Dreidimensionales Daumenkino

Bis 25. April: Ausstellung eines Zoetrops im Hörsaal- und Medienzentrum (HMZ)

14.04.2016 von

Von der „Luminale“ auf den Campus Lichtwiese: Im Foyer des Hörsaal- und Medienzentrums ist derzeit ein Zoetrop zu sehen, eine Art dreidimensionales „Daumenkino“ aus einem Gemeinschaftsprojekt der Fachbereiche Bau- und Umweltingenieurwissenschaften und Architektur.

Blick in das Zoetrop. Bild: Oskar Gerspach
Blick in das Zoetrop. Bild: Oskar Gerspach

Ein Zoetrop ist ein räumliches Daumenkino: 3D-gedruckte, plastische Objekte auf einer sich drehenden Scheibe werden durch Stroboskoplicht mechanisch und lichttechnisch animiert. Neue digitale Herstellungsmethoden treffen dabei auf Techniken aus der Zeit, als die Bilder gerade erst laufen lernten.

Für den Betrachter entsteht dabei der zauberhafte Eindruck eines fest stehenden, sich jedoch fließend verändernden Objektes in dem ihn umgebenden Raum. Da für die Betrachtung keinerlei Brillen notwendig sind, ist der Eindruck sehr realistisch und dreidimensional. Umhüllt wird die Installation von einem funktionalen Pavillon aus lichtabschirmender schwarzer Folie und einem leichten Filigrantragwerk aus Holzleisten. Das Objekt war auch bei der „Luminale 2016“ in Frankfurt im März dieses Jahres zu sehen.

Das Gemeinschaftsprojekt ist das Ergebnis der Arbeiten von Studierenden zweier Institute der Fachbereiche Architektur sowie Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Das Fachgebiet für Digitales Gestalten (DDU, Fachbereich Architektur) und das Institut für Konstruktives Gestalten und Baukonstruktion (KGBauko, Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften) waren jeweils verantwortlich involviert.

Teamwork

Das Zoetrop von außen. Bild: Maximilian Rühl
Das Zoetrop von außen. Bild: Maximilian Rühl

Während Studierende der Bau- und Umweltingenieurwissenschaften im Fach Konstruktives Gestalten ein funktionales Tragwerk entwickelten und zur Baureife brachten, planten und erarbeiteten Studierende des Fachbereichs Architektur zusammen mit dem KIVA-Gastprofessor Marcel Bilow vom BuckyLab der TU Delft eine dazu passende pneumatische Hülle aus lichtabschirmenden, schwarzen Luftkissen.

Beides – Tragwerk und Hülle – musste in einem aufeinander abgestimmten Fertigungsprozess auch hergestellt und montiert werden. Das eigentliche Zoetrop entwarfen und erbauten ebenfalls Studierende des Fachbereichs Architektur. Die Pavillonkonstruktion wurde so geplant, dass selbst zahlreiche Besucher sich in dem abgedunkelten Raum nicht ungünstig kreuzen oder bei der ausgiebigen Betrachtung des zentral stehenden Zoetrops behindern.

Betreut wurden die Studierenden von KIVA-Gastprofessor Marcel Bilow, von Prof. Oliver Tessmann und Dipl.-Ing. Bastian Wibranek (DDU) sowie von Prof. Stefan Schäfer, Dipl.-Ing. Alexander Pick und Dipl.-Ing. Jakob Reising (KGBauko).

Das Objekt und die begleitende Videodokumentationen sind bis 25. April während der Öffnungszeiten des Hörsaal- und Medienzentrums (Montags bis Samstags, 8.00 bis 22.00 Uhr) zu sehen. Zwischen 11.00 und 14.00 Uhr ist das Zoetrop in Betrieb.