Über Grenzen

Thomas Weiland Stiftung an der TU Darmstadt zeichnet neue Stipendiatinnen und Stipendiaten aus

11.07.2023

Im Rahmen ihres Sommerfests hat die Thomas Weiland-Stiftung an der TU Darmstadt 25 neue Stipendiatinnen und Stipendiaten willkommen geheißen. Stifter Professor Thomas Weiland übergab die Stipendienurkunden. Die Geförderten wurden ermuntert, über den Tellerrand zu schauen, Freiräume zu nutzen – kurz: über Grenzen zu gehen.

Es lohnt sich manchmal, sich über Grenzen aktueller Gegebenheiten hinwegzusetzen. Gerade wenn man in der Wissenschaft unterwegs ist, sollte man sich von schwierigen Situationen und besonderen Herausforderungen nicht beeindrucken lassen und sie – im Idealfall – sogar positiv annehmen. Insofern überrascht es nicht, dass der Stifter Professor Weiland, dessen Laufbahn davon gekennzeichnet ist, Grenzen zu überschreiten – etwa zwischen Industrie und Wissenschaft, zwischen Theorie und ingenieurwissenschaftlicher Praxis oder zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen –, sich auch bei der Begrüßung der neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten über die am Tag der Verleihung von vielen gefühlte Hitzegrenze hinwegsetzte und formulierte: „Das Wetter ist mit uns!“

Passend hierzu ging Tanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt und gleichzeitig stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, in ihrem Grußwort auf die Grenzen der Wissenschaft ein. Mit den Worten von Georg Christoph Lichtenberg, Darmstädter Naturphilosoph und erster deutscher Professor der Experimentalphysik – dem Gebiet auf dem sich übrigens auch Thomas Weiland habilitierte – veranschaulichte sie den rund 60 Gästen des Abends: „Wo damals die Grenzen der Wissenschaft waren, da ist jetzt die Mitte.“ Vor diesem Hintergrund ermunterte sie die Stipendiatinnen und Stipendiaten, über den Tellerrand zu schauen und die Freiräume zu nutzen, die ihnen das Stipendium der Thomas Weiland-Stiftung einräumt, um eben jene Grenzen zu überschreiten.

Über den Tellerrand schauen

Dass dieser Vorschlag bei den Stipendiatinnen und Stipendiaten auf offene Ohren trifft, zeigte sich am Festvortrag des Alumnus Harry Walker. Nach Abschluss seines Mathematik-Studiums an der TU Darmstadt arbeitet er nun im Darmstädter Raumfahrtkontrollzentrum ESOC und damit täglich daran, die Grenzen dessen, was über das Universum bekannt ist, zu verschieben. Bei dem Vortrag wurde auch deutlich, wie sehr die Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen für das Gelingen komplexer Missionen notwendig ist. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit trägt dazu bei, das Wissen über die Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten an den Rändern des bekannten Wissens zu erweitern.

Die Thomas Weiland-Stiftung liegt mit ihrem Fördermaßnahmen somit genau richtig: Der Fokus ihrer Förderung von exzellenten Studierenden, die über den Tellerrand schauen, passt in die Vision der TU Darmstadt, in Lehre und Forschung zur Lösung komplexer Zukunftsherausforderungen beizutragen. Die Stiftung widmet sich der Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses in MINT-Fächern besonders an den Schnittstellen der klassischen Disziplinen. Im Rahmen ihrer Förderung bestärkt sie die Stipendiatinnen und Stipendiaten darin, über Grenzen hinauszugehen und diese zu verschieben.

Thomas Weiland-Stiftung

Die Thomas Weiland-Stiftung an der TU Darmstadt wurde 2014 gegründet. Zweck der Stiftung ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in MINT-Fächern, wobei sie ein besonderes Augenmerk auf die Zusammenarbeit an den Schnittstellen der klassischen Fächer richtet. Insofern legt sie großen Wert darauf, Stipendiatinnen und Stipendiaten aus verschiedenen Fachbereichen zusammenzubringen und sie beim fachlichen wie auch überfachlichen Austausch zu unterstützen. Derzeit nimmt die Stiftung jedes Jahr bis zu 20 neue Bachelor- und Masterstudierende auf und fördert sie für die Dauer ihres Studiums mit einem monatlichen Stipendium in Höhe von 750 EUR.

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Ulrich Saß/sip