2,6 Millionen Euro für Unternehmensgründungen
TU Darmstadt erfolgreich bei Forschungstransfer-Anträgen
31.10.2018 von cst
Mit dem Förderprogramm „EXIST-Forschungstransfer“ werden besonders anspruchsvolle technologieorientierte Unternehmensgründungen aus Hochschulen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt. Alle drei Anträge, die die TU Darmstadt dort im laufenden Jahr gestellt hat, wurden bewilligt. Insgesamt fließen 2,6 Millionen Euro in innovative Projekte. Die TU hat damit noch einmal ihre besondere Stellung als Gründerhochschule bestätigt.
Aus Forschungsergebnissen sollen Innovationen werden. Dieser Transfer wird in Darmstadt seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt. Drei Projekte der TU konnten beim Wettbewerb des BMWi um forschungsbasierte Gründungsvorhaben überzeugen:
MagnoTherm
Das Projekt unter Leitung von entwickelt Kühlaggregate für die Herausforderungen der Zukunft. Die Technologie basiert auf dem magnetokalorischen Effekt, bei dem sich ein magnetokalorisches Material erwärmt beziehungsweise abkühlt, wenn es auf- und entmagnetisiert wird. Mittels am Dr. Max Fries am Fachgebiet Funktionale Materialien der TU Darmstadt unter der Leitung von Fachbereich Materialwissenschaft patentierter Verfahren werden magnetokalorische Materialien zu aktiven Wärmetauschern verarbeitet. In einem zyklischen Zusammenspiel von Magnetfelderzeugung und Wärmetauschflüssigkeit wird ein Kühlgerät entwickelt, das herkömmlichen Gaskompressionsgeräten in vielerlei Hinsicht überlegen ist. Die magnetokalorische Kühlung ist sicher, leise, umweltfreundlich und bis zu 40 Prozent energieeffizienter als ein Kompressor. Professor Oliver Gutfleisch
hat bei der Businessplanphase des „Science4Life-Wettbewerbs“ den Spezialpreis „Energy Cup 2018“ gewonnen und ist unter die TOP-10-Teams gekommen. MagnoTherm
Energy Robotics
Das Team um vom Professor Oskar von Stryk tritt in den Markt um autonome mobile Roboteranwendungen ein. Mit der EXIST-Förderung können Fachbereich Informatik, Dr.-Ing. Stefan Kohlbrecher und Dr.-Ing. Dorian Scholz das Produkt „ Dr.-Ing. Alberto Romay Brain“ zur Marktreife bringen. Dies ist eine Software-Suite, die mobile Bodenroboter autonom macht, damit diese Aufgaben der Fernüberwachung und -inspektion von Hochrisikobereichen wie Anlagen der chemischen und petrochemischen Industrie, unbemannter hochseegestützter Öl- und Gasplattformen oder Einsätze von Rettungskräften durchführen können. Energy Robotics
Die Gründungsidee des Teams wurde durch viele Erfolge bei internationalen Wettbewerben für autonome Roboter geboren und nach dem jüngsten Sieg bei der ARGOS Challenge realisiert. Hier zeigte das Team mit einem ATEX-zertifizierten Roboter eines Hardware-Kooperationspartners eindrucksvoll, dass Routine- und Notfall-Aufgaben von intelligenten Robotern durchgeführt werden können. Erste Kunden haben bereits starkes Interesse angemeldet.
Core Sensing Technologies
Mechanische Strukturen finden sich sowohl industriell als auch im Alltag in vielfältiger Form wieder: als Antriebswelle im Nutzfahrzeug, als Ausleger bei Baukränen oder auch als Fitnessgerät. Bisher besitzen solche Strukturen lediglich eine rein physische Funktionalität: Kräfte und Lasten sicher (über-)tragen. Informationen über Betrag und Richtung der wirkenden Lasten stehen nicht zur Verfügung. Das Gründungsvorhaben möchte dies mit seinen smarten Rohrstrukturen ändern. Core Sensing Technologies
Durch integrierte Kraftsensorik entstehen robuste und universell nutzbare Sensor-Halbzeuge, die als Schnittstelle für das Internet der Dinge dienen. Etablierte Maschinenbau-Hersteller verbauen diese Halbzeuge und schaffen so intelligente Alltagsprodukte oder Maschinenkomponenten, wie beispielsweise Antriebswellen, die ihren Wartungsbedarf proaktiv mitteilen. Im Rahmen des EXIST-Forschungstransfers wird die am (PtU) am Institut für Produktionstechnik und Umformmaschinen entstandene Technologie der Sensorintegration zur Marktreife weiterentwickelt.“ Fachbereich Maschinenbau
Hintergrund: HIGHEST und EXIST
Die TU Darmstadt fördert Gründungen durch das Innovations- und Gründungszentrum . HIGHEST steht für Home of Innovation, Growth, Entrepreneurship and Technology Management. Es ist die zentrale Anlaufstelle für alle wissens- und technologiebasierten Gründungsvorhaben in der Region. Das Angebot von HIGHEST stützt sich auf die vier Säulen Business Development & Gründungsberatung, Lehre, Forschung & Innovation, Netzwerk & Kooperation. Gründungsinteressierten Studierenden und Wissenschaftlern, Start-ups und auch etablierten Unternehmen wird damit ein breites Spektrum an Unterstützungs- und Kooperationsmöglichkeiten eröffnet. HIGHEST
Als eine von bundesweit 22 Gründerhochschulen ist die TU Darmstadt unter den TOP 5 der antragsstärksten Universitäten für EXIST-Gründerstipendien und EXIST-Forschungstransfer Bewilligungen. Mit einer Bewilligungsquote von 85 Prozent bei EXIST-Gründerstipendien und einer 95-prozentigen Bewilligungsquote bei EXIST-Forschungstransfer überzeugen die Geschäftsideen und die professionelle Beratung und Betreuung durch HIGHEST regelmäßig die Jury in Berlin. Seit 2013 konnten mit Hilfe von HIGHEST ca. 9,1 Millionen Euro an Fördermitteln für Existenzgründungen aus der Wissenschaft erfolgreich akquiriert werden und 30 EXIST-Start-ups finanziert werden.