Erste Humboldt-Professur an der TU Darmstadt

Feier für Preisträger Dr. Alexandre Obertelli

26.06.2018

Mit einem Festakt hat die TU Darmstadt ihre erste Alexander von Humboldt-Professur gefeiert. Preisträger des höchstdotierten deutschen Forschungspreises ist der Kernphysiker Dr. Alexandre Obertelli.

In seiner Arbeit, die sich mit grundlegenden Fragen der Kern‐ und Atomphysik befasst, untersucht Alexandre Obertelli sogenannte exotische Kerne, Atomkerne mit im Verhältnis übergroßer Protonen‐ oder Neutronenanzahl. Sie sind in der Kernphysik bislang weitgehend unerforscht. Ein tieferes Verständnis ihrer Eigenschaften könnte unter anderem Aufschluss über die Elemententwicklung im Universum geben, da neutronenreiche Atomkerne eine zentrale Rolle bei der Entstehung von schweren Elementen haben.

Obertelli leitete in diesem Zusammenhang experimentelle Untersuchungen zu Reaktionen und Strukturen von exotischen Kernen, die heute als Benchmark in der Kernphysik gelten. Daneben hat er etwa neue spektroskopische Messverfahren zur Charakterisierung extrem neutronenreicher Isotope entwickelt und implementiert. Als Humboldt‐Professor an der Technischen Universität Darmstadt soll er den Bereich der Physik der Seltenen Isotope zu einem weltweit herausragenden Forschungsstandort ausbauen. Zudem soll Obertelli maßgeblich die Entwicklung der FAIR‐Teilchenbeschleunigeranlage des GSI‐Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung mitprägen, die derzeit in Bau ist und 2025 in den Vollbetrieb gehen soll.

Die Auszeichnung

Die Humboldt-Professuren werden jedes Jahr von der Alexander von Humboldt-Stiftung an im Ausland tätige Spitzenforscherinnen und -forscher verliehen und sind jeweils mit bis zu fünf Millionen Euro dotiert. Sie eröffnen deutschen Hochschulen die Chance, international konkurrenzfähige Rahmenbedingungen zu bieten und ihr eigenes Profil im weltweiten Wettbewerb zu schärfen. Der Preis beinhaltet zugleich die Verpflichtung, den neuen Humboldt-Professoren eine langfristige Perspektive für ihre Forschungen in Deutschland zu bieten.