„I heard the sound of a thunder…“
TU-Kunstforum präsentiert Ausstellung von Paula Doepfner
17.03.2025
Ihre multimediale Kunst umfasst Zeichnungen, Objekte und Installationen, die oft aus Materialien wie Panzerglas, Eis und anderen organischen Substanzen bestehen: Arbeiten der Künstlerin Paula Doepfner sind vom 22. März bis zum 29. Juni im Kunstforum der TU Darmstadt zu sehen.

Unter dem Titel im Rahmen des Kooperationsprojektes „Interior“ eine Einzelausstellung von Paula Doepfner. Die filigranen Zeichnungen aus kleinsten Buchstaben der 1980 in Berlin geborenen Künstlerin erinnern an neuronale Netzwerke und Areale des menschlichen Gehirns. Sie basieren tatsächlich auf Skizzen, die Doepfner während Hirnoperationen und Obduktionen an der Charité Berlin als Zuschauerin anfertigte. „I heard the sound of a thunder, it roared out a warnin‘“ zeigt das Kunstforum
So fein und schwebend diese filigranen Zeichnungen erscheinen, so schwer kann die textliche Basis sein. Denn in ihren Arbeiten setzt sich Paula Doepfner mit existenziellen Themen und menschlichem Leid auseinander. So verwendet sie unter anderem Texte von Paul Celan, von der kanadischen Dichterin Anne Carson und der surrealistischen Autorin Joyce Mansour. Doepfner verbindet die Texte mit Passagen aus dem sogenannten Istanbul-Protokoll, einem Handbuch für die Untersuchung und Dokumentation von Folter.
Zerstörung und Gewalt ist auch der Ursprung ihrer skulpturalen Arbeiten aus Glas. So ist der kurze Moment des Steinschlags in den zersprungenen, zersplitterten Panzerglasscheiben von Banken und Luxusimmobilien, die sie verwendet, noch immanent – er wird jedoch durch Farbpigmente ergänzt und erhält dadurch eine weitere Dimension. Die Ausstellung im Kunstforum zeigt sowohl eine Reihe von Zeichnungen als auch eine größere Wandarbeit und Installationen, von denen einige erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Zur Künstlerin
Paula Doepfner studierte Freie Kunst an der Universität der Künste Berlin und am Chelsea College of Art and Design in London. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Hans- Platschek-Preis (2024) und das EHF-Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung (2021/22). Ihre Arbeiten wurden in Institutionen weltweit gezeigt und sind in renommierten Sammlungen wie dem Kupferstichkabinett Berlin und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vertreten. Doepfner lebt und arbeitet in Berlin.
Zum Kooperationsprojekt „Interior“
verbindet sechs Ausstellungshäuser, die alle ihren Platz in Gebäuden gefunden haben, die ursprünglich für andere Zwecke und nicht für eine kulturelle Nutzung errichtet wurden. So waren die Rüsselsheimer Opelvillen, das Bad Homburger Museum Sinclair-Haus, der Nassauische Kunstverein Wiesbaden und das Frankfurter MGGU einst Privathäuser, während das Kunsthaus Wiesbaden Räumlichkeiten einer Schule nutzt und das Kunstforum Darmstadt die Maschinenhalle einer Hochschule. „Interior“