Einsatz für die Quelle des Lebens

Studentisches Engagement im Fokus: Viva con Agua

07.12.2017 von

Wasserknappheit ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die Mitglieder der Hochschulgruppe Viva con Agua beschäftigen sich mit diesem Thema. Zugang zu Wasser für möglichst viele Personen klingt erstrebenswert – aber wie? Mithilfe von verschiedenen Veranstaltungen weist die NGO auf die Kostbarkeit der flüssigen Ressource hin.

Vorbildes studentisches Engagement: Infostand auf dem Campusfest 2017 am Mediencampus der h_da in Dieburg. Bild: Viva con Agua Darmstadt
Vorbildes studentisches Engagement: Infostand auf dem Campusfest 2017 am Mediencampus der h_da in Dieburg. Bild: Viva con Agua Darmstadt

Gegründet wurde die Non-Profit-Organisation Viva con Agua 2006 in Hamburg-St. Pauli. Von dort aus hat sich die soziale Bewegung deutschlandweit ausgebreitet. Bereits seit 2014 ist Viva con Agua in Darmstadt aktiv. Die Hochschulgruppe hat ihr Ziel fest vor Augen: „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass im 21. Jahrhundert mehr als 2,5 Milliarden Menschen über keine angemessene sanitäre Grundversorgung verfügen“, sagt Laurens Elm, der seit über elf Monaten aktives Mitglied ist. Allein diese Tatsache verdeutlicht für Viva con Agua den Drang zu Handeln – und zwar möglichst schnell und effektiv.

Bemerkenswert ist die Mitgliederstruktur von Viva con Agua. So sind viele Mitglieder nach dem Umzug in eine andere Stadt ihrem Lieblingsverein treu geblieben. In ganz Deutschland ist Viva con Agua vernetzt. Die Ortsgruppe in Darmstadt pflegt unter anderem den Kontakt zu den Aktiven in Bremen, Mainz/Wiesbaden und Frankfurt. „Die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulgruppen bereichert unsere Aktivitäten“, meint Piet Jochem, Gründungsmitglied von Viva con Agua Darmstadt. Neben regelmäßigen Treffen zwischen den Hochschulgruppen aus Nord- und Süddeutschland findet ein reger Austausch über soziale Medien wie Facebook oder Instagram statt. Koordiniert werden die Aktionen im „Pool“, einer Plattform auf der sich die Mitglieder für Aktionen von Viva con Agua anmelden. Und so vielseitig wie die Herkunftsorte der Mitglieder sind auch die Studienrichtungen. Von Sozialwissenschaften, über Geistes- hin zu Ingenieurwissenschaften ist alles vertreten. „Viva con Agua Darmstadt profitiert von einer Vielfalt an Mitgliedern“, meint Elm.

Neue Mitglieder willkommen

Die Darmstädter Crew hat verschiedene Ansprechpartner, welche Experten eines bestimmten Themenbereiches sind. Dadurch soll ihren Anliegen Nachdruck verliehen werden. Während sich manche Mitglieder der Vermittlung von Informationen widmen, treiben andere die Vernetzung voran. Um die Konsequenzen der Trinkwasserproblematik zu verstehen, ist ein gewisser Wissensstand notwendig. Daher sorgen mehrere Ansprechpartner dafür, dass Bildung auch von Viva con Agua gefördert wird. „Auch wenn sich unterschiedliche Ansprechpartner um bestimmte Aufgaben kümmern, kann jeder gerne neue Ideen einbringen. Niemand wird dazu verpflichtet sich auf ein bestimmtes Thema zu konzentrieren“, merkt Carsten Schneider an, der seit über zwei Jahren Mitglied bei Viva con Agua ist. Besonders wichtig ist für Viva con Agua die Zwanglosigkeit. Frei nach dem Motto „alles kann, nichts muss“ freuen sich die Mitglieder über Engagement. „Wir sind offen gegenüber neuen Vorschlägen und deswegen sind neue Mitglieder stets bei uns willkommen“, lautet Jochems Einladung an Studierende.

Für Viva con Agua Darmstadt spielt das kollegiale Miteinander eine besondere Rolle. So treffen sich die Mitglieder auch während der Semesterferien. Zu Beginn der Treffen findet eine „Wie geht es mir“-Runde statt. In diesem Rahmen erzählen die Mitglieder, was sie aktuell beschäftigt. Schnell entsteht der Eindruck eines geselligen Zusammenkommens. „Viva con Agua weist verschiedene Kooperationen auf, sowohl auf professioneller als auch privater Ebene. So verhalf der Kontakt durch Viva con Agua unter anderem zur erfolgreichen Vermittlung einer Wohnung“, fügt Elm hinzu.

Viva con Agua zeichnet sich durch verschiedene Aktionen aus. Unter anderem nehmen Mitglieder an Festivals teil, um dort Pfandbecher einzusammeln. Der Pfanderlös geht an WASH-Projekte (WASH = Water, Sanitation, Hygiene). Umgesetzt werden diese Projekte mit erfahrenen Partnern wie zum Beispiel der Welthungerhilfe und weiteren Organisationen vor Ort. So verwendet Viva con Agua die Erlöse unter anderem für Hygieneschulungen in Nepal sowie den Zugang zu sauberem Trinkwasser in Äthiopien.

„Mit Freude die Welt verändern“

Viva con Agua agiert auf globaler Ebene: Das globale Frühstück am Darmstädter Osthang im Juni und August zeugt von Tatendrang. Bei dem Frühstück dürfen Besucher erraten, wie viel Wasser für die Herstellung der verzehrten Lebensmittel benötigt wurde. Neben dem Lerneffekt wird natürlich auch der Spaßfaktor bedient! So stehen Essen und Getränke gegen Spende zur Verfügung. Außerdem organisierten Kooperationspartner von Viva con Agua Darmstadt im Juli ein Buffet, bei dem sich Geflüchtete mit Studierenden und Ehrenamtlichen der Kooperation Asyl austauschten. Bei Veranstaltungen der Bessunger Knabenschule in Darmstadt wird alle zwei Wochen Pfand für den guten Zweck eingesammelt. „Wir führen mit großer Begeisterung unterschiedliche Events durch. Auch außerhalb von Viva con Agua unternehmen wir viel zusammen“, meint Schneider.

Großer Andrang beim globalen Frühstück. Bild: Viva con Agua Darmstadt
Großer Andrang beim globalen Frühstück. Bild: Viva con Agua Darmstadt

Für 2018 plant Viva con Agua die Teilnahme an verschiedenen Festivals, weiteren globalen Frühstücken sowie Informationsveranstaltungen. Eines steht fest: Langeweile kommt so schnell nicht auf. Dementsprechend bleibt Viva con Agua dem eigenen Motto „Mit Freude die Welt verändern“ treu.