„Den europäischen Bildungsraum neu denken“

UNITE!-Universität offiziell gestartet

05.11.2019

Die ersten Schritte hin zu einem transeuropäischen Campus sind absolviert: Die Leitungen von sieben europäischen technischen Universitäten, die sich zur Allianz UNITE! zusammengeschlossen haben und als „Europäische Universität“ ausgezeichnet worden sind, haben an der TU Darmstadt im Rahmen einer feierlichen Auftaktveranstaltung eine gemeinsame Charta unterzeichnet und ihre Arbeit aufgenommen. Am Donnerstag nehmen die Netzwerk-Partner in Brüssel am Auftakttreffen der Europäischen Kommission für alle 17 geförderten „Europäischen Universitäten“ teil.

Die Präsidentin der TU Darmstadt, Professorin Dr. Tanja Brühl, sagte während der UNITE-Veranstaltung vor den Rektorinnen, Präsidenten und Delegationen der Partneruniversitäten: „Wir denken die europäische Idee weiter. Lernende und Lehrende tauschen sich grenzüberschreitend aus, entwickeln gemeinsam einen europäischen Bildungsraum.“ In Zeiten des Brexit und der Schwächung der Europäischen Union sei die Initiative zur Schaffung „Europäischer Universitäten“ ein „epochales und ermutigendes Signal“.

Lernende und Lehrende tauschen sich grenzüberschreitend aus, entwickeln gemeinsam einen europäischen Bildungsraum.

Die Präsidentin, die als UNITE!-Präsidentin bis 2022 gewählt wurde, betonte weiter: „Unser Ziel ist die Reform des nationalen und europäischen Bildungsraums. Wir leben und denken agiler – das ist Entgrenzung im besten gesellschaftlichen und politischen Sinn.“

Von der TU Darmstadt koordiniert

UNITE! wird von der TU Darmstadt koordiniert und durch eine Anschubfinanzierung bis 2022 mit fünf Millionen Euro gefördert. Mit dem Verbund wollen die sieben Partneruniversitäten einen transeuropäischen Campus schaffen – für Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie für administrativ Beschäftigte. Übergreifende Studienverläufe, wissenschaftliche Zusammenarbeit in Lehre und Forschung sowie der länderübergreifende Wissenstransfer sollen damit selbstverständlich werden.

Bis zum Jahr 2025 sollen 50 Prozent der Studierenden von den unterschiedlichen Mobilitätsangeboten zwischen den Universitäten profitieren. Die Partner wollen zum Beispiel den virtuellen Campus und neue pädagogische Konzepte erproben sowie die Studierendenmobilität und Doktorandenprogramme verstärken. UNITE! als Verbund technischer Universitäten ist es darüber hinaus wichtig, einen interdisziplinär ausgerichteten Fokus auf technologisch-naturwissenschaftliche Fragestellungen zu richten, mit Gründernetzwerken und Unternehmen der jeweiligen Regionen zu verknüpfen und essentielle Beiträge zu aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Energiewende, Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0 zu leisten.

Im Anschluss an die Beratungen an der TU Darmstadt reisen die UNITE-Delegationen nach Brüssel zu einer Auftaktveranstaltung der Europäischen Kommission. Parallel lädt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) in Brüssel zu einem ersten Netzwerktreffen aller Universitäten ein, die erfolgreich an der Ausschreibung „Europäische Universitäten“ teilgenommen hatten. Der EU-Förderwettbewerb geht auf eine Initiative des französischen Präsidenten Macron im Jahr 2017 zurück.

Über UNITE!

Zu UNITE! gehören neben der TU Darmstadt die Aalto University (Finnland), das KTH Royal Institute of Technology (Schweden), das Grenoble Institute of Technology (Frankreich), die Poltecnico di Torino (Italien), die Universitat Politecnica de Catalunya Barcelona Tech (Spanien) und die Universidade des Lisboa (Portugal).

Die sieben Partner haben zusammen 167.000 Studierende und jährlich 36.700 Absolventinnen und Absolventen. In mehr als 80 EU-Projekten arbeiten sie bereits eng zusammen und haben in den letzten fünf Jahren über 2.000 Studierende ausgetauscht.

feu