TU-Projekt erhält Förderung „LOEWE-Exploration“
Forschende wollen Rolle von Emotionen für Literaturverständnis untersuchen
29.06.2022
Für seinen mutigen Forschungsansatz erhält ein Projekt der TU Darmstadt zum Literaturverständnis im Deutschunterricht rund 300.000 Euro aus der Förderlinie „LOEWE-Exploration“. Insgesamt wurden vier Forschungsteams an Hochschulen für die Förderlinie des hessischen Wissenschaftsministeriums für unkonventionelle innovative Forschung ausgewählt. Für sie stehen Mittel in Höhe von insgesamt rund einer Million Euro zur Verfügung.
Das TU-Projekt „Evidenzbasiertes Literaturverstehen im Deutschunterricht“ unter Leitung des beschäftigt sich mit der Rolle von Emotionen für das Verständnis literarischer Texte im Deutschunterricht. Die Forschenden wollen prüfen, ob es ein Maß an Emotionalität gibt, das für das Verstehen optimal ist. Bislang fehlen empirische Belege dafür, dass Literatur die Urteilskraft von Schülerinnen und Schülern verbessern und ihnen beibringen kann, einfühlsam zu sein. Germanistik-Professors Thomas Weitin
Das Projekt verbindet . So werden etwa Bewegungen des Auges, Aktivitäten des Gehirns und bestimmte Reaktionen des Körpers gemessen Zusätzlich wird mit Fragebögen die selbstempfundene Emotionalität während des Lesens erfasst. Als Probandinnen und Probanden dienen Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe. emotionsorientierte Methoden der Textanalyse mit der Messung emotionaler Reaktionen beim Lesen
Für die Analysen und Experimente wird gegenwartsbezogene literarische Prosa aus drei thematischen Bereichen verwendet: ökologische Krisen und Nachhaltigkeit, Menschenrechte und internationale Konflikte sowie lebendige Zeitgeschichte. Somit kann nach Angaben der Forschenden überprüft werden, ob die Anforderungen des Deutschunterrichtes am Beispiel einer aktuellen Lektüre gegeben sind. Ziel sind konkrete Orientierungshilfen für den Deutschunterricht der gymnasialen Oberstufe.
Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn äußerte sich erfreut . Die Forschenden erhielten „die Freiheit, neuartigen, hoch innovativen Forschungsideen nachzugehen“, sagte sie: „Mit bis zu 300.000 Euro pro Projekt für bis zu zwei Jahre können sie eine unkonventionelle Hypothese, einen radikal neuen Ansatz testen. Solche Freiheit ist selten geworden in der Forschungsförderung.“ über die Förderung von vier Projekten mit „LOEWE-Exploration“
HMWK/Glawion/mih