Neue Therapieansätze

Forschungsverbund zu neuen Wirkstoffklassen

2021/02/03

Die Entwicklung neuartiger Wirkstoffe, die gezielt krankheitsrelevante Proteine im Körper abbauen, steht im Fokus des vom Bundesforschungsministerium mit bis zu 15 Millionen Euro geförderten „Zukunftsclusters“ PROXIDRUGS. Die TU Darmstadt ist an dem von der Goethe-Universität Frankfurt koordinierten Verbund beteiligt.

Professor Felix Hausch ist der Leiter des PROXIDRUGS-Teams an der TU Darmstadt.

Viele Krankheiten werden durch außer Kontrolle geratene oder fehlerhaft funktionierende Proteine verursacht. Das Forschungskonsortium, dem auch die Universität Heidelberg, das Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie, das Max-Planck-Institut für Biophysik sowie pharmazeutische und biotechnologische Unternehmen im Rhein-Main-Gebiet angehören, will jetzt die Entwicklung einer neuen Wirkstoffklasse vorantreiben, die das zelleigene Verwertungssystem für Proteine einbezieht.

Die neuen Therapieansätze, die auf dem neuen Konzept der sogenannten Proximity-Induktion beruhen, „ermöglichen es, bisher nicht adressierbare Proteine für die Medikamentenentwicklung zu nutzen“, sagt Professor Felix Hausch, Chemieprofessor und Leiter des PROXIDRUGS-Teams an der TU Darmstadt.

„Das Zukunftscluster wird durch seine innovative Forschung ganz neue Therapiechancen für eine Vielzahl schwerwiegender Erkrankungen eröffnen. Die TU Darmstadt freut sich, Teil des Cluster-Konsortiums zu sein und ihre biochemische und zellbiologische Expertise einzubringen“, sagten TU-Präsidentin Professorin Tanja Brühl und die TU-Vizepräsidentin für Forschung, Professorin Barbara Albert.

Die TU Darmstadt freut sich, Teil des Cluster-Konsortiums zu sein und ihre biochemische und zellbiologische Expertise einzubringen.

Zur TU-Arbeitsgruppe zählen auch Teams um die Professoren Harald Kolmar, Alexander Löwer und Frederik Lermyte. Der ihnen zur Verfügung stehende Anteil am Gesamtfördervolumen beträgt bis zu 1,6 Millionen Euro. Die von der Arbeitsgruppe bisher geleisteten Transferaktivitäten auf dem Gebiet innovativer Medikamente wird vom Innovations- und Gründungszentrums HIGHEST der TU Darmstadt unterstützt.

Die Entwicklung von Wirkstoffen für pharmakologisch bisher unzugängliche Proteine ist auch das wesentliche Ziel des LOEWE-Schwerpunkts „TRABITA – Transiente Bindungstaschen für die Wirkstoffentwicklung“ an der TU Darmstadt, wissenschaftlich koordiniert von Professor Hausch. Das Hessische Wissenschaftsministerium fördert den Schwerpunkt im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms LOEWE bis Ende 2023 mit insgesamt 4,5 Millionen Euro.

PROXIDRUGS konnte sich in der Finalrunde des Clusters4Future Wettbewerbs des Bundesforschungsministeriums als eines von sieben geförderten Projekten durchsetzen und wird nun mit bis zu 15 Millionen Euro gefördert, die aus insgesamt 137 Anträgen zur Förderung ausgewählt wurden.

GU/feu