Länderübergreifende Vereinbarung stärkt Rhein-Main-Universitäten
Hessen und Rheinland-Pfalz erleichtern Kooperation durch abgestimmte Regelungen
2025/04/15
Hessen und Rheinland-Pfalz stärken die Rhein-Main-Universitäten (RMU): Die beiden Bundesländer wollen die Zusammenarbeit der Goethe-Universität Frankfurt, der TU Darmstadt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vereinfachen, indem sie Regelungen im Umgang mit unterschiedlichen Ländergesetzen finden, die die Zusammenarbeit in manchen Bereichen bisher erschweren. So könnten zum Beispiel die gemeinsame Finanzierung von Forschungsvorhaben über Ländergrenzen hinweg oder die Organisation des Studiums erleichtert werden. Eine entsprechende Vereinbarung soll bis zum Frühsommer zwischen den Partnern erarbeitet und anschließend zwischen den Ländern geschlossen werden.

„Die Zukunft der Wissenschaft liegt in der Vernetzung und in Allianzen, die die Stärken der einzelnen wissenschaftlichen Einrichtungen optimal verbinden – in dieser Überzeugung gehen die drei RMU-Universitäten voran“, so Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Mit der neuen Vereinbarung entbürokratisieren und erleichtern wir die Zusammenarbeit bei diesem wegweisenden Vorhaben über die Landesgrenzen hinweg.“
„In den vergangenen Jahren hat die Kooperation – initiiert durch die Präsidien der Universitäten und getragen von allen universitären Statusgruppen – eine hohe Dynamik erreicht. Diese Dynamik wollen wir als Sitzländer der Universitäten nach Kräften weiter unterstützen und mit der Vereinbarung um einen wichtigen Schritt voranbringen“, so der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch.
RMU-Präsident:innen begrüßen Pläne
Die Präsident:innen der drei Universitäten – Professor Enrico Schleiff (Goethe-Universität Frankfurt), Professorin Tanja Brühl (TU Darmstadt) und Professor Georg Krausch (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) begrüßten die Pläne der Politik.
„In den letzten zehn Jahren ist die RMU organisch gewachsen. Wir arbeiten heute standortübergreifend in Forschung, Lehre und in der Dritten Mission an einer Vielzahl von Fragestellungen, für die wir vor allem im Verbund gemeinsam neue, zukunftweisende Antworten finden können – weil sich unsere Fächerprofile ergänzen und wir unsere Vielfalt zu gemeinsamer Stärke bündeln“, so TU-Präsidentin Tanja Brühl. „Wir freuen uns, dass diese Kooperation durch die Vereinbarung beider Länder künftig deutlich einfacher möglich sein wird. Damit können wir noch schneller und kreativer agieren – genau so, wie es uns als RMU auszeichnet.“
Strategische RMU-Partnerschaft seit 2015
Die Technische Universität Darmstadt, die Goethe-Universität Frankfurt und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben ihre strategische Partnerschaft im Jahr 2015 geschlossen. Seitdem arbeiten die drei Partnerinnen der in nahezu allen Bereichen intensiv zusammen – von gemeinsamen Forschungsvorhaben und Studiengängen bis hin zu kooperativ genutzten Infrastrukturen und der abgestimmten Rekrutierung von Forschenden. In der Forschung gibt es zahlreiche gemeinsame Schwerpunkte, etwa in den Bereichen Lebenswissenschaften und Medizin, Digitale Transformation und Künstliche Intelligenz sowie Teilchenphysik, Material- und Energieforschung. Und auch im derzeit laufenden Wettbewerb der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder kooperieren die RMU eng. Allianz der Rhein-Main-Universitäten
Zusammen haben die drei Hochschulen im Jahr 2023 etwa 675 Millionen Euro Drittmittel eingeworben, beschäftigen aktuell gemeinsam rund 1.500 Professor:innen und haben zusammen rund 95.600 Studierende. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz haben die RMU von 2021 bis 2025 mit insgesamt rund 49 Millionen Euro gefördert.
HMWK/sip