Die 33. ECMI Modelling Week in Darmstadt

Verlorenes Flugzeug mit Modellierung, Simulation und Optimierung wiederfinden

28.02.2019 von

An der TU Darmstadt findet derzeit die 33. European Consortium of Mathematics in Industry (ECMI) Modelling Week statt. Nationale und internationale Studierende bearbeiten in Teams interdisziplinäre Problemstellungen mit engem Bezug zum Computational Engineering (CE). Fachlich besteht eine starke Beziehung zum Studiengang CE an der TU Darmstadt, in dem auch einige der Teilnehmer aktiv sind.

Gemeinsam gilt es, interdisziplinäre Aufgaben zu lösen. Bild: Christian Schmitt

“Eine großartige Möglichkeit, Dein Wissen herauszufordern”, sagt Lorenzo Tedesco, Master-Student der Mathematik von der Università degli studi di Milano. Zusammen mit seinem Team arbeitet er an einer mathematischen Charakterisierung des Wasserverbrauchs in Portugal, die letztendlich zu einer effizienteren Verteilung des Wassers führen kann. Dies ist nur eines der neun Projekte, deren Themen vom Auffinden verlorener Flugzeuge bis hin zur Vorhersage von Börsenkursen reichen. So komplex die Aufgaben, so kurz die Zeit, die die Teams zu deren Bearbeitung haben – in nur einer Woche sollen tragfähige Konzepte entwickelt und pilotmäßig umgesetzt werden.

Insgesamt 36 Bachelor-, Master- und Promotionsstudierende, davon etwa gleich viele Frauen und Männer sowie neun Lehrkräfte aus zehn europäischen Ländern nehmen an der ECMI Modelling Week teil, die vom 24.2. bis zum 2.3.2019 am Centre for Computational Engineering (CCE) stattfindet. Das ECMI, dessen Fokus auf der Modellierung, Simulation und Optimierung industrieller Probleme liegt und zu dessen Mitgliedern auch zahlreiche entwicklungsstarke Unternehmen zählen, richtet die Modelling Week seit 1988 aus, um fortgeschrittenen Studierenden die Möglichkeit zu geben, in internationalen Teams anspruchsvolle ingenieurwissenschaftliche Fragestellungen zu behandeln. Die aus der Praxis entnommenen Problemstellungen sind dabei so komplex, dass interdisziplinäre Lösungen im Sinne das Computational Engineering notwendig sind.

„Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedenen Ländern“

Die Simulation einer induktiven Herdplatte (abgebildet ist das verwendete Rechengitter sowie die mit CST EM Studio berechnete Temperaturverteilung) war eines der in der Modelling Week bearbeiteten Themen. Bild: CEM / TU Darmstadt
Die Simulation einer induktiven Herdplatte (abgebildet ist das verwendete Rechengitter sowie die mit CST EM Studio berechnete Temperaturverteilung) war eines der in der Modelling Week bearbeiteten Themen. Bild: CEM / TU Darmstadt

Die inhaltliche Nähe zum CE, das an der TU Darmstadt mit seinen Bachelor- und Master-Studiengängen wie auch der Graduate School CE zur Doktorandenausbildung stark positioniert ist, macht das CCE zu einem natürlichen Gastgeber der Veranstaltung. Professor Sebastian Schöps (vom Fachbereich ETIT) und Professor Herbert Egger (vom Fachbereich Mathematik), beide Mitglieder des CCE, gestalten diese ECMI Modelling Week zusammen mit Idoia Cortes García, die selbst schon einmal teilgenommen hat und damit aus erster Hand mit dem Format vertraut ist. Neben dem ECMI wird die Veranstaltung von der Graduate School CE, den Transregio-Sonderforschungsbereichen TRR 146 und TRR 154 sowie von der Robert Bosch GmbH und der Dassault Systèmes Deutschland GmbH gefördert.

„Der beste Weg, sich zu motivieren, ist die Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedenen Ländern, die unterschiedliche Perspektiven haben“, so lautet denn auch bereits das Zwischenfazit von Mariana Costa, Studentin am Instituto Superior Técnico der Universität von Lissabon. Die Teilnahme empfiehlt sie uneingeschränkt weiter. Die nächste Modelling Week wird im Juni 2019 in Grenoble, Frankreich stattfinden.