Ausgezeichnete Ideen!
TU Darmstadt prämiert Gewinnerinnen und Gewinner des Ideenwettbewerbs 2025
31.10.2025 von Heike Jüngst
Von nachhaltigen Baustoffen über smarte Seniorenlösungen bis zu innovativen Werkstoffen für die Medizintechnik – beim TU-Ideenwettbewerb 2025 überzeugten praxisnahe Ansätze mit wissenschaftlicher Tiefe. Insgesamt sechs Teams wurden für herausragende Projekte geehrt.
Der TU-Ideenwettbewerb gilt seit Jahren als zentraler Impulsgeber für forschungsnahe Gründungen und interdisziplinäre Innovationsprojekte. Eingebettet in den INNODAY25 der TU Darmstadt wurden beim Finale am 30. Oktober 2025 im darmstadtium die besten Projekte ausgezeichnet.
In der Kategorie Wissenschaftler:innen ging der erste Preis an Lukas Kluy und Nick Philippi vom Institut für Produktionstechnik für ihr Projekt „NanoTi – Titan neu gedacht“. Sie entwickelten ein Titanmaterial mit Nanostrukturen, das Implantate widerstandsfähiger, antibakteriell und besser verträglich macht. Die Jury lobte den klaren Prozess, den hohen Impact und das überzeugende Marktpotenzial. Das Team erhielt zusätzlich den Sonderpreis Wissenschaft der Thomas Weiland-Stiftung für den gelungenen Transfer aus der Grundlagenforschung in die Anwendung.
Den zweiten Platz belegte „Zenaris“ mit einer Lösung zur digitalen Teilhabe älterer Menschen. Tim Jefferys (TU Darmstadt) und Hakan Evcek (Goethe-Universität Frankfurt) entwickelten eine TV-Box mit Kamera und ein intuitives Tablet, das Senior:innen den Zugang zu digitalen Inhalten erleichtert. Die Jury betonte den hohen sozialen Nutzen und den praxisnahen Ansatz.
„autonomIQ“, das DeepTech-Team um Erkut Sarikaya und Felix Hoffmann, erreichte den dritten Platz. Ihre KI-Software simplymill automatisiert die Programmierung von CNC-Maschinen und adressiert damit Fachkräftemangel und Energieeffizienz in der Fertigung.
In der Kategorie Studierende überzeugte Emanuel Nowak mit „Coalymer“ und erhielt den ersten Preis. Sein Verfahren verwandelt Pflanzenkohle aus Abfällen in neuartige Baustoffe mit negativer CO₂-Bilanz. Die Jury lobte den greifbaren Prototyp, die hohe Umsetzbarkeit und den klaren Beitrag zur Dekarbonisierung des Bausektors. Zudem überzeugte das Team auch die Jury des Merck Nachhaltigkeitspreises, der jährlich im Rahmen des TU-Ideenwettbewerbs verliehen wird. Ausschlaggebend waren die hohe Relevanz für die Dekarbonisierung durch die Verbindung von CO₂-Entnahme und die klare Skalierbarkeit.
Der zweite Platz ging an Julius Zwickler und Marius Merten für „ZM WirePrint“, ein pulverfreies 3D-Druckverfahren mit Metalldraht. Das Team überzeugte durch technisches Wissen, Enthusiasmus und eine klare Vision.
„Coach AEye“, das Projekt von Markus Reuter und Tobias Lingenberg, erhielt den dritten Preis. Ihre KI-gestützte App macht professionelle Spielanalyse auch im Amateurfußball zugänglich – mit automatischen Taktikboards, Heatmaps und Schlüsselszenen aus einfachen Smartphone-Videos. Die Jury lobte die intuitive Umsetzung, das klare Nutzerfeedback und den sozialen Mehrwert.
Fokus auf aktuelle wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen
Mit 107 eingereichten Ideen hat der TU-Ideenwettbewerb 2025 erneut die Kreativität und Vielfalt der Technischen Universität Darmstadt sichtbar gemacht. 64 Beiträge kamen von Studierenden, 43 von wissenschaftlichen Mitarbeitenden.
Professor Thomas Walther, Vizepräsident für Innovation und Internationales der TU Darmstadt fasst zusammen: „Von den diesjährigen 107 eingereichten Ideen hatten 63 einen Bezug zu KI und 57 einen zu Nachhaltigkeit. Innovation made at TU Darmstadt beweist damit aufs Neue, dass der Kompass unserer Universität klar in die Zukunft weist. Die bei uns entstehenden Ideen leisten einen entscheidenden Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Institution ebenso wie die der Region und über beides hinaus.“
Der Wettbewerb richtet sich an alle Angehörigen der Universität – Studierende, Wissenschaftler:innen, Alumni und Mitarbeitende und bietet die Möglichkeit, Forschungsergebnisse oder Produktideen mit Verwertungspotenzial weiterzuentwickeln. Eine Fachjury aus Wissenschaft, Wirtschaft, Start-ups und Politik bewertete die Einreichungen nach Innovationsgrad, Machbarkeit und gesellschaftlicher Relevanz. Viele ausgezeichnete Ideen wurden in den vergangenen Jahren erfolgreich weiterentwickelt oder in Unternehmensgründungen überführt.
Weitere Informationen: www.TU-Ideenwettbewerb.de