TU-Gründerteams starten durch

„Hessen Ideen“ zeichnet Gründer-Ideen hessischer Hochschulen aus

22.11.2019

Beim diesjährigen Hochschulgründerwettbewerb „Hessen Ideen“ wurden gestern (21. November) in Frankfurt gleich drei TU-Gründerteams ausgezeichnet. Der erste Preis ging an Raul Acuna, Robin Ziegler und Victor Jimenez für ihr Projekt „Caliberation“. Mit dem dritten Preis wurden Simon Schild von Spannenberg, Till Fabian Kaupe und Max Frederik Luh für ihr Projekt „SprayPatternator“ ausgezeichnet und Katharina Rückert, Louisa Zoé Wenkemann, Sebastian Seibert und Dominique N. Gerlach gewannen mit ihrem Projekt „NAKT“ den Publikumspreis. Die Auszeichnungen wurden von Staatssekretärin Ayse Asar übergeben.

Den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis erhielten Raul Acuna, Robin Ziegler und Victor Jimenez mit ihrem Projekt „Caliberation“: Das Team hat ein dynamisches, vollautomatisches Verfahren entwickelt, mit dem der aufwändige und teure Prozess der Kamerakalibrierung erheblich vereinfacht werden kann. So können flexibel einsetzbare und kostengünstige Kalibriersysteme für die Industrie 4.0 und den Verbrauchermarkt realisiert werden. Mit einer solch kalibrierten Smartphone-Kamera kann man zum Beispiel live sehen, wie ein neues Möbelstück in der Wohnung aussehen würde. Die Jury würdigte den Beitrag der Gründungsidee zur Umsetzung von Ergebnissen der Grundlagenforschung auf dem Gebiet der innovativen Kalibrierungstechnologie und das hohe wirtschaftliche Potenzial in dem Zukunftsmarkt der optischen Systeme.

Der mit 2.000 Euro dotierte dritte Preis ging an Simon Schild von Spannenberg, Till Fabian Kaupe und Max Frederik Luh für ihr Projekt „SprayPatternator“: Das Team hat ein System entwickelt, das Sprühprozesse auf Fehler hin untersucht und optimiert – etwa bei Sprühkühlungen in der Schmiedeindustrie oder in der Landwirtschaft. Die modular einsetzbare Technologie ermittelt Informationen zu Sprühbild, Sprühwinkel und Messverteilung, damit die Prozesskosten und die Produktqualität optimiert werden. Somit können Energie und Ressourcen eingespart werden. Besonders überzeugt war die Jury vom Beitrag des Gründungsvorhabens zur Umsetzung von Ergebnissen aus der Strömungsforschung, die in der landwirtschaftlichen Anwendung ein hohes Potenzial zur Reduzierung von Pestiziden und zur Optimierung des Düngemitteleinsatzes haben.

Den Publikumspreis gewannen Katharina Rückert, Louisa Zoé Wenkemann, Sebastian Seibert und Dominique N. Gerlach mit ihrem Projekt „NAKT“: Das Team hat ein nachhaltiges, chemikalienfreies und wiederwendbares Pflegetuch zum Peelen und Abschminken entwickelt.

Staatssekretärin Ayse Asar bei der Preisverleihung: „Ich bin begeistert von der Vielfalt, Praxisnähe und dem Erfinderreichtum, die uns heute Abend hier gezeigt wurde. Alle Teams gehen Probleme an, die ihnen im wissenschaftlichen, industriellen oder auch privaten Alltag begegnet sind, und bieten Lösungen dafür – sehr oft sind diese auch noch ressourcenschonend und nachhaltig. Unser Wettbewerb ,Hessen Ideen‘ zeigt, wie viele Ideen an unseren Hochschulen sprudeln. Mit der Prämierung möchten wir den Teams unsere Wertschätzung für ihren Erfindergeist und ihr unternehmerisches Handeln ausdrücken. Gleichzeitig motiviert die Auszeichnung, die Geschäftsidee weiter auszuarbeiten. Das Netzwerk von ,Hessen Ideen‘ wird alle teilnehmenden Teams bei der weiteren Umsetzung ihrer Ideen unterstützen. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich zu ihrem Erfolg.“

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst/mho

„Hessen Ideen“

Der Wettbewerb für Hochschulgründungsideen „Hessen Ideen“ des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Er richtet sich an gründungsaffine Hochschulangehörige, die mit ihrer Idee für ein Unternehmen noch am Anfang stehen. Insgesamt 28 Ideen haben die 13 teilnehmenden hessischen Hochschulen für den Wettbewerb eingereicht. Verschiedene Gutachterinnen und Gutachter hatten die Projekte bewertet, parallel stimmten die Userinnen und User auf www.hessen-ideen.de für ihre Lieblingsidee ab. Das kam gut an: Rund 5.000 Stimmen wurden abgegeben. Auf diese Weise kamen elf Geschäftsideen ins Finale und präsentierten sich vor einer Jury, die über die Preisträger entschied.

Erfolgreicher Monat für TU-Gründerteams

Neben dem Hochschulgründerwettbewerb „Hessen Ideen“ behaupteten sich verschiedene Teams der TU im November noch in weiteren Gründerwettbewerben.

Beim 17. Hessischen Gründerpreis in Wetzlar waren alle Finalisten in der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“ Start-ups, die von Studierenden und Mitarbeitenden der TU Darmstadt gegründet wurden:

MagnoTherm Solutions entwickeln Magnetkühlgeräte, die ohne Gase auskommen, geräuschlos sind und deutlich weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Kühlgeräte.

novapace hat eine Einlegesohle für Gangunterstützung im Alltag und insbesondere für Parkinson-Erkrankte entwickelt.

Mit der Nelumbox hat Tec4Med eine mobile Thermolösung geschaffen, die unter anderem neue Betreuungskonzepte für Patienten und einen sicheren Transport von lebenswichtigen Medikamenten ermöglicht.

Falling Walls Konferenz

Das Start-up MagnoTherm Solutions nahm zudem bei der diesjährigen Falling Walls Konferenz als Finalist im Venture Wettbewerb teil. Die TU hat das Start-up nominiert und durfte sich mit 27 weiteren Finalisten vor einer Expertenrunde in fünfminütigen Vorträgen vorstellen.