Außergewöhnlicher Mitarbeiter

Humanoider Roboter TALOS an der TU Darmstadt zur Erforschung menschenähnlichen Lernens

28.02.2025

Die Technische Universität Darmstadt erweitert ihr Portfolio an interdisziplinären Forschungsgroßgeräten um ein besonderes Exemplar: den modernsten humanoiden Roboter „TALOS“. Weltweit gibt es derzeit nur fünf weitere Forschungsstandorte mit einem solchen Roboter, in Deutschland ist der Darmstädter TALOS der einzige. Seine Ankunft bildete heute zugleich den Startschuss für das neue Labor für Humanoide Robotik.

Als Teil des Fachgebiets für Intelligente Autonome Systeme von Professor Jan Peters wird das Labor für Humanoide Robotik eine Plattform bieten, um die Wechselwirkungen zwischen motorischen Fähigkeiten, kognitiver Wahrnehmung und Mensch-Roboter-Interaktion zu erforschen. Für diese Forschungsvorhaben hat die TU Darmstadt nun TALOS angeschafft, einen 1,75 Meter großen und 95 Kilogramm schweren humanoiden – also menschähnlichen – Roboter der Firma Pal Robotics. Er kann pro ausgestrecktem Arm sechs Kilogramm heben, Treppen steigen, auf unebenem Terrain laufen, mit seinen Greifhänden Dinge manipulieren sowie mit menschlichen und mechanischen Kolleg:innen zusammenarbeiten. Ein wichtiges Feature für die Forschung mit TALOS ist außerdem die Drehmoment-Regelung, durch die er seine Kräfte kontrollieren kann.

Besonders vielseitiger Humanoid

Der humanoide Roboter aus der „Talos-Reihe“ hört in Darmstadt auf den Namen „Hainer“.
Der humanoide Roboter aus der „Talos-Reihe“ hört in Darmstadt auf den Namen „Hainer“.

Das Team um Laborleiter Dr. Oleg Arenz will den Roboter für Grundlagenforschung zu Lernproblemen auf verschiedenen Ebenen einsetzen. Der Roboter bietet dafür einzigartige Voraussetzungen, weil er besonders vielseitige Aufgaben bewältigen kann: Anders als andere Humanoiden kann er laufen und dabei mit schweren Gegenständen und Werkzeug hantieren, ist mit einer Vielzahl Sensoren ausgestattet, sowie mit einer beeindruckenden Rechenleistung, die durch einen integrierten KI-Beschleuniger noch verstärkt wird. Dadurch kann er auch komplexe Abläufe planen und durchführen. Die in den Gelenken verbauten Motoren und Sensoren sowie die Drehmoment-Regelung erlauben ihm außerdem, die Bewegungen präzise und flüssig auszuführen. Arenz und sein Team interessieren sich insbesondere für das Zusammenspiel der hardwarenahen Motorregelung mit abstraktem Denken durch künstliche Intelligenz.

Bei der Einweihung des Labors für Humanoide Robotik demonstrierte TALOS einige seiner Fähigkeiten und gab einen Einblick in die zukünftigen Forschungsthemen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Cognitive Science und Robotik.

Neues Labor für Humanoide Robotik

Am Labor beteiligt sind außerdem die Fachgebiete Simulation, Systemoptimierung und Robotik von Professor Oskar von Stryk, Interactive Robot Perception & Learning von Professorin Georgia Chalvatzaki sowie das Artificial Intelligence and Machine Learning Lab von Professor Kristian Kersting am Fachbereich Informatik. Weiterhin beteiligt sind das Fachgebiet Control and Cyber-Physical Systems von Professor Rolf Findeisen am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik sowie das Fachgebiet Sportbiomechanik von Professor André Seyfarth und das Fachgebiet Psychologie der Informationsverarbeitung von Professor Constantin A. Rothkopf am Fachbereich Humanwissenschaften.

Die Anschaffungskosten in Höhe von insgesamt ca. 1,8 Millionen Euro für TALOS, seine zukünftigen Erweiterungskomponenten für mehr Agilität und Dynamik sowie die Laborausstattung werden je zur Hälfte von der TU Darmstadt und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) getragen.

bjb

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