Einblick in zukunftsweisende Forschung zu KI und Energie
Staatskanzlei-Chef Kuhn und ENTEGA-Vorstandschefin Wolff besuchen TU
30.04.2025
Der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Benedikt Kuhn, und die Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG, Dr. Marie-Luise Wolff haben gestern (29. April) die TU Darmstadt besucht. Sie wurden von TU-Präsidentin Tanja Brühl, TU-Kanzler Martin Lommel sowie den Vizepräsidenten Matthias Oechsner und Heribert Warzecha auf dem Campus Lichtwiese der Universität begrüßt. Im Mittelpunkt des Besuchs standen die vielfältigen Beiträge, die die TU Darmstadt in Forschung, Lehre und xchange zur prägenden Gestaltung großer Zukunftsaufgaben leistet.
Im Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern konnten Kuhn und Wolff an zwei Stationen einen Einblick in Forschungsprojekte in den Themenfeldern Künstliche Intelligenz sowie Energieversorgung gewinnen. TU-Präsidentin Brühl erläuterte: „Wir arbeiten an Lösungen für die Fragen, die die Welt von heute und jene von morgen und übermorgen prägen. Wir verbinden exzellente Grundlagenforschung und Anwendung. Neues entwickeln wir in intensiver Kooperation mit unseren vielfältigen Partner:innen. Das Ausprobieren in Reallaboren auf unserem Campus ist für uns ebenso selbstverständlich wie die Förderung von Ausgründungen, die aus disruptiven Ideen wettbewerbsfähige Unternehmen machen. Unsere Studierenden bringen als Expert:innen von morgen Veränderungen voran. Wir sind überzeugt: So schaffen wir als Technische Universität einen Mehrwert für unsere Region, für Wirtschaft und Gesellschaft.“
„Führende Institution in der KI-Forschung“
An der ersten Station des Besuchs stand das stetig wachsende KI-Ökosystem rund um die TU Darmstadt im Fokus. (Professor für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen sowie Co-Direktor des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz hessian.AI) skizzierte dessen dynamische Entwicklung. In einer Vielzahl von Projekten und Einrichtungen wie Kristian Kersting, dem Robotics Institute Germany (RIG) und dem DFKI arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an KI-Lösungen und -Systemen der Zukunft. Mit der Beteiligung von hessian.AI an der JUPITER AI Factory (JAIF), einer von zwei so genannten AI Factories in Deutschland, wird der Zugang zu KI-Infrastruktur und Services für Wissenschaft, KMUs und den öffentlichen Sektor rund um den Exascale-Supercomputer JUPITER ausgebaut. hessian.AI
Im geplanten unter Federführung der TU Darmstadt soll eine neue Generation von KI-Systemen entwickelt werden. Systeme, die über die Fähigkeit zur Abstraktion verfügen, sollen sich kontinuierlich neuen Situationen anpassen und mit einer vernünftigen Menge an Ressourcen lernen können. Auch die Unterstützung und Förderung von Start-ups, beispielsweise durch Exzellenzcluster „Reasonable Artificial Intelligence“ (RAI), ist integraler Bestandteil des KI-Ökosystems. Dass so Erfolge möglich werden, zeigte die Vorstellung des AI Start-up Rising. Gründer Nils Bergmann erläuterte, wie die Produkte des Unternehmens Ärztinnen und Ärzte entlang des Diagnoseprozesses unterstützen und so die Patientenversorgung datengetrieben verbessern. TU-Start-ups dianovi
Staatskanzlei-Chef Kuhn lobte die Forschung der TU Darmstadt auf dem Gebiet KI. „Die TU Darmstadt hat sich als führende Institution in der KI-Forschung etabliert. Mit einer Vielzahl exzellenter Forschender und einem lebendigen Ökosystem aus Forschungseinrichtungen und aktiver Start-up-Förderung bietet die Universität ein ideales Umfeld für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Unternehmen. Projekte wie das Robotics Institute Germany und hessian.AI zeigen die internationale Sichtbarkeit und den Einfluss der TU Darmstadt in der KI-gestützten Robotik und der angewandten Forschung“, sagte der Staatssekretär und ergänzte: „Das Projekt 'Reasonable Artificial Intelligence' ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie die Universität Visionen und Methoden der KI-Forschung vorantreibt. Durch die Integration von 'Denken' und 'Lernen' in modularen, dezentralen Systemen und die Entwicklung von KI-Systemen mit 'gesundem Menschenverstand' setzt die TU Darmstadt Maßstäbe für die künftige KI-Forschung.“
Forschen für nachhaltige Energieversorgung
Die Beiträge der TU Darmstadt zur Energieversorgung der Zukunft konnten die Besucherinnen und Besucher hautnah anhand von Demonstrationen in mehreren Laboren erleben, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der (Weiter-)Entwicklung CO2-freier Energieträger arbeiten. (Leiter des Fachgebiets Simulation reaktiver Thermo-Fluid Systeme) skizzierte den im Professor Christian Hasse entwickelten Eisenkreislauf. Energiegewinnung und -nutzung sind örtlich und zeitlich unabhängig und in bestehenden, für diesen Kreislauf angepassten Infrastrukturen möglich: Durch erneuerbare Quellen gewonnene Energie wird in Eisenpulver gespeichert, das vollständig CO2-frei verbrannt und für die Strom-, Wasserstoff- und Wärmeerzeugung genutzt werden kann. Das dabei entstandene Eisenoxid wird wiederum mit erneuerbaren Energien zu Eisenpulver reduziert – ein stets wiederaufladbarer Energiespeicher. Projekt „Clean Circles“
Das durch den European Research Council (ERC) geförderte erweitert das Forschungsportfolio zu Metallen als kohlenstofffreie chemische Energiespeicher um Aluminium. Geforscht wird an der TU auch an Wasserstoff als Energieträger – so im Projekt „A-STEAM“: Die hier entwickelten Gasturbinen der nächsten Generation werden nicht mit Erdgas, sondern mit Wasserstoff oder Ammoniak aus erneuerbaren Quellen betrieben. In der Stromerzeugung eignen sich Gasturbinen in besonderer Weise zur Kompensation von unvermeidlichen Fluktuationen, die bei Wind- und Sonnenenergie auftreten. ERC-Projekt „HYROPE – Hydrogen under pressure“
Kuhn und Wolff würdigen exzellente Forschung
Staatssekretär Kuhn verwies bei seinem Besuch darauf, dass die TU Darmstadt exzellente Forschung auf dem Sektor der erneuerbaren Energien betreibe. „Die TU Darmstadt ist führend in der Entwicklung innovativer Energiesysteme, die zur Energiewende beitragen“, sagte er. „Ihre Forschung zu intelligenten Energiesystemen, die Elektrizität, Wärme und Mobilität verbinden, ist ein wichtiger Schritt, um eine nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen.“
ENTEGA-Vorstandschefin Wolff, die auch Vorsitzende des Hochschulrates der TU Darmstadt ist, ergänzte: „Mit der Technischen Universität in der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat Hessen ein in der deutschen Wissenschaftslandschaft einzigartiges Juwel im Bereich herausragender, exzellenter Forschung. Die heutige Präsentation der Wissenschaftsleistungen belegt einmal mehr, warum so viele nationale wie internationale Studierende, aber auch anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich für die TU Darmstadt entscheiden: Die vielfältige und besondere Qualität von Forschung und Lehre ist der entscheidende Anziehungspunkt. Diesen zu fördern sowie qualitativ und quantitativ weiter auszubauen, muss unser aller Ziel sein.“
as/mih