Ein kleiner Kasten erinnert ans Trinken

TU-Studierende gewinnen mit Dehydrationswarner COSIMA-Wettbewerb 2015

03.11.2015 von

Wer seinem Körper nicht genügend Wasser zuführt, riskiert einen Flüssigkeitsmangel mit unangenehmen Folgen wie Kopfschmerzen oder Kreislaufproblemen. Studierende am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik haben dafür eine Lösung entwickelt: Mit dem Gerät „Sip It!“ lässt sich der Wasserhaushalt einfach und schnell prüfen. Beim Mikrosystemtechnik-Wettbewerb COSIMA belegte das Team den ersten Platz.

Erfolgreiche Tüftler: Claas Hartmann, Masih Fahim, Luisa Pumplun und Marco Degünther (von links) haben den Dehydrationswarner entwickelt. Bild: Claas Hartmann
Erfolgreiche Tüftler: Claas Hartmann, Masih Fahim, Luisa Pumplun und Marco Degünther (von links) haben den Dehydrationswarner entwickelt. Bild: Claas Hartmann

Zwischen zwei und drei Liter Wasser sollte laut Ernährungsmedizin ein erwachsener Mensch am Tag trinken. Das fällt vielen allerdings gar nicht so leicht. Der Griff zur Wasserflasche wird oft einfach vergessen. Damit steigt die Gefahr einer Dehydration. Vor allem mit zunehmendem Alter kann das gefährliche Folgen haben.

Dieses Problems haben sich nun vier Studierende am Institut für Elektromechanische Konstruktionen (EMK) der TU Darmstadt angenommen. Im Rahmen eines Semesterprojekts des von den Professoren Helmut Schlaak und Roland Werthschützky betreuten Projektseminars „Praktische Entwicklungsmethodik II“ suchten Luisa Pumplun, Claas Hartmann, Masih Fahim und Marco Degünther nach einer Möglichkeit, älteren Menschen dabei zu helfen, ihren täglichen Wasserhaushalt im Blick zu behalten. Da bisherige Messgeräte nur unter ärztlicher Aufsicht genutzt werden können, war den Studierenden bei der Konzeption des Gerätes vor allem eine nutzerfreundliche und einfache Anwendung wichtig, die in jedem Lebensstadium bedient werden kann.

Optische und akustische Signale warnen bei Dehydration

Ihre Lösung: der „Sip It!“. Dahinter verbirgt sich ein kleiner, schwarzer Kasten, der es in sich hat. Er ist mit Elektroden ausgestattet, die durch die Leitfähigkeit des Körpers eine Aussage über den Körperwassergehalt geben können. Durch einfaches Handanlegen misst das Gerät den Wechselstromwiderstand im Körper und warnt durch optische und akustische Signale bei einer Dehydration. So können Menschen jeder Altersklasse in Zukunft in wenigen Schritten ihren Wasserhaushalt einfach und schnell überprüfen.

Kleines Gerät, große Wirkung: Über seitlich angebrachte Elektroden misst der Sip It! den Körperwassergehalt. Bild: Marco Degünther
Kleines Gerät, große Wirkung: Über seitlich angebrachte Elektroden misst der Sip It! den Körperwassergehalt. Bild: Marco Degünther

Der „Sip It!“ soll vor allem in privaten Haushalten seinen Platz finden, um älteren Menschen mehr Selbstständigkeit und gesundheitliche Kontrolle zurück zu geben. Auch ein bewussteres Trinkverhalten wird durch die Nutzung des Gerätes angestrebt. Die Studierenden können sich allerdings vorstellen, dass auch Pflegeeinrichtungen, Gesundheitszentren oder Krankenkassen zukünftige Zielgruppen bieten könnten.

Mit seinem Projekt belegte das Team des EMK beim COSIMA-Wettbewerb 2015 (Competition of Students in Mikrosystems Applications) des VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) den ersten Platz. Der Sieg reiht sich in die erfolgreiche Geschichte der Studierenden am Institut für Elektromechanische Konstruktionen (EMK) an der TU Darmstadt ein: Schon in den Jahren 2013 und 2012 gewannen Teams aus dieser Vertiefungsrichtung den Wettbewerb mit einer Intelligenten Schutzbrille und einem Sicherheitssystem für Kinderwagen.

Dank ihres Erfolgs nehmen die Studierenden auch am internationalen ICAN-Wettbewerb teil, der 2016 auf der 18th International Conference on Access Networks in Paris ausgetragen wird.