Vorbilder und Gleichstellung zum Anhören

Podcast am Fachbereich etit mit Franziska-Braun-Preis ausgezeichnet

28.06.2024

Wie kann man junge Frauen für ein Studium und eine wissenschaftliche Karriere in der Elektrotechnik gewinnen? Und wie am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik (etit) der TU Aufmerksamkeit für feministische und queere Themen wecken? Eine Antwort darauf hat das Team der Gleichstellungsbeauftragten mit dem monatlichen Podcast „Gleichstellung@etit“ gefunden. Für das Projekt ist das Team gestern mit dem diesjährigen Franziska-Braun-Preis für Gleichstellung ausgezeichnet worden, der mit 25.000 Euro dotiert ist.

Mit dem monatlichen Podcast „Gleichstellung@etit“ geht das Team der Gleichstellungsbeauftragten des Fachbereichs das Problem an, dass Frauen auf dem Feld der Elektrotechnik traditionell unterrepräsentiert sind. Das Team – Luisa Riik, Maria Rizou, Laura D'Angelo, Claudia Klein und Sarah Schleidt – möchte weiblichen Vorbildern in der Elektrotechnik Sichtbarkeit verschaffen und zugleich feministische und queere Themen am Fachbereich ansprechen. „Kurzum: Wie können wir einen Beitrag zur Diversitätsstrategie der TU Darmstadt schaffen?“, heißt es in der Projektskizze. Denn: „Geschlechtervielfalt und Stärkung des Frauenanteils können sich nur bereichernd und vorteilhaft für die Kultur und Forschung am Fachbereich, aber auch für die elektrotechnische Forschung und Bildung sowie das Elektroingenieurwesen in Deutschland im Ganzen auswirken.“

„Ich freue mich, dass unsere Diversitätsstrategie Mitarbeitende dazu motiviert, solche innovativen Projekte umzusetzen“, sagt Professor Heribert Warzecha, TU-Vizepräsident für Studium und Lehre sowie Diversität. „Ich hoffe, dass der Podcast einen Beitrag dazu leisten kann, mehr Frauen für ein Studium am Fachbereich etit zu gewinnen und spannende Diskussionen in den aufgeführten Themenfeldern anzustoßen.“

Die Preisträger:innen nutzen die Popularität des Mediums Podcast bei jungen Menschen. Die Folgen sollen Gleichstellungsthemen im Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik in einem aktuellen, frischen und leicht zugänglichen Format präsentieren. „Ein Podcast bringt uns in Kontakt und ins Gespräch – wir können auf Keyplayer zugehen, wir können Impulse geben, Vernetzung fördern sowie unsere Angebote und Veranstaltungen bewerben.“ Konzeption, Aufnahme, Schnitt und Veröffentlichung der Podcasts liegen in der Hand des Gleichstellungsteams. Die Folgen sind seit April auf gängigen Podcatchern und Podcastplattformen zu finden.

Zudem lässt sich das Konzept leicht auf andere Fachbereiche übertragen. Das technische Equipment kann problemlos an andere Gleichstellungsteams an der TU Darmstadt ausgeliehen werden, auch mehrere Fachbereiche können dabei kooperieren

Mit dem frischen und für alle zugänglichen Podcast-Format überzeugte das Team die Jury, die die überzeugende und innovative Konzeptidee sowie die authentische Präsentation ebenso lobte wie die Tatsache, dass die Idee „Podcast“ auch auf andere Fachbereiche übertragbar sei. Zudem hoben die Jurymitglieder anerkennend hervor, dass die Themen des Teams über die Gewinnung von Frauen für den Fachbereich hinausgingen und ganzheitlich Aspekte von Kulturwandel, Awareness und geschlechtlicher Vielfalt einbezögen.

Mit dem Preisgeld möchte das Team den Podcast langfristig und in hoher Qualität etablieren. Die Summe soll beispielsweise in technische Ausstattung, Personal-Hilfskräfte und Schulungen fließen oder zur Finanzierung von projektbezogenen Reisen und Recherchen verwendet werden. sip

Über den Franziska-Braun-Preis

Der Franziska-Braun-Preis ist eine Auszeichnung innovativer Gleichstellungsansätze durch die Carlo und Karin Giersch-Stiftung an der TU Darmstadt. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis erinnert an Franziska Braun, die 1908 als erste Studentin an der TH Darmstadt immatrikuliert wurde. Mit der Auszeichnung werden alle zwei Jahre Best-Practice-Modelle prämiert, die Frauen für Studium, Forschung und Lehre an der TU Darmstadt gewinnen. Der Franziska-Braun-Preis wird nicht an Personen verliehen, sondern an Organisationseinheiten wie Fachbereiche, Institute oder an Personengruppen. Über die Preisvergabe entscheidet der Beirat zur Forschungsorientierten Gleichstellung.