Engagement für Flüchtlinge
TU Darmstadt bildet ehrenamtliche Deutschlehrende in Interkulturalität weiter
11.09.2015 von feu
Wie kann die TU Darmstadt die Integration von Flüchtlingen unterstützen, die in Darmstadt bleiben werden und hier studieren wollen und dafür geeignet sind? Ein Arbeitskreis aus Dezernat Internationales, AStA, Studienkolleg, Studierendenwerk, Sprachenzentrum und Personalrat ruft unter dem Motto „Wir TUn was!“ zu Courage auf und koordiniert einen Gutteil der stetig wachsenden Initiativen.

Bereits der Technischen Universität Darmstadt in Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung Darmstadt und dem Sozialkritischen Arbeitskreis Darmstadt e.V.: im Juni startete ein Programm des Sprachenzentrums (SPZ) bilden ehrenamtlich tätige Deutschlehrende in der Vermittlung der Fremdsprache Deutsch weiter. Die Expertinnen und Experten des SPZ
In Kurzworkshops können diese ihr Wissen über Alphabetisierung, Mehrsprachenerwerb, Lehrwerke, Landeskunde und Interkulturelle Kompetenzen erweitern und vertiefen.
Sprachkenntnisse entscheidend für Integration
Sprachförderung ist ein wichtiger Bestandteil der Integration von Flüchtlingen und Migrantinnen. Oft mangelt es jedoch Lehrerinnen und Lehrern an Geld und Zeit, um die Neuankömmlinge hinreichend fortzubilden. Dabei wollen Flüchtlinge so schnell wie möglich am Leben im neuen Land teilnehmen und die Landessprache erlernen.
Viele Darmstädterinnen und Darmstädter engagieren sich deshalb freiwillig und ehrenamtlich und unterrichten Deutsch. Um die Lehrenden so gut wie möglich zu unterstützen und ihnen eine Fort- und Weiterbildung zu ermöglichen, wurde das Projekt „Weiterbildung der ehrenamtlichen Deutschlehrenden“ gegründet.
Sechs Workshops
Das aus der Geheimrat Dr.-Hermann-Schmitz-Stiftung finanzierte Projekt wurde von Prof. Dr. Britta Hufeisen und Dr. Christoph Merkelbach (Leitungsteam des Sprachenzentrums der TU Darmstadt) konzipiert. Im Fokus stehen sechs Kurzworkshops für jeweils rund 45 Teilnehmer, die von geleitet werden. Themen sind zum Beispiel „Alphabetisierung in einer fremden Sprache“ oder „Wortschatzerwerb und Grammatikvermittlung“. wissenschaftlichen Beschäftigten des Fachgebiets Mehrsprachigkeit
Hier gibt es auch Einblicke in die neuesten Lehrwerke, Materialien für den Unterricht und Hinweise zu praktischen Übungen. Im Workshop „Mehrsprachenerwerb und Lernstrategien“ wird Anfang Oktober der Frage nachgegangen, wie der Mensch eine fremde Sprache erlernt, um dann praktisch mit Hilfe von Sprachlernstrategien verschiedene Lerntechniken mit den Lehrenden zu diskutieren und auszuprobieren.
Der bereits absolvierte Workshop zur Landeskunde und Interkulturellen Kompetenz verfolgte zwei Ziele: Es sollte überlegt werden, welche Art von Wissen Flüchtlinge über das Leben in Deutschland erwerben sollen; daneben wurde auch die interkulturelle Situation, in der Lehrende beim Unterrichten stehen, beleuchtet.
Unterstützende Deutschlernhelfende
Um auch weitere Bürgerinnen und Bürger als Sprachlernhelfer mit zusätzlichen Kompetenzen auszustatten, entwickelt das Sprachenzentrum in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule (vhs) Worms ein Programm zur Ausbildung von Deutschlernhelfenden. Die Kurse finden ab 10. Oktober in Worms statt. Die Weiterbildung besteht aus drei Wochenendseminaren zu den Themen „Interkulturelles/Lernen lehren“, einem praktischen Teil sowie der Reflexion. Pro Kurs werden 16 Deutschlernhelfende ausgebildet. Das „Wormser Modell“ zur Ausbildung von Deutschlernhelfenden wird anschließend allen Volkshochschulen in Deutschland angeboten.
Kontakt: Dr. Christoph Merkelbach
Weitere Initiativen
In der Planung ist die Öffnung akademischer Veranstaltungen für Flüchtlinge, um ihnen die Chance zu geben, das Studienangebot der TU Darmstadt kennenzulernen. Fachbereiche erwägen besondere Schnupperkurse für Flüchtlinge.
Die wird den Gasthörerbeitrag für Flüchtlinge in Höhe von je 50 Euro pro Semester übernehmen. Vereinigung von Freunden der Technischen Universität zu Darmstadt e.V.
Das Sprachkursangebot für studierwillige Flüchtlinge, die noch nicht über die zur Einschreibung in einem Studiengang vorausgesetzten Sprachkenntnisse verfügen, soll geöffnet und aufgestockt werden.
In Vorbereitung ist ein englischer Eignungstest am , um Sprachkenntnisse und Vorbildung feststellen zu können, damit Bewerber ohne Nachweise der Vorbildung einfacher zum Studium zugelassen werden können. Studienkolleg
Nachgedacht wird außerdem über ein spezielles Programm am und eine Benefizveranstaltung. Unisportzentrum
Der hat einen E-Mail-Verteiler eingerichtet, über den Informationen und Hilfeaufrufe verschickt und Unterstützung koordiniert wird. Eintrag in den Verteiler unter: AStArefugees@asta.tu-…
Außerdem hat der AStA unter eine Plattform zur Vernetzung und für Hilfsangebote eingerichtet. refugees-welcome-darmstadt.de
Denkanstoß einer Historikerin
Dr. Birte Förster, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der TU Darmstadt, sammelt die in früheren Jahrzehnten vor Krieg, Hunger und Gewalt fliehen mussten. in einem Blog „gefluechtet.de“ historische Biografien,