Hochschulpakt: TU zieht gemischte Bilanz
Vereinbarung in Wiesbaden unterzeichnet
2020/03/11
Der Hessische Hochschulpakt, der die finanzielle Ausstattung der Hochschulen bis zum Jahr 2025 festschreibt, ist unterzeichnet. Die Präsidentin der TU Darmstadt, Professorin Dr. Tanja Brühl, bemängelt eine unzureichende Förderung der Ingenieurwissenschaften.

Am heutigen Mittwoch haben Ministerpräsident Volker Bouffier, Wissenschaftsministerin Angela Dorn, Finanzminister Dr. Thomas Schäfer und die Präsidentinnen und Präsidenten der Hochschulen den unterzeichnet. Dieser legt die grundsätzliche Ausrichtung der hessischen Hochschulen und den hierfür zur Verfügung stehenden finanziellen Rahmen für die kommenden Jahre fest. Der Unterzeichnung gingen intensive und vertrauensvolle Vorarbeiten in Arbeitsgruppen, informellen Kaminabenden und Hochschulleitungstagungen voraus. „Hessischen Hochschulpakt 2021-2025"
Gemischte Bilanz
TU-Präsidentin Professorin Dr. Tanja Brühl und TU-Kanzler Dr. Manfred Efinger ziehen eine gemischte Bilanz: „Einerseits“, so Brühl, könne sich das Ergebnis sehen lassen:
„Auch durch den persönlichen Einsatz der Ministerin und Staatssekretärin wird der Hochschuletat um jährlich vier Prozent steigen. Dies ist eine wichtige Trendumkehr, da in den vorherigen Jahren Budgetsteigerungen durch höhere Lohnkosten mehr als aufgefressen wurden."

Und Kanzler Efinger stellt fest:
„Die verlässliche Finanzierung hilft der TU Darmstadt, damit sie sich auf ihre Kernaufgaben in Forschung und Lehre konzentrieren kann.“

Angestrebt ist auch eine Verbesserung der Betreuungsrelationen um zehn Studierende pro Professur. „Damit gibt Hessen die rote Laterne bei Betreuungsrelationen ab", so Efinger.
Starke Ingenieurwissenschaften nötig
Andererseits ist die Freude im Präsidium der TU Darmstadt verhalten. „Wir stellen mit Bedauern fest, dass das Land Hessen die Ingenieurwissenschaften im Unterschied zur Medizin nicht explizit fördert“, sagt TU-Präsidentin Brühl. „Da der MINT-Bereich, also der Fächerverbund aus Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften, essentiell für Innovation ist, ist dies schwer nachvollziehbar. Auf wichtigen Zukunftsfeldern wie Energieeffizienz, nachhaltiger Mobilität und nachhaltigem Wohnen benötigen wir starke Ingenieurwissenschaften“, betont die Präsidentin.
KM