Quizzen fürs Langzeitgedächtnis
Die Hochschulgruppe Akamu entwickelt eine Lern-App für die TU
12.02.2018 von Campusreporterin Lisa Walter
Viele Studierende kennen das Problem: Nach ein paar Semestern ist der angesammelte Wissensstoff nicht mehr wirklich im Kopf präsent. Was kann man dagegen tun? Studierende aus dem Fachbereich Informatik hatten die Idee zu einer Smartphone-App, die dazu anregen soll, sich Lehrinhalte einfacher und langfristiger anzueignen. In der Hochschulgruppe Akamu e.V. wird diese App-Idee nun praktisch umgesetzt.
Die Idee zur Lernhilfe-App wurde aus einem Impuls heraus geboren, erklärt Luís Rüger Sacco, Vorsitzender der , der die Grundidee im November 2016 beim TU-Wettbewerb Hochschulgruppe Akamuvorstellte und dafür mit dem zweiten Platz belohnt wurde. „Die Namensfindung für die App war dagegen nicht ganz so einfach“, sagt Sacco. Zunächst gab es in der Gruppe viele Namensvorschläge. Doch entweder war er urheberrechtlich geschützt oder es gab die Internetdomain schlichtweg schon. Ein Gründungsmitglied blätterte zufällig in einem akkadischen Wörterbuch und blieb an dem Wort „Akamu“ hängen. Es bedeutet so viel wie ›ich weiß‹ auf Akkadisch. Zwar ist Akkadisch eine längst ausgestorbene Sprache, doch für die Grundidee der App ist der Name mehr als treffend: Wissen wird so gesehen metaphorisch wiederbelebt. Der Name für die App und auch die Hochschulgruppe war somit gefunden. „Inspire Us“
Quiz-Duelle in der App
Die Idee der App: Mithilfe von Quizfragen soll durch die Akamu-App langfristiges Lernen verschiedener Inhalte gefördert werden. „Der Spaß, sich mit anderen Quizteilnehmern zu duellieren, steht im Vordergrund“, sagt Frederik Wegner von Akamu. „Unsere App ist ganz einfach und unkompliziert gestaltet“, erläutert Antonia Wüst, die ebenfalls der Gruppe angehört. „Man erstellt sich einen Benutzeraccount mit Namen, Uni und Studiengang und schon kann es losgehen. Es gibt verschiedene Kategorien und für jedes gewonnene Spiel bekommt man Memory Coins.“ Diese könne man im Memory Store gegen Preise eintauschen. Werde eine falsche Antwort gegeben, so erscheine nicht nur die richtige Antwort, sondern gleich auch eine ausführliche Erklärung. Dadurch hätten die Studierenden den Vorteil, dass sie sich zum einen mit den wichtigen Lehrinhalten ihres Studiums auseinandersetzen und mit Spaß lernen könnten, zum anderen hätten die Professoren die Möglichkeit zu sehen, wo es Wissenslücken gebe, und könnten diese auffüllen, so Wüst.
Die Erfolgsgeschichte
Die Hochschulgruppe Akamu gibt es erst seit einem guten Jahr. Seit dem ersten Teamtreffen mit fünf Mitgliedern im November 2016 ist die Gruppe stetig gewachsen. So wurde im Frühjahr 2017 aus Akamu ein eingetragener Verein mit zwölf Mitgliedern, im August wurde Akamu dann auch offiziell als Hochschulgruppe der TU Darmstadt anerkannt. „Wir nutzen jede Möglichkeit, dem öffentlichen Publikum unsere Idee näherzubringen“, sagt der Vorsitzende Luís Rüger Sacco. „Kurz nach dem Inspire-us-Wettbewerb habe ich Kontakt zur aufgenommen. Sie unterstützen uns vor allem mit studentischen Hilfskraft-Verträgen, wir haben letztes Semester dadurch ein höheres Budget hierfür erhalten.“ Dank der ELearning- Arbeitsgruppe und E-Learning-Arbeitsgruppe der TU Darmstadt vom Professor Karsten Weihe, der sich als Pate engagiert, sei Akamu ein offizielles Projekt der TU Darmstadt geworden. »Deswegen können Dozierende ohne Sorgen mit uns kooperieren«, merkt Sacco augenzwinkernd an. Fachbereich Informatik
Zwischenzeitlich konnte Akamu auch außerhalb der TU Darmstadt Erfolge erzielen: So gelang es der Gruppe, mit ihrer Idee den studentischen Wettbewerb „Lehren und Lernen mitgestalten – Studieren im digitalen Zeitalter“ der zu gewinnen. Deutschen Initiative für Netzwerkinformationen
Aufgrund dieses Erfolgs wurden weitere Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TU Darmstadt auf Akamu aufmerksam und unterstützen das Projekt. Von der Zusammenarbeit profitieren beide Seiten: „Einerseits bieten wir Professoren über unsere Plattform die Möglichkeit, die Kenntnisse der Studierenden über das Semester hinweg besser zu verstehen. Andererseits geben die Dozentinnen und Dozenten uns inhaltliche Unterstützung“, erklärt Sacco.
Fertig im Sommersemester
Derzeit befindet sich die App noch in einer Art Test- und Weiterentwicklungsphase, da die erste Version nur über einen Browser läuft. Die Beta-Version der Akamu-App wurde in diesem Semester von 14 Usern ausprobiert und getestet. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen mit ein in die Entwicklung einer Native-Android-App sowie einer iOS-Version. „An der Android- und iOS-Version arbeiten wir fieberhaft. Aktuell machen wir sogar ein Bachelorpraktikum im Rahmen unseres eigenen Studiums, um unsere Skills für das Programmieren der App noch weiter auszubauen“, sagt Antonia Wüst.
Diese neuen Smartphone-Versionen möchte die Gruppe gerne im kommenden Sommersemester veröffentlichen. Dann werden aber erst einmal nur Inhalte des Informatikstudiums im Spiel enthalten sein. Sobald von der technischen Machbarkeit her alles reibungslos verläuft, sollen so schnell es geht auch andere Fachbereiche und Studiengänge miteinbezogen werden.