30 Jahre Hessisches Gleichberechtigungsgesetz
Festakt an der TU Darmstadt
15.11.2024
Das Hessische Gleichberechtigungsgesetz wird 30 Jahre alt und damit auch das Gleichstellungsbüro an der TU Darmstadt. Die Gleichstellungsbeauftragte der TU Darmstadt Dr.‘in Uta Zybell lud dazu am 13. November 2024 zu einem feierlichen Festakt in den Wilhelm-Köhler-Saal ein und warf ein Blick auf die bisherigen feministischen Errungenschaften und bestehenden Herausforderungen im Bereich Gleichstellung: Was können wir tun, um Ungleichheiten tatsächlich zu beseitigen und Backlash-Tendenzen zu verhindern? In einem Video melden sich Stimmen aus der TU dazu.
Die freie Rechtswissenschaftlerin und Verfassungsrichterin Prof.‘in Dr. Ulrike Lembke stellte in ihrem Vortrag heraus, wie Gleichberechtigung gesetzlich verankert ist, welche Erfolge es gibt und welche Umsetzungsdefizite bestehen.
In der anschließenden Gesprächsrunde diskutierten die Gleichstellungsbeauftragte Dr.‘in Uta Zybell, Prof.‘in Dr.‘in Ulrike Lembke und die Journalistin Dr.‘in Susanne Kaiser über aktuelle Herausforderungen. Der gesellschaftliche Diskurs vermittle häufig den Eindruck, dass Frauen bereits gleichgestellt seien. Dieses „Labeling“ blende bestehende Gender Gaps und Gegenreaktionen aus, die durch fortschreitende Gleichberechtigung hervorgerufen werden. Dazu zählt unter anderem die massive Gewalt gegen Frauen im digitalen Raum, aufgrund derer Frauen häufig aus dem öffentlichen und demokratischen Diskurs herausgedrängt werden. Das Zusammenspiel von patriarchalen Logiken, toxischer Männlichkeit und einer zunehmenden Radikalisierung der Gesellschaft wurde erläutert und Handlungsmöglichkeiten auf gesellschaftlicher, individueller und universitärer Ebene diskutiert. Aufgrund ihres Gestaltungsspielraums haben gerade Universitäten die Chance, Praktiken zu etablieren, die eine Vorbildfunktion haben. Wie Gleichstellung an der TU Darmstadt gelebt wird, ist im Video zu sehen. Rätz/mho