Gute Lehrqualität erneut belohnt

Bund und Land fördern weiterhin das Kompetenz-Konzept der TU Darmstadt

06.11.2015 von

Die Technische Universität Darmstadt hat sich erneut beim bundesweiten „Qualitätspakt Lehre“ mit ihrem Konzept zur Verbesserung von Studienbedingungen und Lehrqualität durchgesetzt. Für die Umsetzung hat die TU Darmstadt wiederum 13 Millionen Euro beantragt.

Das TU-Projekt zur Verbesserung von Studienbedingungen und Lehrqualität wird vom Bund und dem Land Hessen bis 2020 weiter gefördert. Bild: Katrin Binner

Wie die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz heute (06. November 2015) mitteilte, überzeugte die TU Darmstadt mit ihrem Fortsetzungsantrag „Kompetenzentwicklung durch Interdisziplinäre und Internationale Vernetzung von Anfang an“ (KI2VA).

Damit gehört sie zu den Hochschulen, deren Projekte im Rahmen des Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre („Qualitätspakt Lehre“) ab Oktober 2016 bis Ende 2020 weiter gefördert werden. Bereits für die erste Förderphase (2011-2016) wurden der TU Darmstadt über 13 Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt, um das Projekt KIVA (Kompetenzentwicklung durch interdisziplinäre Vernetzung von Anfang an) umzusetzen.

„Dass wir unsere traditionellen Stärken wie Interdisziplinarität und den innovativen projektorientierten Studienbeginn offensichtlich sehr überzeugend mit unserer Internationalisierungsstrategie verknüpfen konnten, freut uns sehr“, so TU-Präsident Professor Hans Jürgen Prömel. „Die Bewertung und weitere Förderung unseres Ansatzes für Lehrqualität festigt unseren Status als attraktive und leistungsorientierte Technische Universität.“

Der Einreichung des Folgeantrags im Juni 2015 war eine breit angelegte Diskussion zur Weiterentwicklung des Projekts unter intensiver Beteiligung der Studierenden vorangegangen. „Von den durch das Projekt angestoßenen innovativen Ansätzen in der Lehre profitieren insbesondere unsere Studierenden in der Studieneingangsphase“, erklärt Professor Ralph Bruder, Vizepräsident für Studium, Lehre und wissenschaftlichen Nachwuchs und zugleich Projektleiter von KIVA. „Durch das erweiterte Gesamtkonzept KI²VA wird die TU Darmstadt Profil in Studium und Lehre weiter schärfen können“, so Bruder.

Bewährtes und neue Elemente

Das erweiterte Konzept KI2VA entwickelt bewährte Schwerpunktthemen weiter. Diese werden ergänzt um einen neuen Themenschwerpunkt Brückenkonzept Schule – Universität. Als Weiterentwicklung der ersten Förderphase werden alle Maßnahmen noch stärker fokussiert auf die Themen Interdisziplinarität, Internationalität und Gender & Diversity als Querschnittsthemen der Lehre an der TU Darmstadt.

Der positiv begutachtete Antrag KI²VA realisiert die Ziele des gemeinsamen Programms des Bundes und der Länder für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre durch ein mehrschichtiges, auf der Grundlage der Stärken- und Schwächenanalyse definiertes Maßnahmenportfolio. In sechs Schwerpunktthemen (KI²VA Mathematik, KI²VA Gastprofessuren, KI²VA Studienbüros, KI²VA Tutorielle Lehre, KI²VA Studienprojekte, KI²VA Brückenkonzept) erhalten Maßnahmen zur Stärkung von Interdisziplinarität, Internationalität sowie Gender & Diversity besonderes Augenmerk. Der Antrag fokussiert die Studieneingangsphase als die für die Orientierung und Motivation entscheidende Phase des Studiums. Er wird flankiert durch eine Verbesserung der Nutzung und die Aufstockung von Ressourcen.

Details des Konzepts:

KI²VA Mathematik ermöglicht eine weitere Förderung der in allen an der TU Darmstadt angebotenen technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen wichtigen mathematischen Kompetenzen. Durch eine personelle Verstärkung der mathematischen Servicelehre wird die Betreuungsrelation verbessert. Passgenauere Veranstaltungen mit mehr Praxisbezug sollen die Motivation der Studierenden und somit den Studienerfolg erhöhen.

KI²VA Gastprofessuren sieht erneut einen Fonds für Gastprofessuren vor, um neue innovative Akzente in der Lehre zu setzen und bei Erfolg langfristig an der TU Darmstadt zu verankern. In der zweiten Förderphase sollen Gastprofessuren mit den Schwerpunkten Internationalität und Interdisziplinarität vergeben werden, da es sich dabei um übergreifende Querschnittsthemen der Lehre an der TU Darmstadt handeln wird.

KI²VA Studienbüros verstärkt die dezentralen Studienbüros in allen Fachbereichen als Serviceeinrichtung für die Studierenden. Diese Maßnahme dient insbesondere der Verbesserung der Studienorganisation und dem Ausbau der Beratungsangebote. (Die Aufgabenschwerpunkte der Koordinatorinnen und Koordinatoren sind dabei fachbereichsspezifisch u.a. in den Bereichen Interdisziplinarität, Internationalisierung, Heterogenität und Diversität sowie dem Übergang Schule – Universität angesiedelt.)

In KI²VA Tutorielle Lehre soll das im bisherigen Projektverlauf erfolgreich etablierte Programm der Qualifizierung von studentischen Tutorinnen und Tutoren weiterentwickelt und auf weitere Fachbereiche ausgedehnt werden. Durch den Ausbau der Qualität und Quantität der tutoriellen Lehre werden Studienanfänger/innen im Erwerb disziplinenspezifischer wie auch überfachlicher Kompetenzen unterstützt, während die Tutorinnen und Tutoren durch ihre Erfahrungen in der Lehre soziale, didaktische und fachliche Kompetenzen entwickeln.

Interdisziplinäre Studienprojekte sind inzwischen zu einem festen Bestandteil der Studieneingangsphase an der TU Darmstadt geworden. Studierende aus unterschiedlichen Disziplinen bearbeiten dabei herausfordernde, interdisziplinäre und gesellschaftlich relevante Aufgabenstellungen. So erhalten sie nicht nur wesentliche Einblicke in die Methodik ihres Fachs, sondern erwerben darüber hinaus soziale und personale Kompetenzen.

Unterstützt werden die Teams dabei von qualifizierten Team- und Fachbegleitungen. Inzwischen liegen Erfahrungen aus 17 Studienprojekten mit knapp 7.000 Studierenden vor. In KI²VA Studienprojekte sollen Konzepte und Prozesse rund um die Studienprojekte weiterentwickelt sowie die nachhaltige strukturelle Verankerung der Projekte vorangetrieben werden. Außerdem soll ein internationales Projektformat etabliert werden.

Neu beantragt wurde das Schwerpunktthema KI²VA Brückenkonzept mit dem Ziel, einen verbesserten Start ins Studium zu ermöglichen. Maßnahmen der Studienorientierung sollen gebündelt werden und noch gezielter zur Gewinnung von Schülerinnen und Schülern eingesetzt werden. Beratungs- und Unterstützungsangebote in der Studien-eingangsphase sollen stärker strukturiert und verzahnt werden, um die Studienmotivation und den Studienerfolg zu fördern.