„Erfolgsformel der Exzellenzinitiative fortschreiben“

TU9 begrüßt Grundsatzbeschlüsse zur Fortführung der Exzellenzinitiative

11.05.2015 von

Die Allianz TU9 begrüßt die aktuellen Grundsatzbeschlüsse zur Fortführung der Exzellenzinitiative und fordert, die Förderlinie Zukunftskonzepte künftig auf Strukturen für exzellente Forschung, Nachwuchsförderung und vernetzte Leistungszentren zu fokussieren, um die internationale Konkurrenzfähigkeit der Universitäten in Deutschland institutionell zu stärken.

Die Exzellenzinitiative hat die Wissenschaft in Deutschland so stark bewegt wie kein anderes Programm zuvor (Symbolbild). Bild: Katrin Binner

Die Exzellenzinitiative hat die Wissenschaft in Deutschland so stark bewegt wie kein anderes Programm zuvor. Ihre Merkmale sind eine wettbewerbliche Ausrichtung, eine strikte Qualitätssicherung nach internationalen Maßstäben und ein besonderer Fokus auf die strukturelle Weiterentwicklung des Wissenschaftssystems.

Auch wenn es gut begründete weitere Bedarfe im Hochschulsystem gibt, etwa die Förderung der Lehre oder des Wissenstransfers, spricht sich die TU9 für eine Fortschreibung der ursprünglichen Zielrichtung der Exzellenzinitiative aus. Der TU9-Präsident und Präsident der TU Darmstadt, Professor Hans Jürgen Prömel, stellt dazu fest: „Das Finanzvolumen der Exzellenzinitiative steht für rund 2% der staatlichen Mittel für Forschung in Deutschland. Mit diesem überschaubaren Mittelvolumen sind Forschung und Nachwuchsförderung in Deutschland enorm vorangebracht worden. Die Erfolgsformel der Exzellenzinitiative muss daher über 2017 hinaus Anwendung finden.“

Die Förderlinie Graduiertenschulen hat wichtige Anstöße zur Weiterentwicklung der Promotionsphase in Deutschland gesetzt. Diese Entwicklung gilt es nun über Doktorandinnen und Doktoranden hinaus auch in die späteren Karrierestufen des wissenschaftlichen Nachwuchses fortzuschreiben. Ein Schwerpunkt der Förderlinie kann künftig darin liegen, die Karrierewege in der Wissenschaft noch attraktiver für die besten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu gestalten, etwa durch die Förderung von Tenure Track-Positionen.

Auch die Förderlinie Exzellenzcluster muss fortgesetzt werden, um die Schwerpunkt- und Clusterbildung in der Spitzenforschung weiter zu unterstützen. Der Wettbewerb um Projekte in den beiden Förderlinien muss Raum für neue Initiativen bieten, laufende Projekte müssen in angemessenen Abständen evaluiert werden. Um die Schwerpunkte an den Universitäten nachhaltig zu fördern, ist eine maximale Projektlaufzeit von 15 Jahren sinnvoll.

Die Förderlinie Zukunftskonzepte soll künftig auf Strukturen für exzellente Forschung, Nachwuchsförderung und vernetzte Leistungszentren fokussiert werden. Sie soll dazu beitragen, die internationale Konkurrenzfähigkeit der Universitäten in Deutschland institutionell zu stärken. Dazu unterstützt sie die Schaffung geeigneter Strukturen etwa für die Profilbildung von Universitäten, die Internationalisierung der Forschung oder für regionale Forschungsallianzen.

Prof. Prömel: „Eine besondere Stärke der Exzellenzinitiative ist der Ideenwettbewerb um die besten Strukturen für Exzellenz. Damit bricht die Exzellenzinitiative vorhandene Verkrustungen auf und überwindet Hindernisse innerhalb der Universitäten wie zwischen Institutionen. Diesen Reformmechanismus müssen wir uns auch mit der Fortschreibung der Exzellenzinitiative zunutze machen, um das Wissenschaftssystem weiter zu modernisieren.“

Hintergrund

Mit einem Grundsatzbeschluss vom 11. Dezember 2014 haben die Regierungen von Bund und Ländern vereinbart, die für die Exzellenzinitiative bereitgestellten Mittel mindestens im selben Umfang auch nach 2017 zur Verfügung zu stellen. Mitte April haben die Geschäftsführenden Vorstände der Bundestagsfraktionen von SPD und CDU/CSU eine Zusage zur Fortführung der Exzellenzinitiative gegeben und festgelegt, in den Jahren 2018 bis 2028 mindestens 400 Mio. Euro pro Jahr, also insgesamt mindestens 4 Mrd. Euro in einem Zeitraum von zehn Jahren zur Verfügung stellen.

Zudem sollen mit einer gemeinsamen Initiative von Bund und Ländern neue Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs gefördert und planbarer ausgestaltet werden. Dafür wolle man in zehn Jahren beginnend ab 2017 eine Milliarde Euro einsetzen.

Über TU9

TU9 ist die Allianz führender Technischer Universitäten in Deutschland: RWTH Aachen, TU Berlin, TU Braunschweig, TU Darmstadt, TU Dresden, Leibniz Universität Hannover, Karlsruher Institut für Technologie, TU München, Universität Stuttgart.