Rund 1,2 Millionen Euro an Studierende

Deutschlandstipendium: TU wirbt 345 Stipendien ein / Studie zu Förderern

05.12.2016 von

345 Deutschlandstipendien hat die TU Darmstadt für 2017 eingeworben. Insgesamt können im kommenden Jahr gut 1,24 Millionen Euro als Förderung an Studierende ausgeschüttet werden.

2017 werden sich 345 Studierende der TU über eine rote Mappe mit dem Stipendiumbescheid freuen können. Bild: Claus Völker
2017 werden sich 345 Studierende der TU über eine rote Mappe mit dem Stipendiumbescheid freuen können. Bild: Claus Völker

Das Deutschlandstipendium funktioniert nach dem Prinzip „Halbe-halbe“: Die Hälfte der monatlichen Zuwendung, 150 Euro, kommt vom Bund, für die andere Hälfte, ebenfalls 150 Euro, muss die TU Finanziers finden – Unternehmer, Privatleute, Stiftungen. Die TU Darmstadt gehört bundesweit unter allen 287 Hochschulen, die sich am Deutschlandstipendium beteiligen, seit jeher zu den fünf erfolgreichsten bei der Einwerbung von Stiftern.

Im sechsten Jahr des Deutschlandstipendiums hat sich die Landschaft der Stipendiengeber an der TU Darmstadt gegenüber den Anfangsjahren verändert. Beim Start 2011 beteiligten sich überwiegend große Konzerne, die durch Stipendien ihr gesellschaftliches Engagement für den akademischen Nachwuchs ausdrückten und das Recruiting potenzieller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voranbrachten. Ihre Zahl hat 2016 abgenommen – der Grund, warum in diesem Jahr 32 Stipendien weniger als im Vorjahr zusammenkamen.

Spürbar zugenommen hat dagegen die Zahl der Stiftungen (um rund 33 Prozent) und der kleinen und mittelständischen Unternehmen, die sich nun beim Deutschlandstipendium engagieren. Für sie stehen Personalmarketing-Effekte und die Stärkung der Unternehmensreputation im Mittelpunkt.

Studie untersucht Motivation von Förderern

Die privatwirtschaftlichen Motive einer Förderung untersuchte TU-Student Maximilian Klöckner im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit, die am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften im Fachgebiet Unternehmensfinanzierung von Professor Dirk Schiereck mit Unterstützung des Referats Alumni und Universitätsförderung entstand. An der Studie „Eine Strukturanalyse des Deutschlandstipendiums aus der Perspektive der privatwirtschaftlichen Förderer“ beteiligten sich Förderer der Hochschulen, die am erfolgreichsten bei der Einwerbung von Deutschlandstipendien sind.

Bei einer Rücklaufquote von 33 Prozent lassen sich die wichtigsten Gründe, ein Deutschlandstipendium zu stiften, wie folgt benennen: Im Fokus stehen bei der Mehrheit der befragten Unternehmen Kontakte zu Nachwuchskräften, gefolgt von der Aufwertung der Unternehmensreputation, Kontakte zu Hochschule und Wissenschaft sowie gesellschaftliche Verantwortung.

Das Networking zwischen Stipendiatinnen und Stipendiaten und „ihren“ jeweiligen Förderern ist wichtiger Teil der „Idee Deutschlandstipendium“. Dass dies funktioniert, zeigte die Studie ebenfalls. 50 Prozent der befragten Unternehmen boten Stipendiatinnen und Stipendiaten Einblicke im Rahmen eines Praktikums, bei 44 Prozent der befragten Unternehmen bekamen Stipendiatinnen und Stipendiaten Gelegenheit zum Bearbeiten einer universitären Abschlussarbeit. 31 Prozent der Unternehmen konnten Stipendiatinnen und Stipendiaten nach dem Abschluss als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen.

Die gesamte Studie wird der Öffentlichkeit während der Unternehmenskontaktmesse konaktiva am 10. Mai 2017 erstmals öffentlich vorgestellt und ist dann über das Referat Alumni und Universitätsförderung der TU erhältlich.

„Wir freuen uns sehr, dass auch die Zahl der Stiftungen, die Deutschlandstipendien an die TU vergeben, um ein Drittel gestiegen ist“, sagt Mareile Vogler, Leiterin des Referats Alumni und Universitätsförderung. „Unser Dank geht stellvertretend an die Carlo und Karin Giersch-Stiftung an der TU Darmstadt, die sich seit dem Start des Stipendienprogramms insbesondere für Studierende der Fachrichtungen engagiert, die weniger stark von unternehmerischen Förderern unterstützt werden. Durch ihr langfristiges Engagement für unsere Studierenden wurde das Ehepaar Giersch damit zum Vorbild für viele andere Stiftungen. Daher freuen wir uns sehr über unsere neuen Stipendiengeber, wie zum Beispiel die Sigi und Hans Meder Stiftung, die sich insbesondere für Studierende der MINT-Fächer engagiert.“

In diesem Jahr haben sich 1.951 Studierende um ein Stipendium beworben. Die Fachbereiche wählen anhand von Studienleistungen und sozialem Engagement die Stipendiatinnen und Stipendiaten aus. Bei der traditionellen, jährlichen Stipendiatenfeier – diesmal am 25. Januar – haben dann Förderer und Geförderte Gelegenheit, einander kennenzulernen.