Gemeinsam gegen Blutkrebs

Technische Universität Darmstadt ehrt Stammzellspender

18.01.2017 von

Die Technische Universität Darmstadt und die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) sind seit vielen Jahren durch gemeinsames Engagement verbunden. Stellvertretend für viele Unterstützer ehrte die TU Darmstadt jetzt einen ihrer Angestellten, der einer Patientin eine neue Lebenschance ermöglichen konnte.

Gary Braun (li.) erhält die Urkunde von TU-Präsident Hans Jürgen Prömel. Bild: Paul Glogowski
Gary Braun (li.) erhält die Urkunde von TU-Präsident Hans Jürgen Prömel. Bild: Paul Glogowski

Alle 15 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Blutkrebs, darunter viele Kinder und Jugendliche. Für viele Patienten ist eine Stammzelltransplantation die letzte oder einzige Chance auf Leben. Die DKMS registriert potenzielle Spender in ihrer Datei und hilft, für möglichst jeden suchenden Patienten einen passenden Fremdspender zu finden.

Aufgenommen werden die Spender zum großen Teil bei Registrierungsaktionen. An der TU Darmstadt fanden in den zurückliegenden Jahren durch ehrenamtliches Engagement von Studierenden mehrere solcher Aktionen statt. 938 Personen wurden dabei in die DKMS aufgenommen. Bis heute konnten vier von ihnen einem Patienten die Chance auf ein neues Leben schenken.

Auch Gary Braun, der seit 2011 im Unisport-Zentrum der TU Darmstadt angestellt ist und dort Finanzangelegenheiten bearbeitet, entschied sich vor gut sieben Jahren, die DKMS-Idee zu unterstützen und sich registrieren zu lassen. „Aufmerksam wurde ich auf das Thema durch verschiedene Fälle in meinem Umfeld und im erweiterten Bekanntenkreis“, erinnert er sich.

Braun ließ sich im Oktober 2009 als potentieller Stammzellspender eintragen. Zuvor hatte er sich bei seinem Hausarzt ausführlich informiert. Vor einigen Monaten erhielt Braun die Möglichkeit, einer Patientin aus Großbritannien mit einer Stammzellspende zu helfen.

Stellvertretend für alle anderen Stammzellspender der TU Darmstadt wurde Braun, der auch Absolvent der TU Darmstadt (Studium der Geschichte und Politikwissenschaften) ist, nun von TU-Präsident Professor Hans Jürgen Prömel für sein uneigennütziges Engagement mit einer Urkunde ausgezeichnet.

Infos

Studierende, die sich für die Organisation eines Aktionstages interessieren, erhalten mit einer Mail an weitere Informationen.

Grundsätzlich kann sich jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Spender bei der DKMS registrieren lassen.

Weitere Informationen: www.dkms.de

Hintergrund

Jedes Jahr erkranken mehr als 917.000 Menschen weltweit an Blutkrebs. Die lebensbedrohliche Diagnose kann jeden überall auf der Welt treffen. Die DKMS sucht und vermittelt Stammzellspender für Menschen mit Blutkrebs und anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems.

Mit weltweit insgesamt mehr als sechs Millionen Registrierten (davon mehr als vier Millionen in Deutschland) und mehr als 55.000 ermöglichten Stammzell-transplantationen ist sie der weltweit größte Stammzellspenderdateien-Verbund. Den Anstoß zur Gründung gab 1991 das Schicksal der an Leukämie erkrankten Mechtild Harf, die eine Stammzelltransplantation benötigte.

Mit dem Ziel, gemeinschaftlich noch mehr Leben zu retten, engagiert sich die DKMS seit 2013 verstärkt in der Forschung und weitet ihre Arbeit auch auf andere Länder aus. Bisher ist sie mit ihren Partnerorganisationen in den USA (Delete Blood Cancer), Polen (DKMS Polska), Spanien (Fundación DKMS España) und in Großbritannien (Delete Blood Cancer UK) vertreten.