Eigenverantwortliches Bauen

„Zehn Jahre Bauautonomie“ – TU Darmstadt legt in einem Buch eine Bilanz vor

27.01.2015 von

Die Technische Universität Darmstadt hat ihre Bauautonomie in den vergangenen zehn Jahren erfolgreich und umfangreich genutzt. In einem neuen Bildband dokumentiert die Universität eine Auswahl von 51 größeren Projekten seit 2005.

Seit zehn Jahren nutzt die TU Darmstadt ihre Bauautonomie erfolgreich. Ein neuer Bildband setzt 51 Projekte in Szene. Bild: Patrick Bal

Die TU Darmstadt verwirklichte mehr als 100 Neu- und Umbauprojekte in der Kategorie „jeweils mindestens 100.000 Euro Bausumme“. Der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein spricht von einem „Erfolgsmodell mit bundesweiter Bedeutung“. Seit zehn Jahren wird die TU Darmstadt ihrem Status einer autonomen, einer eigenverantwortlichen Hochschule gerecht. Per Gesetz des hessischen Landtags wurde sie zum 1. Januar 2005 „so selbstständig wie keine andere deutsche Universität.“

Besonders sichtbar ist die damit einhergehende Dynamik und der Stellenwert der Autonomie im Bereich der Infrastruktur: Die TU Darmstadt managt ihr Baubudget, ihre Grundstücke und ihre Bauprojekte selbst. An allen fünf Standorten konnte ein über Jahrzehnte gewachsener immenser Sanierungsstau reduziert werden. Es entstand außerdem eine Reihe von Neubauten – allesamt zeitlich und finanziell im vorgegebenen Rahmen. Rund 400 Millionen Euro hat die Universität seit 2005 in Bauten investiert, die Nutzfläche ist (ohne Anmietungen) seit 2007 um rund 50.000 Quadratmeter auf mehr als 295.000 Quadratmeter in rund 160 Gebäuden gewachsen.

Beispiele für neue Architektur sind die Universitäts- und Landesbibliothek, das zentrale Eingangsgebäude der TU am Karolinenplatz, zwei Kinderhäuser, das Hörsaal- und Medienzentrum Lichtwiese, das Historische Maschinenhaus. Beispiele für Grundinstandsetzung und (denkmalgerechte) Sanierung sind das Gebäude-Ensemble des Fachbereichs Chemie, das historische Hochschulbad, die Schaffung zusätzlicher studentischer Lernzentren, die von den Fundamenten über alle Bauten und Etagen bis zum Glockenturm reichende Sanierung des Residenzschloßes.

„Wir haben eine Erfolgsgeschichte geschrieben“

Das umgesetzte Bauvolumen an der TU Darmstadt seit 2005. Grafik: TU Darmstadt
Das umgesetzte Bauvolumen an der TU Darmstadt seit 2005. Grafik: TU Darmstadt

„Die TU Darmstadt kann mit Stolz auf eine Fülle architektonisch wie städtebaulich gelungener Neubauten und Sanierungsmaßnahmen zurückschauen. Sie wurden innerhalb des zeitlichen und finanziell gesteckten Rahmens realisiert. Das ist heutzutage beileibe keine Selbstverständlichkeit“, sagte der Kanzler der TU Darmstadt, Dr. Manfred Efinger, anlässlich der Präsentation eines neuen Bildbandes, der eine Vielzahl von Bauprojekten der Universität seit 2005 dokumentiert.

„Wir haben eine Erfolgsgeschichte geschrieben und vorzuweisen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir zum Handeln verpflichtet waren, denn die Zahl der Studierenden ist innerhalb der letzten Dekade um 73 Prozent gestiegen“, so Efinger.

In einem Geleitwort zu der neuen Publikation betont Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein das TU Darmstadt-Gesetz. Mit ihm „hat die Hessische Landesregierung 2005 ein Referenzmodell für Hochschulautonomie geschaffen. Es ist bis heute ein Erfolgsmodell, das bundesweite Beachtung findet. Dass die Ausdehnung der Hochschulautonomie auch auf die Zuständigkeit für die Grundstücks- und Bauangelegenheiten an der TU Darmstadt die richtige Entscheidung war, lässt sich durch die außerordentlich zahlreichen seitdem realisierten Bauprojekte vor Ort besichtigen.“

Die TU Darmstadt hat aus eigenen Budgets investiert

Die Entwicklung der Hauptnutzflächen an der TU Darmstadt seit 2007. Grafik: TU Darmstadt
Die Entwicklung der Hauptnutzflächen an der TU Darmstadt seit 2007. Grafik: TU Darmstadt

TU-Kanzler Efinger hob hervor, dass etwa die Hälfte der Finanzmittel aus dem Förderprogramm HEUREKA des Landes kam. Auch aus Programmen wie dem Konjunkturpaket II, dem Sonderinvestitionsprogramm des Landes Hessen, dem Forschungsbauprogramm des Bundes sowie dem Hochschulpakt 2020 wurden Projekte finanziert. Darüber hinaus hat die TU Darmstadt in beträchtlichem Umfang aus eigenen Budgets investiert.

„Zahlreiche Projektleiterinnen und Projektleiter haben mit Fachkompetenz und Herzblut für die TU Darmstadt Überdurchschnittliches geleistet“, sagte der Baudezernent der Universität, Edgar Dingeldein. Der Abteilung, die im Laufe der Zeit selbst ein stürmisches Wachstum erlebte, sei es stets wichtig gewesen, „die Nutzerinnen und Nutzer früh einzubinden und ihre nachvollziehbaren Wünsche und sachlichen Anregungen in die Bauprojekte einzubringen.“