Angriffe auf die „Honigtöpfe“

Landtagsabgeordnete interessieren sich für IT-Sicherheitsforschung

18.07.2016 von

Eine Gruppe von Abgeordneten des Hessischen Landtags hat sich an der TU Darmstadt über aktuelle Forschungsprojekte aus dem Profilbereich Cybersicherheit informiert.

Welche App für Mobilgeräte ist bestens geeignet zur sicheren und nutzerfreundlichen Cloudnutzung? Sie heißt OmniShare App, wurde bei der diesjährigen Messe CeBIT ausgezeichnet und ist ein Gemeinschaftsprojekt des System Security Lab der TU Darmstadt und eines Teams der Aalto Universität in Finnland. Die Vorsitzende des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst im Hessischen Landtag, Ulrike Alex (SPD), zeigte sich beim Besuch des Profilbereichs Cybersicherheit an der TU Darmstadt davon ebenso beeindruckt wie die Parlaments-Kolleginnen Nicola Beer (FDP) und Nancy Faeser (SPD) sowie der Landtagsabgeordnete Gernot Grumbach (SPD).

Ihre besondere Aufmerksamkeit weckte „EasyVote“, das Konzept eines Wahlsystems, bei dem die Stimme „gemischt“ in elektronischer Form und auf Papier abgegeben wird. Es bietet Vorteile bei Wahlen mit komplexen Stimmzetteln und wurde innerhalb des Projekts „Verfassungskonforme Umsetzung von elektronischen Wahlen“ entwickelt.

Ferner demonstrierten die TU-Teams um die Informatik-Professoren Johannes Buchmann, Max Mühlhäuser und Ahmad-Reza Sadeghi das Forschungsgebiet „Private Schnittmengen-Berechnung (PSI), bei dem es zum Beispiel um die effiziente Berechnung von Schnittmengen aus Kontaktlisten geht. Anwendungsfelder sind etwa das Auffinden gemeinsamer Kunden oder die gezielte Online-Werbung via Facebook.

Schließlich machte eine Visualisierung auf einer Weltkarte Eindruck – sie zeigte die Herkunft von Hacker-Angriffen auf zuvor von Datenschützern bewusst angelegten „Honeypots“. Eine Ortung der Quellen in Ländern ist auch über längere Zeiträume möglich; einzelne Angreifer können bis auf Straßen-Niveau per OpenStreetMaps „angefahren“ werden.