EXTREME. SELF – RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain 2018

Ab 26. Mai im Kunstforum der TU Darmstadt

23.05.2018 von

In der Ausstellung EXTREME. SELF befassen sich drei Künstlerinnen mit ebenso persönlichen wie ideenreichen Aspekten der Wahrnehmung des Selbst. Eine Kooperation der Darmstädter Tage der Fotografie mit dem Kunstforum der TU Darmstadt vom 26. Mai bis 19. August 2018.

Aneta Grzeszykowska: Selfie #17, 2014, mit freundlicher Genehmigung der Raster Gallery, Warsaw
Aneta Grzeszykowska: Selfie #17, 2014, mit freundlicher Genehmigung der Raster Gallery, Warsaw

Selfie von Aneta Grzeszykowska (*1974 PL) hat mit den Handy-Selbstporträts nur den Namen gemeinsam. Sie erschafft ein Porträt von sich selbst aus vielen Einzelteilen und vermengt Körperlichkeit, Sinnlichkeit und Autoerotismus mit schwarzem Humor. Präzise ausgeformte Körperteile werden wie in naturwissenschaftlichen Sammlungen kombiniert, arrangiert und fotografiert. Durch die Verwendung von Schweinehaut erscheinen diese bei näherer Betrachtung täuschend echt. Das wirkt verstörend und anziehend zugleich.

Einen anderen Ansatz verfolgt Laís Pontes (*1981 BR/US). Sie hinterfragt den Aspekt der Identitätsbildung und bedient sich dabei der sozialen Medien. Sie fotografierte sich für Born nowhere in verschiedenen Rollen und stellte diese Bilder auf einer Facebook-Seite zur Diskussion. Online erhielt jedes Porträt eine Vita aus den gesammelten Kommentaren der Facebook-Nutzer. Davon ausgehend wurden vier Charaktere in Born Now Here weiterentwickelt, indem sie ausgewählten Facebook-Mitgliedern als Alter Ego anvertraut wurden.

Gänzlich in der realen Welt verortet ist die Arbeit Field Studies von Isabelle Wenzel (*1982 DE/NL). Ihre Fotografien sind das Resultat einer akrobatischen Performance vor der Kamera. Sie positioniert sich in ausgefallenen, unmöglich anmutenden Haltungen an seltsam unspektakulären Orten. Im durch Selbstauslöser erzeugten Foto wird ihr Körper zur Skulptur im Raum, ihre eigene Persönlichkeit tritt in den Hintergrund, das Gesicht bleibt verborgen. Für die Ausstellung hat sie eigens neue Bilder im Januar 2018 in Darmstadt für die Field Studies aufgenommen, die erstmals zu sehen sein werden.

Die Ausstellung EXTREME. SELF im Rahmen von RAY 2018 ist eine Kooperation der Darmstädter Tage der Fotografie mit dem Kunstforum der TU Darmstadt. Die Ausstellung EXTREME. SELF ist Teil der Fotografietriennale RAY 2018.

Rahmenprogramm EXTREME. SELF

Öffentliche Führungen

Donnerstag, 7. Juni, 18 Uhr, gleichzeitig auch Einführung für Lehrende mit Alexandra Lechner, RAY Kuratorin und Darmstädter Tage der Fotografie

Mittwoch, 20. Juni, 18 Uhr mit Julia Reichelt, Kuratorin Kunstforum der TU Darmstadt

Sonntag, 8. Juli, 18 Uhr mit Julia Reichelt, Kuratorin Kunstforum der TU Darmstadt

Donnerstag, 9. August, 18 Uhr mit Celina Lunsford, RAY Kuratorin und Fotografie Forum Frankfurt

Film

Dienstag, 12. Juni, 19.30 Uhr, Treffpunkt im karo 5: „Die Haut, in der ich wohne“ (2011) von Pedro Almodóvar, in Kooperation mit dem Studentischen Filmkreis an der TU Darmstadt e.V, davor Kurzführung mit Alexandra Lechner

Workshops

in Kooperation mit der fotogena Akademie:
Samstag, 28. Juli, 10 bis 17 Uhr, Bilder erzählen Geschichten mit René Reiter

Samstag, 4. August, 10 bis 17 Uhr, Technik und Grundlagen der Fotografie mit Uwe Statz, Anmeldung und weitere Details unter Akademie fotogena.

Für Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahren:
Samstag, 11. und Sonntag 12. August, 10 bis 17 Uhr, Wer bin ich? mit Jan Ehlers, Anmeldung unter

Finissage

Sonntag, 19. August, 17 Uhr mit Impulsvortrag, anschließend Apéritif

Hintergrund: Das Kunstforum der TU Darmstadt

Das Kunstforum der TU Darmstadt hat seinen Ankerpunkt in der Ausstellungshalle im Alten Hauptgebäude, Hochschulstraße 1, zweiter Stock, und bespielt darüber hinaus auch weitere Orte der TU mit künstlerischen Aktivitäten, so zum Beispiel den Schlossgarten. Es versteht sich als Ort der Begegnung, der Auseinandersetzung mit allen Facetten der Kunst von Malerei über Installation, Fotografie, Video, Performance, Musik bis hin zum Tanz. Jungen, noch nicht etablierten Kunstschaffenden wird eine öffentliche Plattform ermöglicht. Andererseits werden tradierte Positionen gewürdigt. Die Ausstellungen beziehen sich auf gesellschaftlich relevante Themen. Mit der Ausrichtung auf aktuelle Themen vervollständigt das Programm des Kunstforums der TU Darmstadt das der vorhandenen Kunstszene in der Wissenschaftsstadt Darmstadt.