„Die Autonomie hat sich voll bewährt“

Bericht der TU Darmstadt vor dem Wissenschaftsausschuss des Landtags

23.06.2014 von

Die Technische Universität Darmstadt sieht sich mit ihrem gegenwärtigen Autonomiestatus gut positioniert, wünscht sich aber weitere Verbesserungen. TU-Präsident Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel und die Hochschulratsvorsitzende Prof. Dr. Heidi Wunderli-Allenspach berichteten im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst des hessischen Landtags über die Entwicklung der Universität in den zurückliegenden zwölf Monaten.

Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, Präsident der TU Darmstadt. Bild: TU Darmstadt

Jährlich berichten Präsident und Vorsitzende des Hochschulrats dem Landtagsausschuss über Entwicklungen in den Bereichen Studium und Lehre, Forschung, Autonomie, Gleichstellung und Internationalisierung sowie Bau und Infrastruktur.

Im diesjährigen Bericht gab Präsident Prömel Einblick in die Funktion des Campusmanagement-Systems, mit dem beispielsweise die Antwortzeiten auf Studienbewerbungen um im Schnitt rund zwei Wochen verkürzt werden konnten.

Im Bereich der Forschung betonte der Präsident die Bedeutung des Landesprogramms LOEWE. Dieses mache zwar nur gut acht Prozent der Drittmitteleinnahmen im Jahr 2013 aus, habe aber enorm geholfen, größere Projekte auf den Weg zu bringen, die heute mit wesentlich größeren Summen von Geldgebern wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert würden. Der jüngst bewilligte Sonderforschungsbereich für IT-Sicherheit sei dafür ein Beispiel.

Novellierung des TU Darmstadt-Gesetzes

Angesichts der anstehenden Novellierung des TU Darmstadt-Gesetzes betonte Prömel, dass die TU ihren besonderen Autonomiestatus erfolgreich genutzt habe. Er nannte aber auch Bereiche, in denen eine Weiterentwicklung wünschenswert sei. So habe die TU Darmstadt deutliche Mehrkosten durch die Regelung, neuberufene Professoren ins Angestelltenverhältnis zu berufen. Das Land müsse diese Mehrkosten künftig ausgleichen oder aber der TU wieder ermöglichen, Professorinnen und Professoren auch ins Beamtenverhältnis zu berufen.

Des Weiteren forderte Prömel, Juniorprofessuren in besonders wettbewerbsintensiven Fächern künftig auch mit der Stufe W2 besolden zu können, wie es einige Universitäten in Deutschland bereits tun. Im Bereich der Bauautonomie habe die TU ihre Möglichkeiten sehr gut genutzt, die Landesfinanzierung für diese Aufgabe sei aber mit dem im Gesetz festgeschriebenen Budget nicht ausreichend.

Frau Wunderli-Allenspach bekräftigte die positiven Wirkungen des Autonomiestatus für die TU und hob hervor, dass die Gremien der Universität sehr einmütig zur Novellierung des TU Darmstadt-Gesetzes und des hessischen Hochschulgesetzes Stellung genommen hätten. Die Kommunikation mit der Universitätsversammlung habe sich sehr gut eingespielt.

Mit der Verabschiedung der Internationalisierungsstrategie durch den Senat vor einem halben Jahr hat die TU Darmstadt die Weichen für eine Ausweitung der Internationalisierung gestellt. Prömel erläuterte dem Landtagsauschuss, dass die TU für internationale Masterstudierende immer attraktiver werde. Die Zahl derjenigen, die nach einem Bachelorabschluss im Ausland für ein Masterstudium nach Darmstadt kämen, habe sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt auf zuletzt gut 350 neue Studierende pro Jahr. Die TU Darmstadt könne hierdurch einen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in Deutschland leisten.