Spaß am Körpereinsatz

Hochschulsportgruppen im Fokus: Lacrosse

27.09.2016 von

Es ist heiß und es ist voll: 20 Sportler rennen bei 28 Grad Außentemperatur über das Spielfeld auf dem Kunstrasenplatz des Hochschulstadions. Gekämpft wird um jeden Punkt, mit vollem Körpereinsatz, mit Schutzhelm und Visier. Schlachtrufe heizen die Stimmung an. Lacrosse nennt sich die fordernde Sportart, zu der sich Studentinnen und Studenten in einer Sportgruppe an der TU Darmstadt zusammengetan haben.

Voller Einsatz: Die Männer-Mannschaft des Lacrosse-Teams der TU Darmstadt im Wettkampf. Bild: Lacrosse-Hochschulsportgruppe TU Darmstadt
Voller Einsatz: Die Männer-Mannschaft des Lacrosse-Teams der TU Darmstadt im Wettkampf. Bild: Lacrosse-Hochschulsportgruppe TU Darmstadt

Lacrosse ist echter Teamsport, trainiert wird das ganze Jahr hindurch. Bereits im 17. Jahrhundert erfreuten sich Sportler an einer Vorgängervariante dieser Ballsportart. Und so stellte Lacrosse auch 1904 bei den Olympischen Spielen eine Wettkampfdisziplin dar. Lacrosse hat seinen Ursprung in Nordamerika und konnte in den letzten Jahren international immer mehr Anhänger begeistern. Die Zahl der Wettkämpfe weltweit ist stark gestiegen. In Darmstadt besteht bereits seit vielen Jahren eine Leidenschaft für diese Sportart. Seit 2014 gibt es nun eine Lacrosse-Hochschulsportgruppe an der TU Darmstadt.

Heute Abend ist ein paralleles Training der Frauen und Männer angesagt. So stehen sich jeweils zwei Teams im Hochschulstadion der TU Darmstadt gegenüber. Die zwei Frauen-Crews stellen jeweils fünf Spielerinnen für Mittelfeld, Verteidigung und Angriff sowie eine Torfrau auf. Bei den Männern gibt es drei Mittelfeldspieler. Natürlich zeigt jede Mannschaft Siegeswillen, aber fair geht vor. Während der Spielpausen geben sich die Studierenden gegenseitig freundschaftliche Tipps oder reden über neueste Sporterlebnisse.

Ballsportart mit Besonderheiten

Lacrosse, das auf einem Spielfeld von 55 Meter Breitet und 102 Meter Länge ausgetragen wird, vereint viele Besonderheiten. So wird der Hartgummiball zunächst nicht weitergespielt, sondern mit dem Schläger gefangen und dann geworfen. „Lacrosse ist eine einzigartige Sportart, die Schnelligkeit, Körpereinsatz sowie Vielseitigkeit verbindet“, sagt Jens Klein, ein Trainer der Lacrosse-Hochschulsportgruppe. Konzentration und Taktik sind das A und O, wenn der 140 Gramm schwere Ball zum Mitspieler gepasst wird.

Über Punkte und Sieg entscheidet die Zahl der Treffer des Tores der gegnerischen Mannschaft. Zur Halbzeitpause wird beim Frauen-Matches nach 30 Minuten Spielzeit gepfiffen, die Männer spielen viermal 15 oder 20 Minuten. „Bei Lacrosse lernt man die Regeln am Besten kennen, wenn man die Sportart einfach ausprobiert“, erklärt James Sovich, ein Trainer sowie Gründer dieser Unisportmannschaft mit ihren derzeit rund 50 Mitgliedern.

Nicht nur die Studienrichtungen der Mitglieder sind vielseitig – die Lacrosse-Hochschulsportgruppe vereint verschiedene Erfahrungsniveaus, vom Anfänger bis zur Fortgeschrittenen. „Viele bringen bereits Erfahrungen von anderen Ballsportarten wie Basketball mit. Allerdings werden diese Kenntnisse nicht vorausgesetzt“, sagt Sovich. „Das Schöne an Lacrosse ist, dass die Studierenden wegen der einfach verständlichen Spielregeln sehr schnell aktiv teilnehmen können.“

Die Sportler der Lacrosse-Hochschulsportgruppe entwickeln ihre Spielzüge stets weiter und nutzen hierzu auch Internetvideos. So ergibt sich stets ein reger Austausch. Sowohl konkrete Vorschläge als auch Anregungen für kommende Trainings werden umgesetzt. Auch nach dem Spiel gibt es Kommentare und Lob. „Wir unterstützen gerne Neulinge und freuen uns über jeden, der vorbeikommt“, lautet Kleins Einladung an Studierende. Die TU Darmstadt stellt einige Sportutensilien zur Verfügung. Und so ist der Kauf eines Schlägers zunächst nicht unbedingt erforderlich.

Teilnahme an Turnieren

Die Lacrosse-Hochschulsportgruppe nimmt jedes Jahr an vielen Turnieren teil. „Wir harmonieren gut als Team – sogar Studierende, die erst seit einem Semester bei Lacrosse aktiv sind, spielen bereits erfolgreich“, sagt Domenique Riedl, eine Trainerin der Lacrosse-Hochschulsportgruppe. Die Leidenschaft dieser Sportler zeigt sich in ihren Wettkampfteilnahmen. So wirkte dieses Unisportteam unter anderem bereits auf Turnieren in Bremen, Würzburg und Heidelberg mit.

„Wir pflegen auch gute Kontakte zu anderen Uni-Hochschulsportgruppen und tauschen uns auf Turnieren aus“, merkt Jens Klein an. Das Mannschaftsgefühl wird nicht nur durch Turniere gefestigt. „Nach dem Training unternehmen wir häufig etwas zusammen. Für unsere Hochschulsportgruppe ist ein starker Teamgeist besonders wichtig“, sagt Klein. Und so endet das Training mit dem kollektiven Ausruf „Drei, zwei, eins – Darmstadt!“