„Wesentlicher Beitrag zum Katastrophenschutz“

Wissenschaftsminister Timon Gremmels zu Gast beim Open eHub-Day der TU

14.06.2024 von

Im Rahmen der diesjährigen emergenCITY Woche öffnete das eHUB auf dem Campus Lichtwiese gesterm (13. Juni) seine Tür. Unter den Gästen, denen die emergenCITY Forschenden zukunftsweisende Projekte in und um das Smart Home und Reallabor zeigten, war der Hessische Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels.

Wenn es irgendwo einen Ort gibt, an dem ein Wissenschaftsminister gut aufgehoben ist, dann war das am Donnerstag zweifelsfrei die Lichtwiese der TU Darmstadt. Auf dem Campus der Universität öffnete das LOEWE-Zentrum ermergenCITY feierlich die Türen zu seinem resilienten Smart Home und Reallabor „eHUB“, und Timon Gremmels, Hessens Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, ließ es sich nicht nehmen, bei dieser Premiere dabei zu sein.

Gemeinsam mit zahlreichen anderen interessierten Gästen konnte sich Gremmels ein Bild davon machen, wie weit die Forschenden in ihrem Streben, digitale Infrastrukturen im Krisenfall funktionsfähig zu halten, bereits gekommen sind. So ist das energieautarke Smart Home eHUB ein Prototyp dafür, wie in Zukunft bei einem Notfall etwa die Stromversorgung von Krankenhäusern sowie grundlegende Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Strom privater Photovoltaikanlagen aufrechterhalten werden könnten. Wenn bei Stromausfällen, wie bei der jüngsten Flutkatastrophe im Süden Deutschlands, Verletzte mangels Funknetz nicht geortet werden können, ist die bei emergenCITY geschaffene Drohnenflotte in der Lage, ein Notfall-Netz aufzubauen und im Zusammenspiel mit den ebenfalls im Projekt entwickelten Rettungsrobotern auch gleich nach Vermissten zu suchen.

Das ist gut angelegtes Landesgeld.

Angesichts der Vielzahl zukunftsweisender Technologien, die an diesem Tag präsentiert wurden, zeigte sich Timon Gremmels stolz auf die TU und ihre Partner. „Das ist gut angelegtes Landesgeld“, betonte der Minister mit Blick auf rund 22 Millionen Euro, mit denen das Land Hessen die Forschenden seit 2020 unterstützt habe. Im LOEWE-Zentrum emergenCITY würden die Grundlagen für eine resiliente Gesellschaft geschaffen und ein wesentlicher Beitrag zum Katastrophenschutz geleistet, so Gremmels. Eine durch Krisen, Klimakatastrophen und Kriege zunehmend verwundbare Gesellschaft gelte es zu schützen, die Digitalisierung müsse man als Chance begreifen und dafür auch die nötige digitale Resilienz schaffen, das habe man bei der TU längst erkannt und entsprechend gehandelt, lobte der Minister „eine der ganz wichtigen Unis in Hessen“.

emergenCITY - LOEWE-Zentrum

Warum brauchen wir „resiliente digitale Städte“? Weil in Krisenfällen die Informations- und Kommunikationstechnologien sicher funktionieren müssen, um schnell zu helfen und effizient zur Normalität zurückzufinden.

Mehr über emergenCITY erfahren

Mit großem Interesse ließ sich Timon Gremmels im Anschluss an die Begrüßung durch TU-Vizepräsident Peter Pelz, den wissenschaftlichen Koordinator Matthias Hollick und Geschäftsführerin Katharina Kleinschnitger, die verschiedenen Missionen der emergenCITY-Forschung zeigen und erläutern. Gut gelaunt spielte er gleich mal eine Runde „Krisopolis“, ein neu entwickeltes so genanntes „Serious Game“, das auf spielerischem Wege Informationen über Krisenvorsorge vermittelt. Für die Spieler gilt es dabei, mit ihrem Avatar diverse Krisenszenarien zu bewältigen.

Dass bei emergenCITY Krisenszenarien und Lösungen nicht nur aus technischer Sicht behandelt werden, unterstrich anschließend ein kurzer Vortrag von Politikwissenschaftlerin Michèle Knodt über lokale Demokratie und Partizipation in der digitalen Stadt. Auf der Lichtwiese wurde neben den eingangs erwähnten Rettungsrobotern und der Drohnenflotte auch Anwendungen präsentiert, die in Darmstadt bald im Lichtenbergviertel erprobt werden. Beispielsweise die Litfaßsäule 4.0 als autarkes Kommunikationsmittel in Krisensituationen, oder Sensorboxen die ebenfalls der Kommunikation dienen könne, vor allem aber mit ihren Messdaten helfen, die Klimaresilienz in der Stadt zu stärken.

Minister Gremmels zeigte sich angesichts der anwendungsreifen Forschungsergebnisse sichtlich beeindruckt. Die Bedeutung dieser Forschung für die Gesellschaft können nicht oft genug betont werden, sagte er.