Kräftiger Schub für die Energieforschung
Kopernikus-Projekte: TU platziert sich in drei von vier Schlüsselbereichen
07.04.2016 von sip
Herausragender Erfolg bei der bislang größten Forschungsinitiative zur Energiewende des Bundes: An drei der vier für die Förderung ausgewählten „Kopernikus-Projekte für die Energiewende“, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert, wird die TU Darmstadt beteiligt sein. In einem der Projekte übernimmt sie die Leitung.
In der ersten Förderphase bis 2018 stattet das Ministerium jedes Kopernikus-Projekt mit zehn Millionen Euro pro Jahr aus. Die Gesamtlaufzeit der Projekte ist mit zehn Jahren anvisiert.
„Mit diesem großartigen Erfolg im schwierigen Wettbewerb der Kopernikus-Projekte zeigt die TU Darmstadt einmal mehr, dass sie intensiv und aktiv daran mitwirkt, die Energiewende erfolgreich umzusetzen. Damit gehört die TU Darmstadt zu den zentralen Akteuren in der universitären Energieforschung“, so Professor Hans Jürgen Prömel, Präsident der TU Darmstadt.
Im Themenfeld „Industrieprozesse“ ging der Zuschlag an das Projekt „SynErgie“ unter der Leitung von Professor Eberhard Abele, , die ein Konsortium von 83 Partnern anführt. Mit dem Projekt „SynErgie“ soll erstmals in Deutschland branchenübergreifend demonstriert werden, wie gerade energieintensive Produktionsprozesse an eine schwankende Energieversorgung angepasst werden können. Durch diese Maßnahmen könnten die Energieversorgungskosten der Industrie bis 2020 um schätzungsweise mehr als 10 Milliarden Euro verringert werden – bei erheblicher Reduzierung der CO2-Emissionen. Fachbereich Maschinenbau der Technischen Universität Darmstadt
Ihre breite Expertise mit Beteiligung mehrerer Fachgebiete im Bereich der Energieforschung wird die TU Darmstadt zudem im Themenfeld „Systemintegration“ einbringen. Hier fungiert Professorin Michèle Knodt von der TU Darmstadt als Mitglied des Direktoriums des von Professor Ortwin Renn vom Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) Potsdam geleiteten Projekts „ENavi“ mit 64 Partnern. „ENavi“ betrachtet die Energiewende als einen gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozess. Auf diesem Wege wird das Projekt dazu beitragen, die Energiewende mit größtmöglicher Akzeptanz voran zu treiben. Die erwarteten Erkenntnisse erlauben zudem eine Abschätzung des Marktpotentials verschiedener Technologien.
TU-Professorin Jutta Hanson erbringt einen Beitrag im Themenfeld „Neue Netzstrukturen“. Sie ist Partnerin im Projekt „ENSURE“ unter Leitung von Professor Holger Hanselka vom Karlsruher Institut für Technologie, der RWTH Aachen, E.ON, TenneT TSO GmbH, Siemens AG und ABB. Insgesamt sind an diesem Projekt 21 Partner beteiligt. Das Konsortium hat den überzeugendsten Antrag abgeliefert, wie durch eine Kombination von dezentral und zentral erzeugtem Strom die Kosten für den Netzumbau verringert werden könnten. Nach derzeitigem Stand wird der Netzumbau bis zum Jahr 2025 mit bis zu 34 Milliarden Euro veranschlagt.
Die Projekte
Kopernikus als Teil des Energieforschungsprogramms des Bundes
Die Forschungsthemen der vier wurden von Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft im Rahmen des „Forschungsforums Energiewende“ erarbeitet. Insgesamt haben sich rund 1000 Institutionen mit 41 Projektvorschlägen beworben. 230 Institutionen werden nun die vier Projekte umsetzen. Kopernikus-Projekte
Die Projekte sind auf eine Laufzeit von zehn Jahren angelegt, ihre Ergebnisse aus der Grundlagenforschung sollen bis hin zur Anwendung geführt werden. Sozialwissenschaftler und Vertreter der Zivilgesellschaft werden eingebunden, um Konzepte zu entwickeln, die mit den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an die Energiewende vereinbar sind. Das BMBF stellt für die erste, dreijährige Förderphase bis zu 120 Millionen Euro bereit. Bis 2025 sollen weitere 280 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Die Kopernikus-Projekte sind Teil des Energieforschungsprogramms der Bundesregierung „Forschung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung“.