Mehr als zwei Millionen Euro für Doktorand:innen-Programm

Graduiertenschule Life Science Engineering der TU erhält EU-Förderung

22.09.2023

Exzellente Forschung an der Schnittstelle zwischen Ingenieur- und Biowissenschaften: 15 interdisziplinäre, internationale Promovierende können sich künftig im Rahmen eines neu bewilligten Programmes an der TU Darmstadt auf Spitzenniveau ausbilden lassen. Damit wird das Angebot der Graduate School Life Science Engineering unterstützt und ausgeweitet.

Professor Koeppl (links) mit Doktorand:innen.

Die Graduate School Life Science Engineering (GS LSE) der TU Darmstadt hat den Zuspruch für ein COFUND-Projekt innerhalb des Marie-Skłodowska-Curie-Programms (MSCA) der Europäischen Union erhalten. Das Vorhaben “Interdisciplinary and intersectoral doctoral training programme at Technische Universität Darmstadt in Life Science Engineering“, kurz „trainLSE“, wird in Höhe von 2,2 Millionen Euro gefördert, die Summe kommt hierbei vollständig der TU Darmstadt zugute. Damit werden innerhalb der LSE-Graduiertenschule unter Leitung von Direktor Professor Heinz Koeppl insgesamt 15 interdisziplinäre Doktorand:innenstellen co-finanziert. Die entsprechende Vereinbarung (Grant Agreement) wurde nun am 22. September 2023 unterzeichnet. Das Projekt startet im April 2024.

„trainLSE“ zielt darauf ab, interdisziplinäre Forschung und Ausbildung exzellenter internationaler Nachwuchsforschender an der Schnittstelle zwischen Ingenieur- und Biowissenschaften zu etablieren. Erfahrene Forschungsleiter:innen (Principal Investigators) werden interdisziplinäre Promotionsstellen in den Fachbereichen Biologie, Chemie, Materialwissenschaften, Elektrotechnik, Physik und Maschinenbau anbieten. Die internationalen Promovierenden werden in der Lage sein, Fachwissen aus den Ingenieur- und Biowissenschaften auf einzigartige Weise zu kombinieren und eine neue konstruktive, ingenieurwissenschaftliche Denkweise gegenüber der Biologie zu entwickeln.

„Diese Profile sind in der akademischen Welt und in der Industrie sehr gefragt und für den Wandel der EU hin zu einer nachhaltigen, klimaverträglichen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung“, betont TU-Programmkoordinatorin Dr. Julia Detzer.

Promovierenden das richtige Umfeld bieten

Außerdem zielen MSCA-COFUND-Doktorandenprogramme darauf ab, ein unterstützendes und bereicherndes Umfeld für Promovierende zu schaffen, das ihre Entwicklung als Forschende fördert und sie auf eine erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft, der Industrie oder in anderen Bereichen vorbereitet. Dazu gehören nicht nur die Forschungsausbildung, sondern auch Soft Skills wie Projektmanagement, Kommunikation und Präsentation. Die Programme fördern die internationale Mobilität von Forschenden und bieten den Doktorand:innen die Möglichkeit längerer Forschungspraktika an Forschungseinrichtungen, Universitäten oder Unternehmen in verschiedenen Ländern.

Das Projekt startet offiziell im April 2024 und erstreckt sich über 60 Monate. In dieser Zeit können bis zu 15 Doktorand:innen für jeweils 48 Monate im Programm ausgebildet werden. Die Ausschreibung beginnt Mitte November 2023.

Professor Koeppl äußert sich zuversichtlich, dass die TU Darmstadt von dem neuen Programm auch über den Förderzeitraum hinaus profitieren werde: „Die im Rahmen von ‚trainLSE‘ geplanten Abläufe für einen fairen, transparenten, offenen und EU-weit akzeptierten Selektionsprozess, die Betreuung durch internen und externen Supervisor, die Lerninhalte für Soft-Skill-Kurse und die Möglichkeit Secondments an anderen Universitäten auf der ganzen Welt oder regionalen Unternehmenspartnern durchzuführen, werden sich positiv auf die Standards in der Betreuung von Doktorand:innen auch nach Ende des Programmes auswirken.“

Auch das Centre for Synthetic Biology, das im Forschungsfeld Matter and Materials (M+M) der TU angesiedelt ist, hat bei der Antragsstellung mitgewirkt, im spezifischen Dr. Melanie Mikosch-Wersching, Geschäftsführerin des Centers. „Das interdisziplinäre Ausbildungsprogram bildet eine ideale Grundlage für die Forschung am Center“, so Mikosch-Wersching.

„trainLSE“ zeichnet sich besonders durch seine Interdisziplinarität und Internationalität aus. Aber auch die Zusammenarbeit mit externen Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Wirtschaft spielt eine Rolle. Assoziierte Partner unterstützen in Form von Kooperationsprojekten, Entsendungen (Secondments), Workshops oder Vortragsreihen. Zu nennen sind hier: University of Technology Eindhoven, Università degli Studi di Roma „Tor Vergata“, Carnegie Mellon University, Universidad Nacional de San Martin und Universidad Nacional de La Plata – Argentina, Cambridge University, ETH Zürich, LMU München, University of Bern, Uppsala University, Institut Pasteur, BRAIN AG, BASF, Merck Healthcare KGaA, Dynamic Biosensors GmbH, GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, Inheaden GmbH, LenioBio GmbH, Sulfotools GmbH und science birds GmbH.

Christiane Hübner/mho/mih