf der Kommunikation von Maschinen untereinander basiert. Aber sicher muss sie sein! Wie lassen sich also Datenklau, Manipulation oder Produktfälschung verhindern? Wissenschaftler präsentierten einen 3D-Drucker, der ganz sicher kleine Hessenlöwen produziert. Und sie erläuterten, wie man Smartphones, Computer, Software, Daten, E-Mails, Internet- und Maschine-zu-Maschine-Kommunikation schützt. Und welche neuen Wege es gibt, um Vertraulichkeit und Privatsphärenschutz im Internet angesichts der Gefahr von Massenüberwachung sicherzustellen.

IT-Sicherheit und Industrie 4.0: Sichere Produktion mit 3D-Druckern. Bild: K. Binner
IT-Sicherheit und Industrie 4.0: Sichere Produktion mit 3D-Druckern. Bild: K. Binner

Digital Humanities (7. und 8. Juni): Wegweiser in der Datenflut

Schnell mal googeln, wer die Ideen von Charles Darwin wie aufgenommen hat? Nicht immer lassen sich über die gebräuchlichen Internet-Suchmaschinen all die Informationen zusammentragen, die man gerade braucht. Da kann man nichts machen? Doch! Die Besucher lernten „Networks of Names“ kennen, ein interaktives System, das aus Texten Beziehungen herausliest und anschaulich darstellt.

Ein zweites Beispiel gefällig? Wie hat sich die Stimmung der Wählerinnen und Wähler vor der jüngsten Bundestagswahl entwickelt? Welchen Ereignissen wurde besonders viel Beachtung geschenkt? Antworten findet man unter anderem bei Twitter –in Datenmengen fast unauffindbar verborgen. Es sei denn, man entwickelt eine geeignete Software …

Dynamisches Zusammenspiel von Produktion, Logistik und Verkehr (9. und 10. Juni): Wenn’s mal wieder länger dauert …

Die Supermarktregale sollen gut gefüllt sein, das im Online-Shop bestellte Paket pünktlich ankommen, und im Stau stehen wollen wir auch nicht: Mobilität für Menschen und Waren – das ist eine komplizierte Angelegenheit. Mit LKW-Parcours und Quiz konnten die Besucher selbst herausfinden, was passiert, wenn plötzlich eine Bundesstraße gesperrt wird oder eine neue Produktionsstätte zu mehr Verkehrsaufkommen führt. Und sie erfuhren wie sich Staus vielleicht vermeiden ließen …

Erforschung von Kunststoffbeschichtungen der Zukunft. Bild: Katrin Binner
Erforschung von Kunststoffbeschichtungen der Zukunft. Bild: Katrin Binner

Soft Control (10. und 11. Juni): Die Wunderwelt der intelligenten Kunststofffilme

Eine Zeitung, die im Regen nicht nass wird? Ein künstlicher Opal, der seine Farbe wechselt, sobald er feucht wird? Einfache Papierstreifen, die die aktuelle UV-Belastung durch das Sonnenlicht anzeigen? Dahinter stecken sehr dünne Kunststofffilme, die auf Reize reagieren und die Eigenschaften ihres Trägermaterials verändern. Wissenschaftler zeigten die vielen Möglichkeiten, die sich aus dieser Technologie für Produkte der Zukunft ergeben.

Terahertz-Technologien (11. Juni): Mikrowellen in Aktion

Irgendetwas schwingt immer: Das Sonnenlicht kommt in Wellen, die Töne aus dem Radio ebenso. Wir setzen Mikrowellen ein, um Speisen zu erhitzen, und nutzen Funkwellen für unsere Navigationssysteme. Was geht noch? TU-Forscher zeigten es am Beispiel mobiler Anwendungen zur Geschwindigkeitsmessung.

Adaptronik (12. und 13. Juni): Hightech-Überwachung für Leichtbau-Paddel

Ein Paddel, das im Leistungssport eingesetzt wird, muss einiges aushalten und sollte doch möglichst leicht sein. Hightech aus dem Bereich Adaptronik unterstützt darin, die richtige Balance von Gewicht und Haltbarkeit zu finden: Ein elektronisches System zeichnet auf, welche Kräfte auf das Paddel wirken – und spielt die Daten in Echtzeit auf ein Smartphone oder Tablet.

Flasche gegen Lärm

Schall überall: Trotz Doppelglasfenster dringt noch zu viel Lärm ein. Und im Konzertsaal hallt es. Und dagegen soll eine Flasche helfen? Zugegeben, es muss eine besondere sein: Seit langem ist bekannt, dass Hohlkörper zum Beispiel in Form einer bauchigen Flasche – Helmholtz-Resonatoren genannt – Schall reduzieren können. Aber auf die Frequenz kommt es an. Wissenschaftler zeigten ein ganz neues Gerät, das eigenständig auf verschiedene Frequenzen reagiert.

HIC for FAIR (jeden Tag): Die Experimentierstraße

Da ist Dynamik drin: Eine Rennstrecke für superkalte fliegende Magnete bauen, Luft aus Schokoküssen rauslassen, Murmeln beschleunigen, Wasser zum Tanzen bringen, aus einem Tischtennisball und einer Salatschüssel einen funktionierenden Teilchenbeschleuniger bauen: Willkommen in der Wunderwelt der Experimente.